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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Mensch, der Frauen schlägt, wenn er nicht bekommt, was er will.« Sie blickte nach vorn, zu den Männern, die vor ihr ritten, und schließlich blieb ihr Blick an Dom Francisco Ridenow hängen. »Auf diesen Mann dort, in dem grüngoldenen Gewand sollte man Acht geben, wenn du mich fragst. Ich bin mir sicher, ich wurde ihm vorgestellt, aber aus irgendeinem Grund kann ich mich nicht an seinen Namen erinnern – ich weiß nur, dass er ein Mensch ist, bei dem mir sehr unwohl zu Mute ist.« Marguerida staunte über diese Bemerkung. Wie hatte Kate ohne richtiges Laran erkannt, dass Dom Francisco eine potenzielle Gefahr darstellte? Und wie konnte sie ihr begreiflich machen, dass sie sich überprüfen lassen musste? »Warum gerade er?« »Es liegt irgendwie an seiner Haltung und wie er Mikhail immer so … hasserfüllt ansieht.« Marguerida nickte zustimmend und verzog das Gesicht.
»Ja, das hast du gut getroffen. Dom Francisco glaubt, er müsste von Rechts wegen die Matrix meines Mannes besitzen und benutzen, weil sie seinem Vorfahren gehört hat.« »Aber Gisela hat mir erklärt, die Matrizen seien immer auf die jeweilige Person abgestimmt. Hermes trägt diesen Beutel um den Hals, er hat es immer getan, aber bis ich es von Gisela erfuhr, hatte ich keine Ahnung, was er enthält. Ich wusste nur, dass es etwas war, das ich nicht berühren und in das ich meine Nase nicht stecken durfte. Ich dachte, es handele sich um eine Art Amulett, wie mein Volk sie benutzt, um die Geister fern zu halten. Wie kann Dom Francisco also glauben, er könnte Mikhails Matrix benutzen, wenn er doch weiß, dass sie auf eine bestimmte Person ausgerichtet ist? Und wenn es stimmt, was Gisela sagt, wie kann dann Mikhail eine Matrix haben, die einer anderen Person, diesem Varzil, gehört hat?« »Als Varzil seine Matrix an Mikhail weitergab, gelang es ihm irgendwie, dessen Sternenstein darin zu integrieren aber frag mich nicht, wie! Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen und verstehe es doch nicht! Es war pure Zauberei.« »Was würde passieren, wenn sich Dom Francisco das Ding schnappen würde?« »Ich weiß es nicht genau, aber wahrscheinlich würden er und Mikhail dabei umkommen.« »Weiß Francisco das?« »Ja, aber er glaubt es nicht, Kate.« Als die Reisegruppe kurz nach Mittag in den Hof des Krähenden Hahns einbog, war Marguerida sehr froh, absteigen und die Beine ausstrecken zu können. Sie hatte seit mehreren Jahren nicht mehr längere Zeit auf einem Pferd gesessen und stellte fest, dass sie ziemlich steifgeworden war. Die Innenseit en ihrer Schenkel schmerzten, und sie sehnte sich nach einem heißen Bad, einer ausgiebigen Massage und einem sauberen Bett. Noch mehr wünschte sie sich, an diesem Tag nicht mehr weiterreiten zu müssen.
Der Hof war viel zu klein, um den ganzen Trauerzug aufnehmen zu können, deshalb hielten die meisten Wagen und Kutschen außerhalb der Mauer, die an der Straße entlanglief.
Dennoch war der Hof bereits voll, als der Leichenwagen hineingezogen wurde und die Mitglieder des Comyn und ihre Wachen bei dem Gasthaus vorritten. Mehrere Stallknechte stürzten sich in das Getümmel und ergriffen die Zügel der Pferde, während die Reiter abstiegen; sie riefen einander knappe Anweisungen zu und versuchten, das Chaos zu ordnen.
Marguerida ging auf den Eingang zu und bemerkte dabei schwarze Flecken auf den Pflastersteinen unter ihren Füßen.
Ein schwacher Brandgeruch schien in der Luft zu hängen, gedämpft vom jüngsten Regen, aber immer noch wahrnehmbar.
Sie war momentan abgelenkt und wurde überrumpelt, als sich zwei Arme um ihre Mitte schlangen.
»Mutter!« Sie drehte sich in der Umarmung um und blickte auf ihren ältesten Sohn hinab, der immer noch einige Zentimeter kleiner war als sie. Das dunkle Haar trug er offen, wie es ihm am liebsten war, und seine Augen leuchteten, als freute er sich ebenso sehr wie sie über das Wiedersehen. Seine Abenteuer schienen ihm nicht geschadet zu haben, und er strahlte ein Selbstbewusstsein aus, das sie vorher nicht an ihm gekannt hatte. »Domenic! Du Halunke!« Zu einem strengeren Tadel konnte sich Marguerida nicht aufraffen, obwohl sie vorher ein paar beißende Verurteilungen geübt hatte. Die Angst viel wie ein schwerer Stein von ihr ab, und ihr Herz hätte vor Freude zerspringen mögen. Sie drückte ihn fest an die Brust und spürte seine Schulterknochen unter dem Hemd und dem Übergewand.
»Es war deine eigene Schuld«, antwortete er, nachdem er sie rasch auf die Wange geküsst

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