Darkover 23 - Asharas Rückkehr
Damals hatte ich Linnea noch nicht gefunden und besaß selbst nur Nedestro-Söhne, weshalb ich Mikhail zu meinem Erben ernannte.«
Regis räusperte sich erneut, und Lady Linnea verschränkte ihre Finger in die seinen, eine Geste, die so zärtlich und intim war, dass sie fast schockierend wirkte. »Und so standen die Dinge zwanzig Jahre lang, und wenngleich ich mir nicht sicher war, ob sie auch zum Besten standen, fühlte ich mich nicht genötigt, vorschnelle Entscheidungen zu treffen. Das war schwer für Mikhail, denn ich habe nichts Offizielles verlauten lassen, und so bleibt er der designierte Erbe, obwohl ich inzwischen zwei Söhne habe, die meine Stelle einnehmen könnten. Ich kann nur sagen, dass ich nach dem Verlust meiner älteren Kinder keine Eile damit hatte, den kleinen Dani als meinen Erben auszurufen. Ich hatte erfahren, dass das Leben riskanter sein kann, als ich je für möglich gehalten hätte, und das hat seine Spuren bei mir hinterlassen.« »Dann ernennst du also Dani jetzt zu deinem Erben?«, fragte Javanne mit beinahe fröhlichem Gesicht.
Regis wandte den Kopf und sah sie mit einem sonderbaren Blick an, als wäre sie eine Fremde und keine sehr angenehme dazu. Javannes Gesichtsausdruck änderte sich, und die Freude, die sie noch einen Augenblick zuvor gezeigt hatte, verschwand. »Ich habe sehr viel über die Delegation nachgedacht und auch über die Veränderungen, die in der Föderation stattfanden. Sie versprachen nichts Gutes für Darkover, denn mit den Expansionisten an der Macht stieg die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns weiteren Plünderern, weiteren Weltenzerstörern gegenübersähen. Das war Lews Ansicht, und sie bestätigte meine eigene, die ich aus anderen Informationsquellen bezog. Und die Wiedereinführung des Comyn-Rats erschien mir zu diesem Zeitpunkt als ein Schritt nach vorn, nicht als ein Rückschritt. Doch eine Sache, die von der Delegation des gemeinen Volkes besonders vehement gefordert wurde, war die Wiedereinsetzung der Elhalyn auf den Thron. Da dieser Gedanke mir sehr am Herzen liegt, war ich geneigt zuzustimmen.« Er lächelte bezaubernd, und Margaret dachte daran, dass ein Teil der Hastur-Gabe angeblich in der Fähigkeit bestand, Menschen zu beeinflussen. Das erklärte, warum er den Kristallsaal als Versammlungsort gewählt hatte. Wenn die Dämpfer eine Anwendung der Alton-Gabe verhinderten, dann hielten sie logischerweise Regis’ Gaben ebenfalls in Schach.
Trotzdem war sie ein wenig verwirrt. Regis war de facto König, auch wenn er nicht so hieß, und er schien auf diese Stellung verzichten zu wollen. Sie wusste nicht viel über Macht, abgesehen von den bösartigen, kleinkarierten Spielchen an der Universität, aber sie wusste genug, um zu begreifen, dass Regis damit einen noch nie da gewesenen Schritt vollzog. Die einzige Genugtuung, die ihr blieb, war die Gewissheit, dass alle anderen Personen am Tisch mindestens genauso verwirrt waren wie sie selbst.
»Wir haben also einen Ardais, und ich bin überzeugt, Dyan junior wird gute Arbeit leisten. Lady Marilla ist eine Lindir und eine der letzten Aillards, aber wir wissen alle, wie tüchtig sie ist. Ich hoffe, wir können sie von Zeit zu Zeit ihren Brennöfen entreißen, damit sie an unseren notwendigen Beratungen teilnimmt.« Er schenkte Marilla ein charmantes Lächeln, und Margaret beobachtete, wie sich die Frau entspannte. »Dom Francisco ist bereit, die Ridenows zu vertreten. Und wir werden einen Elhalyn finden, der eine Funktion im Rat übernimmt, auch wenn es möglicherweise etwas dauern wird.« »Aber Regis«, protestierte Dom Gabriel, ungeachtet der Tatsache, dass ihm Javanne Zeichen machte, still zu sein, während sie die neue Lage einschätzte, »was ist der Zweck der ganzen Sache?« »Mein Ziel ist es, Darkover von den besten Leuten, die es zu bieten hat, in seine Zukunft fuhren zu lassen. Und diese Zukunft liegt in den Händen der jungen Menschen hier - in den Händen von Mikhail, Dyan, Francisco und Marguerida. Ich werde nicht ewig leben, genauso wenig wie Lew, Javanne oder du, und wir können uns nicht benehmen, als wäre es anders. Das war der Fehler, den ich gemacht habe, als ich die Dinge nicht früher in die Hand nahm.«
»Mikhail? Was hat der bei der ganzen Sache mitzureden -er wird Hastur nicht erben.« Dom Gabriel war offenbar verärgert, als wären alle diese Änderungsvorschläge die Schuld seines jüngsten Sohnes. »Er ist nur ein jüngerer Sohn, Friedensmann für Dyan Ardais und sonst nichts!«
»Und
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