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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sein«, sagte sie, ohne sich etwas dabei zu denken.
Ariel, die sich schon fast hatte einlullen lassen, sah Margaret durchdringend an. »Was siehst du? Sag es mir!«
»Ich glaube nicht, dass das klug wäre«, antwortete Margaret, obwohl ihre Vision nicht im Geringsten beunruhigend gewesen war. »Es ist mir egal, was du glaubst!« Ariel hob die Stimme. »Du musst es mir sagen, auf der Stelle.«
»Sie wird ein wunderschönes und gesundes Kind sein - was kann sich eine Mutter mehr wünschen?«
»Es ist mir egal, ob sie schön ist«, flüsterte Ariel. »Ich will nur, dass sie mich liebt.«
Bei diesen Worten sah Margaret das ungeborene Kind ihrer Cousine als junge Frau, groß, mit rotbraunen Haaren und beeindruckend. Sie hatte etwas von Javannes Aussehen, dasselbe kräftige Kinn und die wilden Augen, und in ihrem Blick lag etwas wie Macht - Macht und Eigenwille. »Natürlich wird sie dich lieben. Du bist eine gute Mutter, und sie kann gar nicht anders, als dich zu lieben.« Während sie es aussprach, wusste Margaret, dass sie log. Ariel war dazu verdammt, von ihrer Tochter enttäuscht zu werden. Sie fragte sich, ob es eine Möglichkeit gab, die Dinge zu ändern, zu verhindern, dass dieses ungeborene Kind zu der wilden, leidenschaftlichen Unruhestifterin wurde, die sie voraussah. »Du wirst sie Alanna nennen, nach deiner Großmutter.« Keine sehr glückliche Wahl. Sie sollte Deirdre heißen, weil sie viel Leid über Darkover bringen wird. Vielleicht täuschte sie sich ja. Margaret hoffte es, denn ihr Blick in die Zukunft zeigte eine Frau, die unfähig war, Ariel so zu lieben, wie diese geliebt werden wollte.
Javanne sah ihre Nichte scharf an. Ich danke dir, dass du so freundlich zu meiner kleinen Tochter bist, und ich hoffe, du irrst dich mit deiner Vision. Ich wusste bis heute nicht, dass sie sich so … unerwünscht und ungeliebt vorkommt.
Mutter, es ist nicht deine Schuld! Liriels geistige Stimme war fest und klar. Du hast für sie getan, was du konntest. Du hast für uns alle getan, was du konntest.
Es ist nett von dir, das zu sagen, Liriel, aber ich mache mir Vorwürfe. Ich bin eine Mutter, und ich hätte wissen müssen, wie unglücklich sie ohne Laran ist. Oder vielleicht messen wir dem auch zu viel Wert bei. Und ehrlich gesagt, war ich nicht ganz glücklich darüber, Zwillinge zu bekommen. Vielleicht wollte ich sie nicht genügend.
Hör auf, dich selbst zu quälen. Jeffs Befehl überraschte Javanne. Es ist eine völlige Zeitverschwendung. Du hast dein Bestes getan, und mehr hättest du nicht tun können. Es nun zu bedauern ändert nichts mehr.
Ich hasse es, wenn du Recht hast, erwiderte Javanne, die ihre Lebenskraft offenbar wiedergefunden hatte. Aber wir müssen uns um den Jungen kümmern. Vielleicht ist er gar nicht so schwer verletzt, wie wir uns einbilden, aber die Gefahr ist jetzt, dass er eine Lungenentzündung bekommt.
Ich habe ihn kontrolliert, so gut es ging, Mutter, und einer der Halswirbel sieht schlimm aus.
Ich habe Mikhail um meinen Medizinkoffer geschickt, er müsste jeden Augenblick zurück sein. Da drin ist ein Gerät, das nützlich sein könnte. Margaret war nicht wohl dabei, Hoffnungen zu erwecken, aber sie wusste, es war richtig. Tatsächlich sah Javanne sie zum ersten Mal seit ihrer Ankunft mit einem gewissen Wohlwollen an. Piedro hatte die Hände seiner Frau ergriffen und sprach so sanft mit ihr, dass Margaret eine Art Neid empfand. Während er Ariel in Richtung Treppe zog, fragte sie sich, ob sie jemals so viel Zärtlichkeit in einem anderen Menschen wecken würde. Sie sah den beiden nach und fühlte sich erschöpft und unglücklich. Die nasse Kleidung klebte ihr an der Haut, und auf dem Boden hatte sich bereits eine Pfütze gebildet. Mikhail rannte seine Schwester und ihren Mann beinahe über den Haufen, als er die Treppe herabstürzte, aber die beiden schienen ihn nicht zu bemerken. Er hatte den Medizinkoffer in der Hand und war rot im Gesicht vor Verlegenheit. Natürlich - Rafaella schlief oben im Zimmer. Wäre sie nicht so müde und aufgewühlt gewesen, hätte Margaret lachen müssen.
Im Nu hatte Jeff Domenic auf den Boden der Eingangshalle gelegt und seine kleinen Gliedmaßen ausgestreckt. Der Kopf des Jungen ruhte schief auf dem schlanken Hals. »Das ist kein passender Ort für ein Feldlazarett, aber ich will den Jungen nicht noch weiter herumschleppen«, sagte der alte Mann. »Jemand soll warme Decken holen - er steht unter Schock, und das ist gefährlich. So, Mik, jetzt gib mir

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