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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hatten die anderen Jungen halb neidisch, halb ängstlich gesagt. Nur du hattest es besser gewußt; man schickte dich ins Exil. Und als du mit Übelkeit und Kopfschmerzen und dem Gefühl, jemand habe ein großes Stück aus deinem Leben herausgeschnitten, aufwachtest, setzte das Schiff zur Landung auf einer Welt namens Terra an, und ein ältliches Paar wartete auf den Enkel, den es nie gesehen hatte.
   Sie sagten, du seist zwölf oder so. Sie nannten dich Jefferson Andrew Kerwin junior. So hatte man dich auch im Raumfahrer-Waisenhaus genannt, und du erhobst keinen Einspruch. Ihre Haut war brauner als deine, und ihre Augen - »Tieraugen« hätten deine darkovanischen Kinderfrauen sie genannt - waren dunkel. Aber sie waren unter einer anderen Sonne aufgewachsen, und du wußtest bereits über die Eigenschaften des Lichts Bescheid. Hattest du doch die hellen Lichter innerhalb der Terranischen Zone gesehen und erinnertest dich daran, wie sie deinen Augen wehtaten. So warst du zu glauben bereit, diese seltsamen, dunklen alten Leute seien die Eltern deines Vaters. Sie zeigten dir das Bild eines Jefferson Andrew Kerwin, als er ungefähr in deinem Alter - dreizehn - gewesen war, ein paar Jahre, bevor er davonlief und Stauer auf einem der großen Schiffe wurde. Das war lange her. Sie gaben dir sein Zimmer zum Schlafen und schickten dich auf seine Schule. Sie waren freundlich zu dir, und nicht öfter als zweimal die Woche erinnerten sie dich mit einem Wort oder einem Blick daran, daß du nicht der Sohn warst, den sie verloren hatten, der Sohn, der sie um der Sterne willen im Stich ließ.
   Und sie stellten auch nie Fragen über deine Mutter. Sie konnten es nicht. Sie wußten nichts und wollten nichts wissen und, was mehr war, es war ihnen gleichgültig. Du warst Jefferson Andrew Kerwin von der Erde, und mehr verlangten sie nicht.
   Wenn es geschehen wäre, als du noch jünger warst, hätte es genug sein mögen. Du hungertest danach, irgendwohin zu gehören, und die sehnsüchtige Liebe dieser alten Leute, die dich brauchten, damit du ihr verlorener Sohn seist, hätte dich vielleicht für die Erde erobert.
   Aber der Himmel der Erde war ein kaltes, brennendes Blau, und die Berge zeigten ein kaltes, unfreundliches Grün. Die hellflammende Sonne tat deinen Augen weh, sogar hinter dunklen Gläsern, und die Gläser ließen die Leute denken, du versuchtest, dich vor ihnen zu verstecken. Du beherrschtest die Sprache perfekt - dafür hatten sie natürlich im Waisenhaus gesorgt. Du konntest als Terraner durchgehen. Du vermißtest die Kälte und die Winde, die aus dem Paß hinter der Stadt herabfegten, und die fernen Umrisse der hohen, gesplitterten Bergzähne. Du vermißtest die staubige Vergangenheit des Himmels und das niedrige, tiefrote, glühende Auge der Sonne. Deine Großeltern mochten es nicht, daß du an Darkover dachtest oder über Darkover sprachst, und einmal, als du dein Taschengeld gespart und eine Bilderserie gekauft hattest - sie war auf den Randplaneten aufgenommen worden, und einer davon hatte eine Sonne wie die daheim auf Darkover - nahmen sie dir die Bilder weg. Du gehörtest hierher, auf die Erde. Jedenfalls sagten sie dir das.
   Aber du wußtest es besser. Und sobald du alt genug warst, gingst du fort. Du wußtest, daß du ihnen von neuem das Herz brachst, und in einer Beziehung war es nicht recht, weil sie freundlich zu dir gewesen waren, so freundlich, wie sie es verstanden. Aber du gingst davon; du mußtest. Denn auch wenn sie es nicht wußten, du wußtest es, daß Jeff Kerwin junior nicht der Junge war, den sie liebten. Wahrscheinlich war auch der erste Jeff Kerwin, dein Vater, nicht dieser Junge gewesen, und das war der Grund, warum er davongegangen war. Sie liebten etwas, das sie sich selbst ausgedacht hatten und ihren Sohn nannten, und vielleicht, dachtest du, würden sie mit Erinnerungen und ohne einen wirklichen Jungen, der das Bild des vollkommenen Sohns störte, sogar glücklicher sein.
   Für den Anfang war es ein Job im Raumdienst auf der Erde. Du arbeitetest schwer und hieltest den Mund, wenn der arrogante Terranan zu deiner Höhe emporstarrte oder versteckte Anspielungen auf den Akzent machte, den du nie ganz verloren hattest. Und dann kam der Tag, an dem du an Bord eins der großen Schiffe gingst, diesmal wach und freiwillig. Du hattest untergeordnete Posten im Zivildienst des Imperiums inne und reistest zu Sternen, die Namen auf der Appell-Liste deiner Träume waren. Und du sahst die

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