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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Überwelt. Ein schärferer Schrei erklang in dem Raum, der nicht wirklich der Raum war. Habichte! Von irgendwo tauchten dutzende von Habichten auf und stießen aus allen Richtungen auf die Krähen nieder. Wie eine gewaltige Welle ging eine Emotion von den Habichten aus, zusammengesetzt aus Zorn, Enttäuschung und Eifersucht - es erinnerte Magda an die terranische Legende von Luzifer und seinen gefallenen Engeln, die aus dem Himmel geworfen wurden und auf ewig versuchen, andere das nicht erreichen zu lassen, was sie selbst verloren haben.
       Zwei Habichte, blutig, mit stiebenden Federn, stürzten auf Camilla nieder, die schreiend erwachte. Magda sprang förmlich in ihren Körper zurück.
       Hatte Camilla überhaupt geschrieen? Sie saß bolzengerade in ihrem Schlafsack, die Augen wild, die Arme ausgestreckt, um eine unsichtbare Bedrohung abzuwehren. Magda fasste sie an der Schulter. Camilla blinzelte und wurde jetzt erst richtig wach.
       »Die Göttin bewahre mich«, flüsterte sie. »Ich habe sie gesehen, zehntausend Teufel… und dann kamst du, Margali, mit… « Stirnrunzelnd brach sie ab, und schließlich fragte sie verwirrt: »Mit Krähen?«
       »Du hast geträumt, Kima.« Der selten benutzte, selten erlaubte Kosename zeigte, wie verstört Magda war.
       Camilla schüttelte den Kopf. »Nein. Du hast einmal davon gesprochen, die Boten der Dunklen Dame nähmen Krähengestalt an. Ich verstehe das nicht recht… «
       »Ich auch nicht.« Magda hatte eine Vision von Avarra, Herrin des Todes und der Gewalten, die niederbrechen und hinwegtragen, was seine Nützlichkeit eingebüßt hat. Krähen, Aasfresser, die die Abfälle der Vergangenheit beseitigen…
       Habichte, Raubvögel, die sich von lebendem Fleisch nähren…
       Vanessa murmelte protestierend und kroch tiefer in ihren Schlafsack hinein. Voller Gewissensbisse sah Magda ihre Gefährtinnen an. Es war Unrecht, sie zu stören. Sie stand auf, ging zur Feuerstelle und kniete sich neben Jaelle.
       Im Flüsterton fragte sie: »Hast du etwas gesehen?« Jaelle schrak aus unruhigem Schlummer hoch.
       »O weh! Was bin ich für ein Wachposten! Wir hätten alle in unsern Betten ermordet werden können!« Sie machte eine nervöse Handbewegung zum Feuer hin. »In den Flammen habe ich… Frauen gesehen, in Kutten mit Kapuzen gekleidet, mit Gesichtern von Habichten. Sie kreisten um uns… Margali, deine Schwesternschaft gefällt mir nicht.«
       Magda winkte Camilla heran.
       »Wir haben sie beide gesehen. Ich glaube, die Habichte sind… sind Acquilaras Truppe, wenn du dir darunter etwas vorstellen kannst, und mit der wirklichen Schwesternschaft haben sie nichts zu tun. Die wirklichen Schwestern sind uns nahe. Sie werden uns beschützen, wenn wir auf sie hören. Hören wir jedoch auf Acquilara und ihre Drohungen und Aufforderungen… «
       »Ja«, bestätigte Camilla schroff, »auch ich habe eine Warnung erhalten. Wenn wir hier bleiben, wären wir besser von den Händen der Räuber gestorben. Diesmal sind nicht unsere Körper in Gefahr. Sie greifen die inneren Bastionen unseres Geistes an. Unsere Seelen, wenn ihr so wollt. Ich fürchte mich nicht vor Arlinda oder ihren Mädchen, aber sie haben es zugelassen, dass sich dies Haus geöffnet hat… « Sie verstummte und meinte dann verwirrt: »Ich weiß nicht, was ich da rede. Ist es das, was ihr beiden meint, wenn ihr von Laran sprecht?«
       Jaelle sah bestürzt von der einen zur anderen. »Was sollen wir tun?«
       »Schleunigst von hier verschwinden«, antwortete Camilla. »Nicht einmal auf Tageslicht warten.«
       »Ein schlechtes Entgelt für Gastfreundschaft«, sagte Jaelle zögernd.
       »Eine schöne Gastfreundschaft ist das«, stellte Camilla trocken fest, »die eine solche Zauberin - ich will ihr den Ehrentitel Leronis nicht geben - auf uns loslässt.«
       Jaelle konnte sich nicht entschließen.
       »Trotzdem hat Cholayna Recht. Wenn die Zauberin Rafi - und Leutnant Anders - hat, dürfen wir sie nicht in ihrer Gewalt lassen. Sie könnte uns zu ihnen führen… «
       »Ich glaube, sie lügt, damit wir ihr folgen«, erklärte Camilla.
       »Im Namen der Göttin, aus welchem Grund?«, fragte Magda. »Was könnte sie mit uns vorhaben, und warum sollte sie versuchen, uns zu täuschen?«
       Camilla schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Jedenfalls glaube ich kein Wort, das sie sagt. Wenn sie uns erzählte, Liriel gehe am östlichen Horizont auf, würde ich zum

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