Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
keuchend aus, während der Hass ihr Inneres zerriss. »Ihr müsst ihn unbedingt rausbringen.«
Noch ein Schuss, sehr nah. Hurley taumelte gegen Alex und fiel auf die Knie. Er blickte verwundert auf das Blut, das über sein DON’T SCREW WITH THIS BUSH-T-Shirt lief. »Verdammte Scheiße. Es ist rot.« Er fiel nach vorn.
Alex konzentrierte sich auf Hurley und stellte fest, dass das einige der tödlichen Gedanken abblockte. Sie tastete an seinem Hals nach dem Puls und fand keinen. »Er ist tot.« Um sie herum fielen Kyn, aber anders als Hurley konnte sie einige davon vielleicht retten. »Johnny, hilf mir.« Sie kroch nach draußen, um den Körper, der am nächsten lag, hinter die Wand zu ziehen.
Thierry kämpfte sich durch die dicht an dicht liegenden Körper, den Dolch in der linken, ein Schwert aus Jaus’ Sammlung in der rechten Hand, während die Kyn versuchten, dem tödlichen Kugelhagel zu entgehen. »Jema? Jema.«
Er kam zu der Stelle, wo die Schützen standen und auf die Gäste feuerten. Der erste Mann, den er niederstreckte, schoss wild um sich und lachte, während er von rechts nach links schwenkte. Als er sich umdrehte, um sich den nächsten vorzunehmen, stand ein Kyn im Kostüm des Gevatter Tod vor ihm und wollte ihm gerade mit dem Schwert den Kopf spalten.
Metall schlug auf Metall, als Thierry den Schlag parierte und sein eigenes Schwert in das Gewand des Gevatters stieß. Der Mann taumelte zurück und schob sich von ihm weg, hielt sich die Seite. Er rief etwas Dreckiges auf Deutsch, bevor er davonhumpelte.
»Warum schreien die nicht?«, rief jemand über den Lärm der Schüsse. »Warum sind die so …«
Thierry entdeckte den Mann, der das rief, und sah, wie ihm die Waffe aus der Hand gerissen wurde. Sie flog durch den Raum und landete auf einem Haufen gefallener Kyn. Die unsichtbare Macht bewegte sich durch den Raum, riss den Killern die Waffen aus den Händen und warf sie aus Fenstern, Türen und in den Champagnerbrunnen.
Thierry nutzte die plötzliche Stille und wandte sich der Erscheinung zu, die niemand sehen konnte, die jedoch eine nach Äpfeln duftende Spur hinterließ. »Jema. Zu mir. Jetzt.«
Die Kyn, die gar nicht oder nicht schwer verletzt waren, drehten sich alle um und bildeten schnell einen Kreis um die entwaffneten Schützen. Sie rissen ihnen die Hyänen- und Schakalmasken von den Gesichtern und trieben sie in der Mitte des Kreises zusammen, wo die Schützen versuchten, sich zu befreien. Als die Kyn lächelten, blitzten Fangzähne auf, und der Raum füllte sich mit dem Duft von hundert verschiedenen Blumen. Keine davon roch, als würde sie verwelken.
Es roch nach Blumen, die in voller Blüte standen.
»Was seid ihr für Freaks?«, kreischte einer der Bones.
Der Kreis schloss sich um sie.
Thierry konnte nirgendwo jemanden in einem blauen Gewand sehen. Er sah jedoch den Gevatter Tod, der sich an der Wand entlang auf die Tür zubewegte, und lief ihm durch die am Boden liegenden Körper nach.
»Durand.« Valentin Jaus trat ihm in den Weg. Er hob sein Kampfschwert.
»Geht mir aus dem Weg, Jaus.« Thierry blickte über seine Schulter und sah den Gevatter nach draußen stolpern. Lass ihn gehen; Jaus’ Wachen können sich um ihn kümmern . Er drehte sich um und suchte nach dem leichten Apfelgeruch, den er vorher wahrgenommen hatte. »Jema. Wo bist du? Komm zu mir. Jetzt.«
Der Österreicher rührte sich nicht. »Ihr könnt sie nicht haben.«
»Sie gehört mir schon.« Thierry hob sein Schwert. »Könnt Ihr sie nicht an mir riechen?«
Jaus’ Gesicht wurde ausdruckslos. »Nein.« Er stieß nach vorn.
In Thierry war kein Wahnsinn mehr, aber die Wut über den Anblick von Jema in Jaus’ Armen kehrte zurück, und er hielt daran fest und kreuzte so heftig die Klingen mit dem Österreicher, dass das Metall Funken schlug.
Es blieb keine Zeit, seinen Angriff zu durchdenken oder zu planen; Jaus war ein Wirbelwind, der mit weit ausholenden, pfeifenden Schlägen angriff, die er bei seiner Größe eigentlich unmöglich hätte ausführen können.
Jaus hat sich sehr verbessert, dachte Thierry voll grimmiger Bewunderung, während er den Österreicher davon abhielt, ihn mit einem einzigen Schlag zu köpfen.
Jaus schien nur zu vergessen, dass er gegen den Mann kämpfte, der in der Pilgerburg zurückgelassen worden war, bis der letzte Tempelritter entkommen konnte. Der Mann, der sich allein durch fünfhundert Sarazenen den Weg in die Freiheit erkämpft hatte. Der Mann, der fünfhundert Männer
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