Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
stellte Camilla fest. »Ich bin mit ihr im Gebirge gereist. Sie war immer großzügig mit Trinkgeldern - das ist gut fürs Geschäft. Hier oben läuft das nicht anders - es schmiert sozusagen die Räder. Selbst wenn sie knapp bei Kasse gewesen wäre, hätte sie sich entschuldigt, gegeben, was sie konnte, und Versprechungen gemacht. Was mag da nur passiert sein?«
       »Jessamy sagt, Arlinda sei gar nicht beunruhigt gewesen. Schließlich hatten sie für das Zimmer bezahlt, und sie fragt nie nach, was für Trinkgelder die Mädchen bekommen haben. Aber Rafaella ist früher schon mit Forschem und Bergsteigern abgestiegen, und, wie du sagst, Camilla, sie ist immer großzügig mit Trinkgeldern gewesen. Jessamy hat sich nicht beklagt, sie hat Rafi nicht kritisiert, sie erwähnte nur, Rafaella müsse in größter Eile gewesen sein. Sie hat nicht einmal die Frau bedacht, die ihr Sattelzeug reparierte, und die, die eins ihrer Ponys verarztete.«
       Ein grimmiger Zug lag um Camillas Mund. »Einen besseren Beweis gibt es nicht. Rafi hätte sich niemals so verhalten, wenn sie den Wunsch hatte, wieder hier einzukehren und anständig bedient zu werden. Aus diesem oder jenem Grund sind sie hastig aufgebrochen, statt auf uns zu warten. Was willst du mehr? Wahrscheinlich hat diese Acquilara - oder wie sie sich nennt - sie mitten in der Nacht weggelockt.«
       »Da sie hergekommen ist und mit uns gesprochen hat, kann sie nicht mit ihnen weggegangen sein«, widersprach Magda.
       »Es sei denn, sie hat sie in irgendein Versteck gebracht«, sagte Jaelle. »Und wenn sie freiwillig mitgegangen sind, wie erklärst du es dir, dass Rafaella die üblichen Weggeschenke und Höflichkeiten vergessen hat?«
       »Hat sie uns vielleicht damit einen Hinweis geben wollen, dass sie nicht freiwillig gegangen ist?«, überlegte Camilla.
       »Und wenn Acquilara sie in der Nähe versteckt hält«, fiel Magda ein, »brauchen wir nur hier zu warten, und sie wird uns zu ihnen führen. Das ist ihre Absicht. Sie hat es gesagt.«
       »Ich weiß nicht, wofür ihr euch entscheiden werdet«, sagte Camilla, »aber ich gehe in der Gesellschaft dieser Kreatur nirgendwohin. Nirgendwohin, versteht ihr mich? Ich möchte sie nicht im Rücken haben, und wenn sie gefesselt und geknebelt wäre.«
       »Wenn sie Rafaella und Lexie hat… «, begann Magda.
       »Wenn Rafaella so dumm war, dieser bösen Zauberin zu trauen, verdient sie, was… «
       »Oh, hört auf, alle beide!«, flehte Jaelle. »Das bringt uns nicht weiter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rafi dieser Frau getraut hat.«
       »Jaelle, glaubst du, ich mache mir keine Sorgen um sie, um sie beide? Gesetzt den Fall, diese Acquilara kommt und sagt, sie will uns zu Rafi und Lexie führen - Camilla traut ihr nicht, da könnten vielleicht du und ich… «
       »Ich verlasse mich auf Camillas Intuition«, erklärte Jaelle. »Morgen gelingt es mir vielleicht, mit der Frau zu sprechen, die das Pony verarztet hat. Ich werde ihr das Trinkgeld geben, das Rafi ihr hätte geben sollen, und versuchen herauszufinden, wer sie wegreiten sah und wer bei ihnen war.«
       »Das ist ein vernünftiger Vorschlag. Und Cholayna schadet ein weiterer Ruhetag nicht«, stimmte Magda zu.
       »Das ist eine weitere Sorge«, sagte Camilla. »Schon allein Cholaynas wegen wäre es gut, wenn unsere Reise hier in Nevarsin endete. Das Land hinter Nevarsin - du kennst es.«
       »Nur zu gut. Ich bin in Caer Donn geboren«, erinnerte Magda sie. Sie gähnte, und natürlich schlug Camilla vor: »Wenn du müde bist, Margali, leg dich hin. Ich werde mit Jaelle Wache halten.«
       Magda hatte immer noch Angst vor dem Einschlafen, aber sie musste etwas Ruhe finden, oder sie war morgen nicht fähig weiterzureiten. Noch stärker galt das für Camilla, die nicht mehr jung war und schon Zeichen von Erschöpfung verriet. Doch sie schien sich noch mehr als Magda davor zu fürchten, in diesem Haus zu schlafen. Ebenso wenig wie Cholayna konnte sie weiterziehen, ohne sich ausgeruht zu haben.
       Camillas Laran schien nach all den Jahren, in denen sie es unterdrückt hatte, plötzlich durchzubrechen, und Magda dachte mit einem Gefühl der Verlassenheit: Ich wünschte, Damon wäre hier. Er würde mir zeigen, was ich für Camilla tun kann. Die Bürde war zu schwer, um sie allein zu tragen.
       Doch Damon war weit weg in den Kilghardbergen, und aus irgendeinem Grund war ihr der vertraute Weg durch die Überwelt zum Verbotenen

Weitere Kostenlose Bücher