Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
Vom Netzwerk:
komplett weggesprengt worden, um die freie Fläche unter ihr sowie den Schacht den Elementen auszusetzen. Jetzt wurde ihr klar, dass durch die Strahlen der weißen Landelichter Schnee nach unten wehte. Das, was sie für die hohe Decke der Bibliothek gehalten hatte, war in Wahrheit die Unterseite eines Raumschiffs, dessen Luke offen stand, und die Schleppleine zog sie geradewegs nach oben an Bord.
    Einen Moment später erkannte sie das Schiff. Es war die Mirocaw.
    Als das Kabel sie hineinzog, löste sich etwas aus der Dunkelheit, und Zo fühlte, wie sich kalte, krallenartige Klauen um ihre Schultern und Hüften schlossen und sie in die Höhe zerrten. Unvermittelt wurde ihr bewusst, dass sie zu schwach war, um sich noch länger zu wehren, zu erschöpft - sie konnte dem, was auch immer sich die Mühe gemacht hatte, sie aus der Grube zu ziehen, nicht länger die Stirn bieten.
    »Komm rein hier«, knurrte Tulkhs Stimme.
    Zo öffnete die Augen und sah den Whiphiden vor sich hocken, auf den Fersen kauernd, das Gesicht halb im Schatten verborgen. Auf der anderen Seite stand ein Droide - Darth Scabrous' Diener, stellte sie fest, der HK -, der sie mit diesem gleichgültigen, analytischen Blick musterte, der bloß hochentwickelten künstlichen Intelligenzen zu eigen war.
    »Sie scheint in Ordnung zu sein«, sagte der HK. »Ich muss allerdings noch einen Diagnosescan bei ihr durchführen, um ganz sicherzugehen, dass sie nicht infiziert ist.« Der Droide hielt inne, und an seiner Brustplatte glitt eine kleine Stahlklappe beiseite, aus der eine feingliedrige Spritze ausgefahren wurde. »Das könnte jetzt ein wenig piksen.«
    Piksen? Zo hätte gelacht, wenn sie nicht so vollkommen von Grauen und Erschöpfung überwältigt gewesen wäre. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, nahm sie die Nadel kaum wahr. Sie ließ zu, dass der Droide ihr eine Blutprobe entnahm, und einen Moment lang war kein Laut zu vernehmen, abgesehen vom Surren der Prozessoren des Droiden und dem tiefen, steten Rumoren der Schiffstriebwerke.
    »Die Probe ist sauber«, meldete der HK pflichtschuldig. »Sie ist nicht infiziert.«
    Der Whiphide sagte nichts, sondern grunzte bloß und zuckte wie jemand mit den Schultern, der nichts anderes erwartet hatte, ehe er sich in die Höhe hievte und langsam davon- stapfte.
    Zo stemmte sich auf die Ellbogen hoch. »Tulkh?«, brachte sie mühsam hervor. Ihre Stimme war heiser, sie brachte kaum mehr als ein kratzig klingendes Flüstern zustande. »Tulkh?«
    Er blieb stehen, ohne sich umzudrehen, und schaute dann vage über die Schulter zurück.
    »Danke.«
    Noch ein Schulterzucken. »War nicht meine Idee.«
    »Ja, darauf wette ich.« Zo stieß einen Atemzug aus, ließ sich mit dem Rücken gegen die kühle Metallhülle des Frachtraums der Mirocaw sinken. Noch immer schwebte der HK-Droide über ihr. Seine Optikrezeptoren pulsierten und blinkten im Zwielicht der leuchtenden Wartungstafeln.
    »Wer fliegt dieses Ding?«, fragte Zo.
    »Jemand namens Pergus Frode. Er...«
    »Wer?«
    Der HK antwortete nicht sofort. »Ich registriere eine gewisse Form der Kontamination«, sagte er. »Ganz in der Nähe.«
    Zo starrte ihn an. »Ich dachte, du sagtest, ich sei sauber.«
    »Ihr schon.« Das surrende Geräusch war lauter geworden. Jetzt klang es alarmiert. »Aber irgendetwas anderes an Bord dieses Schiffes ist...«
    Das Schiff krachte zur Seite, kippte hart nach Backbord, warf Zo nach hinten gegen die Schottwand. An der Decke plärrten und heulten Warnsirenen, begleitet vom wilden Rotieren blauer Lichter. Sie setzte sich gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie der HK um die Ecke bog, unterwegs zu den Stahlsprossen, die durch die ovale Luke nach oben zum Cockpit führten.
    »Warte, was geht hier vor?«
    Der Droide antwortete nicht, nicht einmal, als sie ihm nachsetzte und ihm nach oben und dann durch den Gang ins Cockpit folgte. Als die Mirocaw kurz darauf von der zweiten Explosion erschüttert wurde, brauchte sie auf ihre Frage keine Antwort mehr. Sie wusste bereits, was los war.
    Sie wurden angegriffen.
     
     
     
     
     
      
    Kapitel 44
     
    KANONENFUTTER
    Der braunhaarige, ausgemergelt aussehende Wartungstechniker auf dem Pilotensitz hatte beide Hände fest um die Steuerkontrollen des Schiffs geschlossen. Seine Miene spiegelte irgendetwas zwischen Besorgnis und unverblümtem Unglauben wider. Eine weitere Explosion jenseits der Außenhülle der Mirocaw ließ das Schiff nach hinten rucken. Über das schrille Heulen der

Weitere Kostenlose Bücher