Darth Maul - Der Schattenjäger
entscheiden würde, die Anklagen wegen Bankbetrugs waren fallen gelassen worden, und man würde ihm genügend Geld zukommen lassen, damit er und I-Fünf ein angenehmes Leben führen konnten. Lorn hatte sich noch nicht entschieden, obwohl er eher dazu neigte, auf Coruscant zu bleiben. Wenn er das tat, würde er vielleicht irgendwie mit Jax Kontakt aufnehmen können. So viel waren ihm die Jedi ja wohl schuldig.
Und er schuldete es sich auch selbst. Es war Zeit, dass er wieder anfing zu leben - ein echtes Leben, nicht diese hohle Farce, in der er auf den unteren Ebenen so lange gefangen gewesen war. Es würde vielleicht einige Zeit dauern, bis die Albträume nachließen, aber irgendwann würde das geschehen. Irgendwann würde er Frieden finden.
Lorn stand auf. Im Schrank befand sich neue Kleidung, die er anzog. Er hatte kein besonderes Ziel, er wollte einfach nach draußen. Er musste die Sonne auf der Haut spüren, saubere Luft atmen. Es war lange her, seit er sich diese einfachen Freuden gegönnt hatte.
Er öffnete die Tür.
Der Sith stand vor ihm.
Lorn war zu verblüfft, um auch nur Angst zu haben. Sein Feind trat vor, unversöhnlich, unaufhaltsam, und aktivierte sein Lichtschwert. Lorn wusste, dass er absolut nichts tun konnte. Das Hotelzimmer war klein, es gab keine Waffen und nur diese eine Tür.
Diesmal gab es kein Entkommen.
Überraschenderweise empfand er in diesem Augenblick - dem letzten Augenblick seines Lebens - keine Angst. Tatsächlich fand er sich in einem Zustand wieder, der dem ähnlich war, den Darsha als tiefste Kommunikation mit der Macht beschrieben hatte.
Er war im Frieden mit sich selbst.
Die Jedi hatten die Informationen über die Sith erhalten. Dass der Attentäter dem Gefängnis entkommen war, konnte daran nichts ändern. Sein Tod, begriff Lorn, diente nur einem höheren Zweck.
Und damit war er zufrieden.
Die Klinge des Lichtschwerts zuckte auf ihn zu. Sein letzter Gedanke galt seinem Sohn, sein letztes Gefühl war Stolz darauf, dass Jax eines Tages ein Jedi-Ritter sein würde.
Als er in Pavans Augen sah, wusste Darth Maul, was der Mann dachte. Selbst wenn er keinerlei Empfindsamkeit für die Macht gehabt hätte, hätte er es deutlich in dem Blick und der Miene seines Feindes erkennen können.
Er schwieg.
Maul hatte keine Probleme damit, jemanden zu töten, der ihm oder seinem Meister im Weg stand, aber er verfügte trotzdem über ein gewisses Ehrgefühl. Es war Lorn Pavan gegen alle Wahrscheinlichkeit gelungen, eine größere Herausforderung für Maul darzustellen als viele der Profikiller der Schwarzen Sonne. Er war ein würdiger Gegner und hatte sich das Recht verdient, schnell zu sterben.
Das Lichtschwert zischte durch die Luft, durch Fleisch, durch Knochen.
Darth Maul drehte sich um und ging davon. Endlich hatte er seinen Auftrag erledigt.
ENDE
Dank
Ein Feld zu beackern, das eigentlich anderen gehört, kann manchmal undankbar sein. In diesem Fall jedoch war es ein Vergnügen, und das verdanke ich zu einem großen Teil der Hilfe, die ich von den vielen Menschen erhielt, die dazu beigetragen haben, das Star-Wars-Universum zu schaffen und zu erhalten. Ich danke meiner Lektorin Shelly Shapiro, die mir den Auftrag verschafft hat; Sue Rostoni und dem Rest der Gang auf der Skywalker Ranch; Ron März, Brynne Chandler, Steve Sansweet für eine ungemein hilfreiche Star Wars Encyclope-dia; Steve und Dal Perry und selbstverständlich George Lucas, der zweifellos die unterhaltsamste Galaxis im ganzen Universum geschaffen hat.
Weitere Kostenlose Bücher