Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
musst dir keine Sorgen mehr machen, Jem. Deine Mutter ist heute Abend gestorben. Ich weiß, du wirst am Anfang traurig sein, aber sie war eine schreckliche Frau. Sie wollte, dass ich dich umbringe, damit sie an das Geld kommt, das James dir hinterlassen hat.«
Jemas Augen öffneten sich, und sie starrte Daniel an. »Mutter?«
»Sie hat es einfach nicht verstanden«, meinte Daniel. »Teilweise war das meine Schuld. Ich habe ihr nie gesagt, wie besonders du bist. Dieser kleine Trick von dir, dass du dich unsichtbar machen kannst? Du hast das so oft getan, als du noch klein warst, dass ich dir Schellen an die Schuhe gemacht habe, damit ich dich wiederfinden konnte. Ich musste natürlich so tun, als ob du Diabetes hättest, um die Spritzen zu erklären. Es hat gedauert, bis ich die richtige Mischung fand, die die Verwandlung verhinderte.« Er lächelte sie liebevoll an. »Jetzt, wo sie tot ist, kannst du es tun, weißt du. Du hast genug Geld, und wir müssen niemandem sagen, was du bist.«
Jema sah Thierry an. »Daniel«, sagte sie, und ihre Stimme klang schmerzverzerrt, »warum haben Sie mir das angetan?«
»Du wirst unsterblich sein, Liebling«, sagte er. »Ich habe es nur verlangsamt, damit es deinen Körper nicht aufzehrt. Es hat dich beinahe umgebracht, bevor ich es unter Kontrolle bekam. Die gute Nachricht ist – wenn du erst deinen endgültigen Zustand erreicht hast, kannst du nicht mehr sterben. Ich werde dich erforschen und Tests durchführen, bis ich herausfinde, wie ich so werden kann wie du.« Er runzelte die Stirn. »Es ist dein Blut, mein Herz. Alle Geheimnisse des Lebens liegen in deinem Blut verborgen. Dein Vater hatte recht, was dich betrifft.«
Thierry hatte die Reflexe eines Schwertkämpfers mit siebenhundertjähriger Erfahrung. Er wusste, dass er Bradford entwaffnen konnte, wenn es ihnen gelang, ihn für den Bruchteil einer Sekunde abzulenken.
Jema sah zu Thierry auf, drückte seine Hand und bewegte leicht den Kopf. Er spannte sich an, und als er zustimmend nickte, verschwand sie.
»Jem, bitte tu das nicht. Bitte.« Bradford streckte die Hand aus, um das festzuhalten, was er nicht sehen konnte.
Thierrys Dolch schlug ihm die Waffe aus der Hand. Michael war da und riss den Doktor vom Tisch zurück.
Jema tauchte wieder auf und lächelte Thierry an. »Hat funktioniert.«
Alex trat auf die andere Seite der Liege und riss ihr das Kleid auf, um sich die Schwertwunde anzusehen.
»Miss Shaw ist meine Patientin«, sagte Bradford und hielt sich die blutende Hand.
»Nein«, sagte Alex, als Thierry um die Liege herumgehen wollte. »Ich brauche ihn lebend, damit ich herausfinden kann, was er mit ihr gemacht hat.« Sie beugte sich über Jema. »Öffne deinen Mund für mich, Jem.« Sie blickte hinein, fluchte und richtete sich wieder auf. »Du hast sie ihr gezogen, du kranker Bastard?«, schrie sie Daniel an.
»Das musste ich«, erwiderte Bradford, der jetzt beleidigt aussah. »Sie durfte sie nicht benutzen. Sie durfte nicht wissen, dass sie welche hatte. Ich habe sie betäubt und sie ihr gezogen, als sich die Löcher bildeten. Sie wachsen sowieso immer wieder nach. Ich habe sie ihr seit ihrer Geburt schon siebenmal entfernt.«
»Was entfernt?«, wollte Thierry wissen.
»Ihre Fangzähne«, erwiderte Alex. »Er hat sie ihr gezogen und die Löcher zugenäht.« Sie funkelte ihn wütend an. »Habt ihr beide viel Körperflüssigkeit ausgetauscht?«
Es dauerte einen Moment, bis er verstand, was sie ihn da fragte. »Ja.«
»Das könnte die Sache beschleunigt haben. Oder sie gerettet haben. Ich weiß es nicht, und Herrgott noch mal, ich hasse es, wenn ich es nicht weiß.« Sie wandte sich an Jema, die bewusstlos geworden war. »Jema.« Sie schüttelte sie leicht und überprüfte ihren Puls. »Nicht messbar. Thierry, ich hasse es, dich mit einer Sygkenis zu überraschen, aber Jema verwandelt sich, und sie tut es jetzt gerade.«
»Wie kann das sein?«, fragte Cyprien erstaunt.
»Meine Vermutung? Sie wurde mit Kyn-Blut infiziert, als sie ein Kind war. Warum sie nicht gestorben ist, keine Ahnung.« Alex starrte Bradford an. »Er hat Drogen und Hormone benutzt, um die Verwandlung zu unterdrücken, und Plasma, um sie am Leben zu erhalten.«
»Sie können meinen Fall nicht übernehmen«, erklärte ihr Bradford, der jetzt wütend war. »Ich kenne diese Patientin schon sehr lange.«
»Alexandra, was ist mit der Schwertwunde?«, fragte Thierry. »Wird sie sie daran hindern, sich zu verwandeln?«
»Sieh sie dir
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