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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hast es ihm unmöglich gemacht, wieder zu dir zu kommen, es sei denn, du rufst ihn. Ruf ihn schnell, schnell, solange du es noch kannst .
   Ich kann nicht…
   Er fühlte, wie sein Atem stoßweise zu keuchen begann, als hinge er irgendwo im Raum. Mit jedem Atemzug gelangte er für einen Sekundenbruchteil zurück in seinen sich windenden, schwächer werdenden Körper, der taub in dem Alkoven lag. Schnell! Ruf um Hilfe, oder du wirst sterben, hier und jetzt, und alles ist wegen deines Stolzes verloren…
   Mit letzter Kraft kämpfte Regis um seine Stimme, um zu rufen, laut zu schreien. Sie hörte sich wie ein schwaches, ersticktes Flüstern an.
   »Dani… hilf mir… «
   Zu spät, dachte er, und er fühlte, wie er ins Nichts abglitt. Mit verzweifelter Reue fragte er sich, ob er jetzt sterben würde - weil er es nicht ertragen hatte, zu sich selbst, zu seinem Freund aufrichtig zu sein…
   Er schwankte durch die Dunkelheit, unbeweglich, taub, gelähmt. Er fühlte Danilo: Er war nur ein schwacher bläulicher Glanz vor seinen Augen. Der Freund beugte sich über ihn und fingerte an den Bändern seiner Tunika herum. Er konnte nicht einmal Danilos Hand fühlen, wußte nur, daß sie an seinem Hals war. Halb wahnsinnig dachte er: Will er mich umbringen?
   Ohne jegliche Vorwarnung verkrampfte sich sein Körper in einem Anfall der gräßlichsten Schmerzen, die er jemals kennengelernt hatte. Er war wieder da. Danilos Gesicht war durch rötlichen, blutigen Nebel sichtbar. Er stand über ihm. Seine Hand berührte die Matrix an der Schnur, um Regis Hals. Rauh schrie Regis: »Nein! Nicht noch einmal… « Und er spürte, wie der zerschmetternde Schmerz zurückkam. Danilo ließ die Matrix fallen, als hätte sie ihn verbrannt, und der höllische Schmerz ließ nach. Keuchend lag Regis da. Es fühlte sich, als sei er in Feuer gefallen.
   Danilo rang nach Luft. »Vergib mir… Ich dachte, du stirbst. Ich wußte keinen anderen Weg, deine Gedanken zu kontaktieren… « Vorsichtig, ohne sie zu berühren, bedeckte Danilo die Matrix wieder. Er ließ sich auf das Steinbett neben Regis fallen, als seien seine Knie zu schwach, ihn aufrecht zu halten.
   »Regis, Regis, ich dachte, du stirbst… «
   Regis flüsterte: » Das habe ich auch gedacht.«
   »Ich habe mir gesagt, wenn ich dich sterben lasse, weil ich dir ein grobes Wort nicht verzeihen kann, bin ich eine Schande für meinen Vater und für all diejenigen, die den Hasturs gedient haben. Ich bin ein Katalysatortelepath. Es mußte eine Möglichkeit für mich geben, dich zu erreichen… Ich habe gerufen, aber du hast es nicht gehört. Ich habe dich geschlagen und gekniffen, ich habe dich schon für tot gehalten, aber ich hörte, wie du mich riefst… « Er war völlig außer sich. Regis flüsterte: »Was hast du denn getan? Ich habe dich gefühlt… «
   »Ich habe die Matrix berührt - sonst schien dich nichts mehr zu erreichen. Ich war sicher, du würdest sterben… « Er brach schluchzend zusammen. »Ich hätte dich töten können!«
   Regis zog Danilo an sich und umschlang ihn fest in seinen Armen. » Bredu , weine nicht«, flüsterte er. »Ich bin doch nicht tot.« Plötzlich wurde er wieder schüchtern. Danilo preßte ihm sein tränennasses Gesicht gegen die Wange. Regis tätschelte ihn unbeholfen. »Weine nicht!«
   »Aber ich habe dir so weh getan - ich kann es nicht ertragen, dir weh zu tun«, sagte Danilo wild.
   »Ich glaube, sonst hätte mich nichts mehr zurückgebracht«, sagte Regis. »Dieses Mal verdanke ich dir mein Leben, Bredu .« Ihm war immer noch schwindlig, und er hatte noch Schmerzen von den Nachwirkungen dessen, was er jetzt als Krampfanfall erkannte. Später erfuhr er, daß diese letzte, heldenhafte Behandlung, das Ergreifen der Matrix, nur in der Stunde des Todes angewandt wurde, wenn ein stärkerer Telepath entschied, daß der Leidende ohne diese Prozedur endlos durch sein eigenes Gehirn wandern und alle Außenreize abschneiden würde, bis er schließlich starb. Danilo hatte instinktmäßig richtig gehandelt. Jetzt erinnerte sich Regis an Javannes Worte und sagte: »Ich muß aufstehen und umhergehen, sonst kommt es zurück. Aber du mußt mir helfen, Dani. Ich bin zu schwach, um allein zu gehen.«
   Danilo half ihm auf. Beim letzten Schein des niederbrennenden Feuers sah Regis die Tränen auf seinem Gesicht. Danilo legte den Arm um Regis und stützte ihn. »Ich hätte niemals mit dir streiten sollen, wo du doch so

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