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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ich ein Junge war, sagte mir eine Leronis , ich hätte nicht einmal das übliche Laran .« Die Erinnerung daran war wie immer ein vielschichtiger Schmerz, das Gefühl, er sei unwürdig, in die Fußstapfen seiner Hastur-Vorväter zu treten, und gleichzeitig das Gefühl der Freiheit, Freiheit von dem für Hastur-Söhne vorgezeichneten Pfad, dem sie folgen mussten, ob sie wollten oder nicht…
   »Aber dein Laran erwachte… « Es war halb eine Frage, und Regis nickte. Danilo Syrtis, Freund, Friedensmann, geschworener Bruder und der letzte Mensch, von dem bekannt war, dass er die fast ausgestorbene Gabe der Katalysator-Telepathie besaß - Danilo hatte Regis’ Laran erweckt, hatte ihm das Erbteil der Comyn gegeben. Doch war es nicht nur ein Segen, denn es hatte den Verlust seiner Freiheit bedeutet. Jetzt musste er die Bürde tragen, musste das Erbteil aller Hasturs weiterschleppen und seinen Traum aufgeben, diese unerträglichen Fesseln zu sprengen…
   Ich bin ein guter Erbe von Hastur gewesen; ich habe meine Pflicht erfüllt, als Offizier in der Garde Dienst getan, im Rat gesessen, den Sohn meiner Schwester als meinen Erben adoptiert. Ich habe dem Hastur-Clan sogar Söhne und Töchter gegeben, wenn ich auch die Frauen, die sie mir geboren haben, nicht heiraten wollte …
   »Ich weiß etwas über diese Fesseln«, bemerkte Callina, und Regis hörte aus ihrer leidenschaftslosen Stimme Mitgefühl heraus. »Ich bin Bewahrerin, Regis, nicht auf die neue Art, die nur eine hoch spezialisierte Technikerin bedeutet, sondern Bewahrerin auf die alte Art; ich wurde unter Elorie von Arilinn ausgebildet. Sie war Dyans Halbschwester, wie du weißt… Cleindori, Dorilys von Arilinn, befreite die Bewahrerinnen, indem sie den alten Aberglauben um das, was man heute die Wissenschaft der Matrix-Mechanik nennt, abbaute. Jetzt brauchen Bewahrerinnen ihr Leben nicht mehr aufzugeben.
   Sie werden nicht mehr eingeschlossen, sie brauchen keine Jungfrauen mehr zu sein… Aber ich bin auf die alte Art ausgebildet worden, Regis, und nachdem ich in Arilinn und Neskaya Bewahrerin gewesen war, kam ich hierher, eben weil ich die einzige Frau in den Domänen bin, die diese Schulung hat. Ashara verlangte es. Auch war ich noch Jungfrau, weil ich nie den Wunsch gehabt hatte, zu heiraten oder meinen Posten eines Ehemanns oder Liebhabers wegen auch nur für ein paar Jahre zu verlassen… « Sie lächelte schwach, beinahe geistesabwesend. »Ich war zufrieden mit meiner Arbeit, und mir war auch noch nie ein Mann begegnet, der für mich eine Versuchung bedeutet hätte, mein Amt aufzugeben. Deshalb wandte ich nichts ein, als man mich hersandte, um unter Ashara Dienst zu tun, ich, die ich kraft eigenen Rechts Herrscherin einer Domäne bin… einfach aus dem Grund, weil ich war, was ich war.« Einen Augenblick lang sprach Entsetzen aus ihrem Blick, und Regis fragte sich: Hat sie solche Angst vor Ashara? Angst bei einer Bewahrerin kam ihm unwahrscheinlich vor.
   Was hatten Frauen schon zu fürchten? Sie brauchten in den bevorstehenden Kriegen nicht zu kämpfen, sie würden sicher und beschützt sein…
   »Was weißt du über die Hastur-Gabe?«, fragte sie noch einmal, drängender jetzt.
   »Nicht viel, wie ich dir sagte. Ich wuchs mit dem Gedanken auf, nicht einmal das übliche Laran zu haben… «
   »Aber was diese Gabe auch sein mag, du hast sie in latenter Form«, meinte Callina versonnen.
   »Weißt du , was die Hastur-Gabe ist?«, fragte Regis geradeheraus.
   Sie biss sich auf die Lippe. »Ashara muss es wissen… «, und Regis fragte sich, was das damit zu tun haben mochte. Als spreche Callina zu sich selbst, fuhr sie fort: »Die Ardais-Gabe - die Katalysator-Telepathie, die Fähigkeit, Laran in anderen zu erwecken. Die Ridenows geben die besten Überwacher ab, weil sie Empathen sind… Die Gaben sind durch die Heiraten zwischen den Domänen und mit Nicht-Telepathen heute so durcheinander gebracht, dass man selten eine in alter Reinheit und Kraft findet. Und um das Wissen von den Gaben rankt sich so viel Aberglaube… Nach der Überlieferung soll die ursprüngliche Hastur-Gabe die gewesen sein, die Bewahrerinnen durch ihr Training bekommen, die Fähigkeit, ohne die komplizierten Sicherungsvorkehrungen, die eine Bewahrerin beachten muss, mit anderen Matrices zu arbeiten. Das Wort Bewahrerin… « - sie benutzte den Casta-Ausdruck Tenerésteis - »… bedeutete anfänglich eine, die hält, eine die bewacht… Sieht man einmal

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