Darkover 23 - Asharas Rückkehr
so dass sie sich über ihren Fingern dehnten. An den Ärmelenden waren sie schön bestickt, mit winzigen silbernen Federn, und es tat Margaret fast Leid, dass ihr Kleid die Stickerei verdeckte. Aber der Handschuh passte einwandfrei, und sie war froh, dass sie den ledernen an ihrer linken Hand ausziehen und durch das leichtere Material ersetzen konnte.
Sobald die Seide über die Linien auf ihrer Handfläche glitt, spürte Margaret eine Veränderung. Das Gefühl, als würde Energie auf ihrer Haut hin und her fließen, ließ nach, und sie erkannte, dass dieses Material eine bessere Abschirmung war als Leder. Ihr fiel auf, dass sie der Energie unbewusst Widerstand geleistet hatte und dass dies nun nicht mehr nötig war. Es war eine solche Erleichterung, dass sie fast in Tränen ausgebrochen wäre, aber sie nahm sich zusammen, dankte Piedra noch einmal und ging zurück in den Salon, um ihren Vater zu suchen.
Lews Haare waren noch ein wenig feucht vom Baden, und er hatte eine bronzefarbene Jacke und eine braune Hose angezogen. Das Gewebe war alt, dachte sie. Die Kleidungsstücke mussten all die Jahre auf ihn gewartet haben. Und sie passten immer noch wie angegossen! Margaret fand, ihr Vater sah, bis auf die Sorgenfalten zwischen seinen Augenbrauen, sehr gut
aus. Er betrachtete sie in ihrem ungewohnten Aufzug und nickte anerkennend. »Du siehst wundervoll aus in diesem Kleid. Wo hast du es her - aus einem der Schränke?«
»Ich fühle mich auch wunderbar, zu meinem Erstaunen. Seit ich hier bin, habe ich mich mal so und mal so gefühlt, aber wunderbar war nie dabei. Und mit diesem Kleid ist es eine lustige Sache. Ich bekam es von Manuella MacEwan geschenkt, als ich Thendara verließ, was mir wie eine Ewigkeit vorkommt. Sie bestand darauf, dass ich etwas Elegantes brauche und dass ich eines Tages wieder in der Burg landen würde. Ich hielt sie für verrückt, aber das ging mir gelegentlich mit allen Leuten auf Darkover so.«
»Wer ist Manuella?«
»Sie ist die Frau des Schneidermeisters Aaron MacEwan in der Nähnadelstraße. Sie war sehr freundlich zu mir, und ich beabsichtige, von nun an nur noch bei ihnen zu kaufen. Auch wenn die Altons seit undenklichen Zeiten bei einem anderen Schneider Kunde sein sollten!« Lew lachte. »So ist es richtig! Schnurstracks alle Traditionen über den Haufen werfen. Ich wollte es immer tun, aber ich hatte so wenig Gelegenheiten dazu. Ich glaube, mein Vater Kennard hat einen anderen Schneider aufgesucht, aber der Teufel soll mich holen, wenn mir sein Name noch einfällt.«
Das Sofa, auf dem Dio gelegen hatte, war nun leer. »Wo ist Dio?« »Die Heilerin und ich haben sie ins Bett gebracht, und sie schläft jetzt.« »Was genau ist los mit ihr, Vater?« Margaret wollte diese Frage eigentlich nicht stellen, aber sie konnte nicht anders.
»Das ist eine gute Frage, Marja. Sie hat eine Krankheit, die man früher
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Krebs
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nannte und die auf dem alten Planeten Terra Jahr für Jahr Millionen von Menschen dahinraffte. Aber die Biogenetik hat dieses Problem eigentlich behoben, und jetzt weiß niemand mehr so recht, wie man das Leiden behandelt. Früher haben sie Bestrahlungen angewandt und sogar Gift in kleinen Mengen, was manchmal schlimmer war als die Krankheit selbst. Heute gibt es kaum noch jemanden, der eine Ahnung von solchen Methoden hat, auch wenn sie es versuchten. Dio sagte, falls sie sterben muss, möchte sie es unter der Sonne von Darkover tun und nirgendwo sonst. Also habe ich sie nach Hause gebracht. Was hätte ich sonst tun sollen?« Sie darf nicht sterben. Noch nicht. Ich brauche sie so sehr!
»Ich bin froh, dass du es getan hast, obwohl du wahrscheinlich dachtest, du müsstest im Senat bleiben oder dich sonst irgendwie opfern.«
Lew sah sie an, dann lachte er kurz. »Du hast immer mitten durch mich hindurchgesehen, genau wie … Ich habe etwas für dich.« Er drehte sich zu einem Tisch um und hob ein kleines Etui auf. »Das hier gehörte meiner Mutter, Yllana Aldaran. Dio hat es nie getragen, denn sie trägt nicht viel Schmuck. Aber ich glaube, es war für dich bestimmt.« Er gab Margaret das Etui.
Es enthielt eine riesige Perle, in der Form eines einzelnen Tropfens, eine schwarze Träne, die auf dem blassen Satin lag, mit dem das Etui gefüttert war. Die Perle hing an einer dünnen Silberkette, und sie war wunderschön. Margaret hielt einen Augenblick die Luft an, bevor sie das Schmuckstück herausnahm. »Warum sollte die mir gehören?« »Dein Name bedeutet
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