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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Rest seines Lebens auf fremde Hilfe angewiesen gewesen wäre. Selbst die terranische Nanotechnik hätte die Sache wahrscheinlich nicht rückgängig machen können. Ich bin mir nicht sicher, aber die Angelegenheit liegt jetzt sowieso nicht mehr in unseren Händen.«
»Ich weiß, aber deswegen ist die Sache nicht leichter zu akzeptieren. Außerdem mache ich mir große Sorgen um Ariel, obwohl ich sie nicht mag. Bis zur Geburt sind es noch ein paar Monate, und nach allem, was ich hier in Arilinn gelernt habe, wirkt ihr Schmerz auf die Psyche ihrer Tochter sehr wahrscheinlich verheerend.« Ist das vielleicht der Grund, dass Alanna Alar in meiner Vision so zornig war? Vielleicht ist es meine Schuld, weil ich vorausgesehen habe, dass Domenic das Erwachsenenalter nicht erreichen wird, und dann wurde er verletzt, als sich die Kutsche überschlug und … »Marguerida - du kannst weder die Vergangenheit ändern, noch kannst du die Zukunft verhindern.«
»Nein, aber ich wünsche, ich könnte es.« Sie legte die Harfe weg und zupfte nervös an ihrem Reitrock. Nach einer Minute des Schweigens sagte sie heiser: »Ich bin so ungern hier.«
»Meinst du in Arilinn? Oder auf Darkover?«
»Arilinn. Es gefällt mir sehr auf Darkover, obwohl ich manche Bräuche hier recht sinnlos finde. Ich war vorhin reiten, und nur, weil ich eine Frau bin, musste einer der Stallburschen mitkommen, was bedeutete, dass ich nicht wie von Sinnen über die Felder galoppieren konnte, und dabei hätte ich genau darauf Lust gehabt. Ich fühle mich hier einfach nicht wohl, trotz der Bemühungen von Jeff und Liriel und einigen anderen, mir das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich kann nicht in einem Turmkreis sitzen, weil es mir immer noch unmöglich ist, mich in einem Raum mit vielen Matrizen aufzuhalten. Ein paar Studenten halten mich sicher schon für eine Art Monster. Sie starren auf das hier« - sie hob die linke Hand - »und versuchen durch die Seide zu sehen. Sie arbeiten nicht gern mit mir zusammen, und Berana, eine der älteren Heilerinnen, hat sich sogar rundheraus geweigert, irgendetwas mit mir zu tun zu haben. Das Wort >Abscheu< treibt über ihren Geist wie ein Ölfleck. Sie gibt mir immerzu das Gefühl, als wäre ich irgendwie schmutzig.«
»Ich verstehe. Warum hast du nicht schon früher etwas gesagt?« »Solange Mikhail hier war, ist es mir nicht so schlimm vorgekommen. Es war zwar nicht gut, aber ich konnte mich darauf freuen, mit ihm auszureiten, mit ihm zu reden … Und ich wollte nicht ständig jammern und mich beschweren. Ich dachte immer, es würde leichter, je mehr ich lerne, aber stattdessen wurde es jeden Tag schwerer. Meine Empfindlichkeit gegen die Kristalle hat eher zugenommen. Ich muss einen großen Teil meiner Energie darauf verwenden, mich zusammenzureißen, weil ich die verdammten Dinger am liebsten in tausend Stücke sprengen würde.«
»Darüber würde ich mir keine Sorgen machen«, antwortete Lew ruhig. Gleichzeitig rutschte er unruhig auf seinem Stuhl umher. »Ach nein?«, fauchte sie. »Ich schon, schließlich habe ich eine gewisse Vorstellung davon, wozu ich in der Lage bin. Das Ding hier« - sie schüttelte die Faust in Richtung ihres Vaters »ist anders als jede Matrix, die es bisher gab, denn es stammt nicht aus der stofflichen Welt. Ich habe mit Jeff darüber geredet und mit Hiram d’Asturien, der mehr über die Geschichte der Matrixwissenschaften weiß als irgendwer sonst, weil ich herausfinden wollte, was mit mir los ist. Was ich hier habe, Vater, ist ein Stück der Oberwelt, das in meine Haut gemeißelt ist. Und nicht nur das, es war früher der Schluss-Stein des Hauptturms von Ashara Alton, der mächtigsten Leronis, die je gelebt hat, selbst wenn man die normale Übertreibung berücksichtigt, mit der historische Gestalten zwangsläufig beschrieben werden. Wenn ich die Beherrschung verlöre, könnte ich Arilinn vermutlich vom Angesicht der Welt schießen. Es würde mich nicht einmal überraschen, wenn genau das vor Jahrhunderten in Hali passiert wäre.«
»Ich sehe, du hast viel über die Sache nachgedacht, Chiya. Und ich muss sagen, du hast große Geduld und Ausdauer bewiesen. Sehr viel mehr als ich in deinem Alter.« Er seufzte.
»Mag sein«, sagte sie zögernd. Dann holte sie tief Luft und legte los, fest entschlossen, ihm alles zu sagen, was sie loswerden musste, solange sie noch den Mut dazu hatte. »Vater, ich weiß nicht, ob ich noch lange hier bleiben kann. Javanne wird bald auftauchen und mich mit

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