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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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mir erzählt, ihre Gabe ist die Empathie, was ich vom Kopf her zwar verstehe, aber gefühlsmäßig nicht greifen kann. Und ich war auch viel zu krank und zu wütend, um wirklich Acht zu geben, was sie sagte, außer es ging um mich. Wie egoistisch!«
»Ja, es gibt mehr als Telepathie, Cousine. Jede Familie der Domänen hat eine Gabe, das heißt ein Talent, das vererbt wird. Die Alton-Gabe ist der erzwungene Rapport, also die Fähigkeit, in jeden Geist einzudringen, egal, ob Telepath oder nicht. Aus diesem Grund haben uns die anderen Domänen immer misstraut. Erzwungener Rapport kann töten, deshalb finden Jeff und ich es so wichtig, dich zu überwachen. Die Ardais sind Katalysatoren und können das Laran von anderen wecken. Die Aldaran können in die Zukunft sehen, eine Gabe, die du möglicherweise ebenfalls besitzt.«
»Na großartig. Nicht genug damit, dass ich mich ungefragt in jeden Geist drängen kann, jetzt bin ich auch noch in der Lage, die Zukunft vorherzusehen. Aber Moment mal - warum sollte ich die AldaranGabe überhaupt haben? Lady Marilla wollte mir nicht viel erzählen, als ich sie nach den Gaben fragte, und sie wurde sehr erregt, als ich von den Aldaran anfing.«
»Thyra Dariells Vater war Kermiac Aldaran, und die Mutter deines Vaters war Yllana Aldaran, eine halbe Terranerin. Du stammst also nicht nur einmal von den Aldarans ab, sondern gleich doppelt.« »Ich verstehe. Jedenfalls scheint mich die Aldaran-Gabe verfehlt zu haben. Wenn ich in die Zukunft schauen könnte, wäre ich niemals nach Darkover gekommen.« Noch während Margaret das sagte, wusste sie, dass es nicht stimmte.
»Die Fähigkeit, die Zukunft zu sehen, heißt nicht, dass man in der Lage ist, ihr zu entgehen, Marguerida. Doch lass uns anfangen.« Liriel zog an einer Schnur unter ihrem Kleid, und ein Beutel, ähnlich dem von Istvana, kam zum Vorschein. Sie entnahm dem Beutel etwas, und nach mehreren Schichten Verpackung wurde ein Kristall sichtbar. Margaret hielt ihrem Impuls stand, aufzustehen und aus dem Raum zu stürzen. Sie hatte panische Angst vor dem glänzenden Stein in der Hand ihrer Cousine. Sie straffte ihre Schultern, biss die Zähne zusammen und wartete auf die gleichermaßen verhasste und vertraute Stimme, die in Ardais von ihr Besitz ergriffen hatte. Als sie auch nach mehreren Minuten nicht zu hören war, entspannte sie sich ein wenig. »Ich muss dir sagen, dass ich die Dinger nicht mag, Liriel.« »Ja, ich weiß. Aber sieh ihn dir nur in Ruhe an. Versuche nicht, ihn zu berühren. Du darfst niemals den chiffrierten Matrix-Stein einer anderen Person berühren. Das kann sie in tiefen Schock versetzen und sogar zum Tod führen.«
Anstatt den Kristall zu betrachten, öffnete Margaret ihre linke Hand und zog langsam den Handschuh aus, den sie trug. Dann studierte sie ihre Handfläche. Sie spürte Liriels Erstaunen - Erstaunen, doch keine Beunruhigung.
Die blauen Linien, die sich in ihre Haut geprägt hatten, schienen ein wenig verblasst zu sein, aber sie konnte das Muster noch erkennen. Wenn sie nur verstünde, was die Linien bedeuteten. Sie spürte ein leichtes Pulsieren unter der Haut, als würde dort eine Energie fließen, die nicht vollständig von ihr stammte. Margaret schauderte, als die Linien dunkler zu werden schienen, blauer und blauer.
Das Zimmer um sie herum verschwamm, und die Technikerin ihr gegenüber schien nicht Liriel zu sein, sondern ein Bild aus schwachem Licht, aus körperlosen Energielinien. Dann verschwanden plötzlich auch diese, und sie wurde in ihren eigenen Geist getaucht, in eine düstere Vision.
    Ein gewundener Korridor gähnte vor ihr, und irgendwo schrie eine Frau. Es war ein grässliches Geräusch, und sie wusste, die Quelle davon war jene unbekannte Frau, Thyra Dariell, ihre Mutter. Wahnsinn lag in dem Schrei, und sie fühlte, wie sie schrumpfte, klein und ängstlich und ganz vorsichtig wurde. Eine Stimme, die Stimme eines Mannes, ertönte. »Sie ist verrückt - sie ist außer Kontrolle!«
Sie hörte noch mehr Rufe, und sie erkannte Lew Altons Stimme und noch eine andere - die des silbernen Mannes. Sie kannte ihn nun, wusste, er war Robert Kadarin, der ihr eine Weile seinen Namen geliehen und sie ins Waisenhaus geschickt hatte, um sie vor Thyras Labilität zu schützen. Sie erinnerte sich, den Fluss namens Kadarin überquert zu haben, und wie schlecht sie sich dabei gefühlt hatte, und nun wusste sie endlich, wieso. Was, wenn ich verrückt bin wie meine Mutter?
Die Dunkelheit verschwand

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