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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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missbilligte sie und sagte ganz wahrheitsgemäß, dass sie keine achtbaren Leute seien. Doch Mikhail fand ihre kurzen Stücke, in denen sie Herrn und Bauern gleichermaßen verspotteten, sehr amüsant.
Er hatte sich schon mehr als einmal Gedanken über sie gemacht, da sie eine vergleichsweise neue Entwicklung waren. In Mikhails früher Kindheit waren alle Unterhaltungskünstler aus der Umgebung der Burg gekommen, und erst mit acht oder neun Jahren, wenn er sich recht erinnerte, hatte er eines Tages im Sommer den ersten bunt bemalten Wagen mit diesen fröhlichen Menschen auf Burg Comyn eintreffen sehen. Das war kurz nach den Weltenzerstörern gewesen, und man war ihnen - wie allen Fremden - mit großem Misstrauen begegnet. Aber sie schienen völlig normal zu sein, und Mikhail hatte die akrobatischen Kunststücke, das Jonglieren und die gänzlich respektlosen Komödien, die sie aufführten, wirklich sehr genossen. Mikhail fragte sich, ob Marguerida wohl über die fahrenden Leute Bescheid wusste, er würde ihr beim nächsten Mal von ihnen erzählen. Es würde sie sicher sehr interessieren, wie fast alles andere auch. Er war so in Gedanken versunken, dass er Gisela fast vergaß, die seit dem Angriff der Krähe kein Wort mehr gesagt hatte. Mikhail bemerkte einen Zug von schwer beladenen Maultieren, begleitet von einigen Trockenstädtern und einem Quartett von Entsagenden als Führern, die sich mühsam einen Weg durch das Gewühl von Karren und Tieren auf der Straße bahnten. Dann kehrte er plötzlich in die Gegenwart zurück, als er ein vertrautes Profil entdeckte, einen kupferfarbenen Lockenkopf unter einer Strickmütze, eine kurze Stupsnase und ein entschlossenes Kinn. »Rafaella n’haLiriel!«, rief er über den Lärm der Menge hinweg, und die Angesprochene blickte auf und lächelte.
»Dom Mikhail!« Sie ritt auf ihn zu, und ihr Lächeln wurde immer breiter. »So ein Zufall! Was für eine angenehme Überraschung! Ich wusste nicht, dass Ihr wieder in Thendara seid -allerdings war ich auch den ganzen letzten Monat unterwegs im Westen.« Sie ritt neben ihn, brachte ihr Pferd zum Stehen und tätschelte ihm den Hals. »Wie schön, dich zu sehen, Rafaella. Wie lange ist es her?« »Ach, eine Ewigkeit. Ich war in letzter Zeit mehr beschäftigt als in den letzten drei Jahren zusammen und bin hierhin und dorthin mit irgendwelchen Kaufleuten gesaust, die augenscheinlich immer alle im gleichen Moment beschlossen, nach Thendara zu reisen oder es zu verlassen. Das ist aber ein hübscher Vogel!« Sie kicherte. »Ich muss sagen, Ihr gebt ein sehr merkwürdiges Bild ab, mit einer Krähe auf dem Sattelknauf. Werdet Ihr etwa langsam exzentrisch?« Gisela räusperte sich auf sehr damenhafte, aber auch unmissverständliche Weise, und Mikhail spürte, wie er errötete. Er hatte sie vor lauter Begeisterung über die Begegnung mit Rafaella gar nicht beachtet. »Das nicht, hoffe ich, allerdings vergesse ich offenbar gerade meine guten Manieren. Daran muss dieser schöne Morgen schuld sein! Viel zu schön für Förmlichkeiten. Rafaella, das ist Domna Gisela Aldaran. Gisela, meine Freundin Rafaella n’ha Liriel.«
»Sehr erfreut, Domna.« Die Entsagende neigte leicht den Kopf, aber ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. Mikhail war sehr dankbar dafür, dass Margueridas Freundin so diskret war, und lächelte ihr zu. »Ganz meinerseits«, antwortete Gisela und klang nicht im Geringsten erfreut.
Mikhail bemerkte die Frage in Rafaellas Augen, sagte aber nichts. Dennoch war er sehr verlegen, als hätte man ihn bei etwas Verbotenem ertappt, und er wünschte Gisela in eine von Zandrus Höllen. Warum war nur immer alles so kompliziert?’ Warum war Gisela nicht in der Burg geblieben und hatte ihn in Frieden ausreiten lassen? Mikhail fühlte sich mit einem Mal missbraucht und bedrückt, aber es war ein so lächerlicher Gedanke, dass er ihn umgehend wieder fallen ließ.
»Hat Marguerida Euch von den Banditen erzählt?«, fragte Rafaella, die von der Spannung zwischen Gisela und Mikhail zum Glück nichts bemerkte.
»Banditen?«
»Aha, also nicht.« Rafaella sah für einen Augenblick verwirrt und dann leicht verlegen aus, und ihre blassen Wangen röteten sich. »Sie hat wohl angenommen, Ihr würdet Euch nur unnötige Sorgen machen, obwohl es mir ein Rätsel war, warum sich die Leute auch über Dinge Sorgen machen, die längst vorbei sind. Wozu noch daran denken, dass man im Sturm hätte erfrieren können, wenn der Sturm vorbei und man gar nicht tot

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