Darth Maul - Der Schattenjäger
Lorns Hand gewesen war. »Sie sind verwundet!« Er wandte sich einem Gardisten zu, rief ihn mit einer raschen, herrischen Geste herbei. »Dieser Mann muss sofort ins Krankenhaus! Und es sieht aus, als müsste er auch vor Attentätern geschützt werden.«
Lorn ließ sich in einen Sessel sacken. Als die anderen auf ihn zukamen, wagte er einen Blick über die Schulter durch die Luke, durch die er hereingekommen war. Kein Zeichen von dem Sith.
Die Erleichterung überwältigte ihn beinahe. Endlich war der Albtraum vorüber.
Er spürte, dass er bald das Bewusstsein verlieren würde, und begriff, dass er es sich zum ersten Mal seit Tagen erlauben konnte, sich seiner Erschöpfung zu überlassen. »Sorgen Sie dafür... das Holocron...«, murmelte er, aber er war zu müde, um den Satz zu beenden.
Sein Wohltäter beugte sich lächelnd über ihn. »Keine Sorge, mein mutiger Freund. Ich werde mich darum kümmern. Jetzt wird alles gut.«
Lorn brachte nur noch ein paar Worte heraus, bevor ihm schwarz vor Augen wurde. »Danke... Senator Palpatine.«
Siebenunddreißig
Als Obi-Wan Kenobi den Tempel erreichte, sah er sofort, dass etwas nicht stimmte. Es waren nicht nur die Unheil verkündenden Bewegungen in der Macht, die ihn unsichtbar umgaben; die Padawans und Boten, denen er in den Fluren begegnete, wirkten alle sehr besorgt und konzentriert. Einer von ihnen erkannte Obi-Wan und blieb stehen.
»Padawan Kenobi, Sie sollen sich sofort bei Ihrem Meister melden.« Dann ging er weiter, bevor Obi-Wan noch fragen konnte, woher diese so deutlich spürbare Spannung kam.
Er fand die Tür zu Meister Qui-Gons Domizil offen. Der Jedi war drinnen und lud seinen Gürtel mit Kampfausrüstung, einem Kletterhaken und Lebensmittelkapseln. Er war offensichtlich erleichtert, als er Obi-Wan in der Tür stehen sah.
»Hervorragend. Du kommst gerade rechtzeitig.«
»Was ist los, Meister?«
»Die Handelsföderation hat eine Blockade über Naboo verhängt. Wir beide werden als Botschafter zum Flaggschiff der Handelsföderation geschickt.«
Obi-Wan war vollkommen verblüfft über diese Entwicklung. »Der Senat der Republik wird die Blockade doch sicher verurteilen!«
»Ich nehme an, die Neimoidianer zählen drauf, dass sich der Senat in solchen Angelegenheiten häufig als... nicht besonders handlungsfähig erwiesen hat. Aber wir müssen sofort aufbrechen.«
»Ich verstehe. Aber ich muss noch melden, dass Meister Anoon Bondara und seine Padawan, Darsha Assant, beide tot sind. Daran besteht kein Zweifel.«
Meister Qui-Gon hielt mit Packen inne und sah Obi-Wan an. Der Padawan bemerkte die Trauer im Blick seines Mentors.
»Und was ist die Ursache dieser Tragödie?«
»Ich bin immer noch nicht sicher, obwohl ich die Schwarze Sonne im Verdacht habe.«
»Ich möchte alles darüber erfahren«, sagte Meister Qui-Gon, »ebenso wie der Rat. Aber nun müssen wir uns beeilen. Du wirst deinen Bericht per Holoübertragung abgeben, sobald wir auf dem Weg sind.«
»Ja, Meister.«
Selbstverständlich würde er tun, was sein Meister sagte. Offensichtlich war diese neue Krise wichtiger als die Ereignisse im Roten Korridor. Als er Meister Qui-Gon den Flur entlang folgte, fragte sich Obi-Wan, ob er wohl je erfahren würde, was Darsha und Meister Bondara wirklich zugestoßen war. Darsha Assant hatte das Potenzial zu einem guten Jedi-Ritter gehabt, und er trauerte um sie.
Der Sith griff ihn mit seinen beiden Energieklingen an.
Lorn erwachte mit einem entsetzten Keuchen. Er sah sich um. Einen Augenblick spürte er noch die Panik seines Albtraums. Dann begann er sich langsam zu entspannen, als er sein Umgebung richtig wahrnahm.
Er war in einem Hotelzimmer. Nichts Besonderes, aber erheblich besser als alles, was er in den vergangenen Jahren gehabt hatte. Man hatte sein Handgelenk mit Synthhaut behandelt, und Senator Palpatine hatte ihm angekündigt, dass man ihm in ein paar Tagen eine Prothese anpassen würde. Und was wichtiger war, Palpatine hatte ihm versichert, der Holocron-Kristall sei im Je-di-Tempel abgeliefert und der Attentäter dingfest gemacht worden.
Kurz gesagt, Lorn hatte gesiegt.
Selbstverständlich nicht vollständig. Er betrauerte immer noch den Tod von Darsha. Und er machte sich auch um I-Fünf Sorgen: Offensichtlich hatte der Droide den Tempel nie erreicht. Ein Phyr-russieg, aber dennoch ein Sieg.
Man hatte ihm die Wahl gelassen: Umzug zu einer der Kolonien am Äußeren Rand oder eine Eigentumswohnung auf Coruscant. Ganz gleich, wie er sich
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