Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
Luft.
Johun warf sich im letzten Augenblick zurück. Die Machtenergie, die er angesammelt hatte, löste sich harmlos wieder auf, als er in vollen Rückzug ging, um dem tödlichen Angriff zu entgehen. Er sank tief zu Boden und versuchte, dem Twi'lek die Füße wegzutreten. Sein Gegner sah das voraus, sprang geschickt über Johuns ausgestreckten Fuß und brachte das Knie hoch, um es dem Jedi gegen das Kinn zu rammen.
Johun sah Sterne, rollte sich weg und entging nur knapp der Enthauptung, als die Sichelklingen erneut heransausten. Er richtete sich wieder auf und führte einen wilden Schlag nach seinem Gegner. Der Twi'lek wich aus, kam dann wieder näher, und Johun war noch einmal gezwungen zurückzuweichen, um einer weiteren Serie blitzschneller Schläge zu entgehen.
Der Twi'lek drängte nach und blieb dicht genug an Johun, dass der Jedi nur noch blockieren und parieren konnte. Sein Gegner schoss von einer Seite zur anderen, um Johun die Rückzugswege abzuschneiden, und trieb ihn langsam nach hinten, bis der Jedi am Rand der Plattform balancierte.
Johun wusste, dass er den Twi'lek nicht besiegen konnte. Sein Gegner war schneller und hatte seine Technik in Jahren intensiven Trainings verfeinert. Johun würde weiterkämpfen, aber das Ergebnis war unvermeidlich - er würde auf dieser Plattform sterben. Er konnte seinem Schicksal nicht entgehen, aber er konnte sich immer noch opfern, um den Kanzler zu retten.
Es gibt keinen Tod; es gibt nur die Macht.
Der Twi'lek war vorbereitet auf einen verzweifelten Gegenangriff und erwartete, dass Johun sich vom Rand der Plattform wegkämpfen würde. Stattdessen ließ der Jedi die Waffe fallen und riss beide Hände nach vorn, um den Feind fest vorn am Hemd zu packen. Der Griff von Johuns Lichtschwert fiel klappernd auf die Durastahl-Oberfläche der Plattform, und die Klinge erlosch, sobald die Waffe die Hand des Jedi verlassen hatte.
Diese unerwartete Tat überraschte den Twi'lek vollkommen, dann riss er die Augen weit auf, weil er begriff, was geschehen würde. Er schlug mit seinen Messern hektisch nach Johuns Handgelenken und Unterarmen und verursachte tiefe Wunden. Aber der Jedi ließ ihn nicht los.
Johuns Fersen befanden sich bereits über dem Rand der Plattform, und er brauchte sich nur rückwärts fallen zu lassen und seinen Feind mitzuziehen. Der Twi'lek schrie, als sie auf die tödlichen Felsen zufielen, die fünfzig Meter weiter unten aus dem Wasser ragten; Johun spürte nichts als Gelassenheit und inneren Frieden.
Sie schienen eine Ewigkeit zu fallen, und die Welt bewegte sich in Zeitlupe, als sich Johun vollkommen der Macht ergab.
Sie durchfloss ihn stärker, als er es je zuvor empfunden hatte. In dem Sekundenbruchteil, bevor sie aufs Wasser aufschlugen, sah er in die entsetzten Augen seines Feinds und lächelte. Er hatte sich niemals ruhiger gefühlt als in diesem Moment.
Fünfzig Meter tief ins Meer zu fallen war ganz anders, als in einen Pool zu springen; die Oberflächenspannung des Wassers traf sie wie ein Vorschlaghammer. Wahrend des Falls hatten sie sich ein wenig gedreht, sodass Johun mit der rechten Seite aufprallte. Er spürte, wie seine Rippen brachen, und dann einen kalten Schock, als das eisige Wasser sie aufnahm.
Johun brauchte mehrere Sekunden, um zu erkennen, dass er nicht tot war. Sie hatten die Felsen verpasst, aber ein Sturz aus dieser Höhe hätte eigentlich tödlich sein sollen. Und dennoch hatte er überlebt, obwohl er nun rasch in die zornigen Tiefen des Meeres sank. Die Macht, dachte er staunend. Er hatte sich ihr während des Sturzes vollkommen überlassen; dafür hatte sie ihm das Leben gerettet.
Er erkannte, dass er sich immer noch fest an das Hemd des Twi'lek klammerte. Durch das aufgewühlte Wasser konnte er sehen, dass der Kopf seines Feindes in einem unnatürlichen Winkel zur Seite rollte. Sein Genick war gebrochen, als sie auf die Meeresoberfläche geprallt waren.
Johun ließ den Twi'lek los und schwamm mit kräftigen Bewegungen auf die Oberfläche zu. Gerade, als seine Lunge drohte aufzugeben, tauchte er auf und schnappte keuchend nach Luft. Die Träger, die die Plattform stützten, erhoben sich nur ein paar Meter entfernt vor ihm aus dem Ozean. Er trat Wasser und streckte die Arme aus, um den glitschigen nassen Durastahl mit Händen zu packen, die in dem kalten Wasser bereits taub wurden, dann begann er langsam nach oben zu klettern.
Blut lief aus den Schnittwunden an seinen Unterarmen, aber obwohl diese Wunden tief waren,
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