Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
ging.
»Muss ich euch beiden ein Zimmer besorgen?«, beschwerte sich Alex. »Schon wieder?«
In Daniels Labor fanden sie nur gefälschte Unterlagen der vergangenen neunundzwanzig Jahre, die es so aussehen ließen, als werde Jema wegen Diabetes behandelt.
»Er muss das alles im Kopf gehabt haben«, meinte Alex, während sie die Unterlagen durchblätterte. »Ich werde das alles noch mal genau durchsehen, für den Fall, dass er einen Code benutzt hat. Bist du sicher, dass er keinen Computer benutzt hat?«
»Er hat sie verabscheut.« Jema ging zu Daniels Schreibtisch, wo ein gerahmtes Bild stand. Es war ein Bild von Jema bei ihrem College-Abschluss. Daniel war damals so stolz auf sie gewesen. »Glaubst du, er hat mich geliebt?«
»Ich schätze, ja. Auf eine kranke, psychopatische Weise.« Alex schloss die Aktenschublade. »Süße, ich muss noch mehr Tests machen, aber die Chancen stehen gut, dass es keine Langzeitfolgen haben wird. Die Kyn-Verwandlung heilt alles.«
»Es tut mir nur leid, dass ich bei Luisa so unhöflich zu dir war«, sagte Jema. »Ich hoffe, wir können Freunde werden.«
»Du bist eine reiche Erbin, du besitzt ein Museum und ein riesiges Haus am Lake Michigan, und du bist die einzige andere Kyn auf der Welt. Das macht dich automatisch zu meiner besten Freundin.« Alex lachte, als Jema sie umarmte. »Ich erwarte übrigens Weihnachtsgeschenke.«
Nachdem Alex zurück nach Derabend Hall gegangen war, wirkte Thierry unruhig. Jema hatte das Hauspersonal für vier Wochen beurlaubt, um Zeit zu haben, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen, aber sie wollte nicht in Shaw House bleiben. Das sagte sie ihm später am Abend, als sie am See spazieren gingen.
»Ich will, dass du meine Familie kennenlernst«, sagte Thierry, nachdem er ihr von Marcel und Liliette erzählt hatte.
»Bist du sicher, dass du das willst?« Jema blieb stehen und sah zu ihm auf. »Ich habe das Gefühl, dass ich dich besser kenne als irgendjemanden sonst auf der Welt, aber tatsächlich haben wir uns erst vor ein paar Tagen getroffen.« Sie zögerte, bevor sie hinzufügte: »Wie lange kanntest du deine Frau Angelica?«
»Wir sind zusammen aufgewachsen.«
»Vielleicht sollten wir uns mehr Zeit geben – Thierry .« Ihre Füße berührten den Boden nicht mehr, weil er sie in die Arme schloss und hochhob. »Du kannst mich nicht wegschleppen wie ein Höhlenmensch.«
»Ein verführerischer Gedanke.« Er hielt sie so, dass ihre Gesichter sich nah waren. »Es stimmt, dass wir in dieser Welt erste wenige Tage zusammen sind. Aber denk nur an alles, was wir im Reich der Träume geteilt haben. Wir haben das Beste und das Schlimmste voneinander gesehen, Jema, und es hat meine Gefühle für dich nicht geändert. Es hat meine Liebe stärker gemacht. Du hast mich stärker gemacht. In all den Jahren, die ich mit Angelica zusammen war, hat sie das nie getan. Sie hat sich mir nie so geöffnet, wie du das getan hast.«
»Dann versuchen wir es miteinander?«
»Ich will es, wenn du bereit dazu bist.« Er küsste sie. »Würdest du mit mir nach New Orleans kommen? Jamys will dich besser kennenlernen, und mein Bruder und meine Tante wollen das auch. Ich kann dir beibringen, wie man jagt und als Kyn lebt. Ich werde nicht zulassen, dass Alexandra dich mit zu vielen Nadeln plagt.«
Jema wollte sofort gehen, wohin Thierry sie auch immer bringen wollte, aber es gab eine Person, die sie zurückhielt. Valentin Jaus. Sie hatte so viele Fragen über seine Verstrickung in ihr Leben. Die Art, wie er mit ihr gesprochen und sie festgehalten hatte, als sie auf dem Maskenball tanzten … er hatte sich benommen wie ein verliebter Mann.
Liebte er sie?
»Bevor ich Ja sage«, meinte Jema, »und ich werde Ja sagen, Thierry, muss ich noch etwas erledigen.«
Thierry ging mit ihr hinüber zu Jaus’ Anwesen, blieb jedoch draußen. »Ich werde hier warten. Es ist besser so.«
Alex und Michael wachten über Jaus, während er sich von der Operation erholte, bei der Alex seinen Arm wieder angenäht hatte. Jema sah, dass Alex sie nur ungern zu ihm ließ, versicherte ihr jedoch, dass sie nicht lange bleiben würde.
»Er hat in den vergangenen Tagen ziemlich viel verkraften müssen«, erklärte Alex. »Thierry hat ihm den Arm abgetrennt, und obwohl ich ihn wieder annähen konnte, wird er nie wieder so funktionieren wie vorher.«
»Liebt er mich, Alex?«, fragte Jema.
Sie zuckte mit den Schultern. »Die Frage musst du ihm stellen.«
Valentin lag im Bett und las einen Bericht,
Weitere Kostenlose Bücher