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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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regelten.
Mikhail gab dem Kutscher das Zeichen zum Aufbruch. Da hörte er ein Flügelschlagen, und die große Krähe flog laut krächzend auf ihn zu. »Bist du hier, um Lebwohl zu sagen?«, rief er. Er achtete nicht auf die erstaunten Blicke von Tomas und Will und auf das Grinsen von Daryll und Mathias. Sie hielten den Vogel für einen gelungenen Witz.
Dann ließ sich die Krähe auf dem Dach der Kutsche nieder, ihre großen Klauen setzte sie in ein Bündel Gepäck. Sie trippelte vor und zurück, als suchte sie einen festen Ansatzpunkt, wobei sie in der Krähensprache vor sich hin murmelte und immer wieder einen Flügel hob. Als sie sich zu ihrer Zufriedenheit eingerichtet hatte, sah sie Mikhail heiter aus ihren roten Augen an.
»Ich glaube, sie mag Euch, Dom«, sagte Daryll, der nur mit Mühe einen Lachanfall unterdrücken konnte.
Mikhail stieß einen leichten Seufzer aus, dann lachte er leise. »Ich fürchte, du hast Recht, und ich hoffe, es macht dir Spaß, den Vogeldreck vom Gepäck zu wischen, wenn wir für die Nacht Halt machen, Daryll.«
Daryll grinste unbeeindruckt. »Bestimmt Herr. Vogeldreck wegmachen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.«
Das Wetter hielt während des gesamten ersten Tages der Rückreise, und sie kamen gut voran, trotz des schlechten Straßenzustandes und der Langsamkeit der schwer beladenen Kutsche. Liriel fuhr mit den Kindern in der Kutsche, und Mikhail und die Männer begleiteten sie zu Pferde. Die Krähe zeigte ebenfalls keine Neigung, die Gruppe zu verlassen, und fuhr auf dem Dach der Kutsche mit oder flog voraus, als wollte sie auf verschiedene Sehenswürdigkeiten am Wegrand aufmerksam machen.
Am Abend kehrten sie in einem Gasthaus ein, etwa fünfzehn Meilen von Haus Halyn entfernt. Es war ein wunderbares Gefühl, vom Pferd zu steigen, die Hände am prasselnden Kaminfeuer zu wärmen, den Duft von Braten und den leichten Hefegeruch vom Gebräu des Wirtes zu riechen, der in der rauchigen Luft hing. Mikhail war dankbar für einen Krug von dem dunklen, schweren Bier, denn in Haus Halyn hatte es nur schlechten Wein gegeben.
Sie langten mit gutem Appetit zu. Mikhail beobachtete erstaunt, wie Miralys mit ihren zierlichen Händen ein gebratenes Huhn zerlegte, die Brust, beide Flügel und ein Bein verzehrte und zufrieden rülpste, bevor sie sich den Mund an der mittlerweile fettigen Serviette abwischte. Ihre blasse Haut glänzte im flackernden Licht des Kamins, und zwei zartrosa Flecken erschienen auf den glatten Wangen. Ihre Schwester aß mit nicht weniger Eifer, und Emun, der gewöhnlich nur lustlos in seinem Essen herumstocherte, verschlang ebenfalls eine ansehnliche Portion. Daryll fütterte wie schon so oft Alain mit Suppe und sah den Jungen aus traurigen Augen an. Vincent, der normalerweise ein herzhafter Esser war, stocherte im Essen und schlief fast in seinem Stuhl ein. Er war die ganze Fahrt über sehr still gewesen, gar nicht mehr der lärmende Jugendliche vom Tag zuvor. Ständig rieb er sich die linke Schläfe, als hätte er Kopfschmerzen. Seine plötzliche Fügsamkeit bereitete Mikhail Sorgen, und fast wünschte er sich den großspurigen jungen Kerl zurück, der wegen jeder Kleinigkeit gleich losbrüllte. Mikhail hoffte, dass Vincent nur wegen seiner Kopfschmerzen so still war und dass nichts Ernsteres dahinter steckte. Wenn sie doch nur einen fähigen Heiler dabeihätten; sowohl er als auch Liriel konnten zwar Kleinigkeiten beheben, aber keiner von beiden besaß die besondere Gabe des Heilens.
Bis auf Mikhail gingen alle früh zu Bett. Liriel nahm die Mädchen mit in ihre Kammer, und Daryll trug Alain die enge Treppe hinauf, während Emun und Vincent wie Entenküken hinter ihm herliefen. Mathias sah Mikhail an, der mit ausgestreckten Beinen vor dem Kamin saß und einen Bierkrug in der Hand hielt. Der Gardist setzte zu sprechen an, doch dann zuckte er bloß die Achseln. Er bezog Stellung an der Tür zum Gemeinschaftsraum und richtete sich auf eine lange Wartezeit ein.
Mikhail saß nur da und nippte an seinem Bier. Er fühlte sich allein allein und trübsinnig. Er wünschte, er hätte jemanden, mit dem er sprechen konnte, aber seine Schwester schlief schon, und sie brauchte ihre Ruhe dringend. Genau wie er. Seine Augen brannten vor Müdigkeit, doch er fand keine Ruhe. Wie sollte er Regis das Durcheinander erklären, das er angerichtet hatte?
Im Gasthaus wurde es still, und das Feuer loderte um die Scheite im Kamin. Draußen hörte Mikhail das leise Seufzen des Windes. Er

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