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Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Titel: Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tectum Wissenschaftsverlag Marburg
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in der Natur möglichst originalgetreu abbilden. Das Ganze weitestgehend redundanzfrei, also ohne überflüssigen Ballast. All unsere Modelle sind vom sogenannten
Kausalitätsprinzip
geprägt, das heißt, es geht besonders um die Bestimmung von Ursache und Wirkung. Wir sind gewissermaßen kausalitätssüchtig, weil uns immer das „Warum“ interessiert – insbesondere das „Warum“ unserer eigenen Existenz. Welche Antworten dürfen wir erwarten? Was dürfen die Kritiker Darwins wirklich fordern?
    Werden wir konkret, machen wir uns auf die Suche nach den Grenzen der Wissenschaft. Am besten gelingt dies mit einem Abstecher in die Physik, da uns hier unsere eigene biologische Verstrickung nicht hinderlich im Wege steht. Aber natürlich werden wir uns weiterhin vom evolutionären Grundgedanken leiten lassen.
    Wenn wir uns mit Evolution beschäftigen, interessiert uns die Entwicklung und Veränderung unserer Erde oder sogar der Welt, des Universums. Da stellt sich die grundlegende Frage: Woraus besteht sie – unsere Welt? Was sind die basalen, die kleinsten Einheiten, die unsere Welt in den Fugen halten. Wie ist Materie aufgebaut – wir suchen die kleinsten, nicht weiter teilbaren Materiequanten, aus denen letztlich alle Strukturen der unbelebten und belebten Natur „gebastelt“ werden. Diese Frage ist nicht neu, beschäftigt den Menschen schon seit Anbeginn seines philosophischen/naturwissenschaftlichen Denkens. Feuer, Wasser, Luft und Erde – für die antiken griechischen Philosophen waren das die Elemente allen Seins und Werdens. Damit gab man sich zufrieden, bis Demokrit (lebte vermutlich zwischen 460 und 380 v. Chr.) mit der Idee des
atomischen Materialismus
Furore machte: „
Atomos
“, das Unteilbare. Demnach seien die Welt und alle Dinge auf und in ihr ein Konglomerat aus winzigen, nicht weiter zerlegbaren Teilchen unterschiedlicher Form und Ausgestaltung: „Nur scheinbar hat ein Ding eine Farbe, ist es süß oder bitter; in W
ahrheit gibt es nur Atome und leeren Raum.“
Mit der Einführung dieser „Atomhypothese“ gab Demokrit den frühen Startschuss für eine Wissenschaftsdisziplin, die wir heute als Materiephysik kennen. Es hat eine ganze Weile gedauert – nämlich bis zum 19. nachchristlichen Jahrhundert – bis man experimentell eruieren konnte, dass die Materie tatsächlich aus Atomen aufgebaut ist (Clausius, Maxwell, Boltzmann). Dann aber kam man schnell dahinter, dass die Atome doch nicht so unteilbar sind, sondern sich ihrerseits aus kleineren Einheiten zusammensetzen. Atome, das wurde Anfang des 20. Jahrhunderts klar, enthalten einen winzigen Kern. Ernest Rutherford und seine Mitarbeiter entdeckten 1910, dass mehr als 99,9 % der Masse eines Atoms in seinem Kern verborgen ist, obwohl dieser im Vergleich zur Gesamtgröße des Atoms ziemlich klein ist. Stellen Sie sich die Größe eines Atoms als bundesligataugliches Fußballstadion vor – vielleicht die Münchener Allianzarena oder das Berliner Olympiastadion. Dann wäre der fast die komplette Masse ausmachende Atomkern etwa so groß wie ein einzelnes Reiskorn im Anstoßpunkt. In Wahrheit beträgt der Radius eines Atomkerns etwa 10 -14 Meter (10 Billionstel Millimeter) – das ist rund 10 000-mal kleiner als der Radius des Atoms. Für seine „gewichtige“ Rolle erscheint uns der Kern schon ziemlich klein. Dennoch sind wir hier noch lange nicht am unteren Ende der Materie angelangt. Die Kerne sind nämlich ihrerseits aus noch kleineren, sogenannten Elementarteilchen aufgebaut – positiv geladenen Protonen und ungeladenen Neutronen. Aber es geht noch tiefer, denn auch diese Winzlinge sind aus noch kleineren Einheiten zusammengesetzt, den Quarks. Auf diesem Niveau sind wir nun heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, angelangt. Doch so richtig zufriedenstellen kann uns das Ganze nicht. Schließlich müssen die Quarks ja durch irgendwelche tiefer wirkenden Kräfte miteinander verbunden sein, sodass findige Atomphysiker nun hoffen, noch weiter in die Kernstruktur eindringen zu können. Und damit sind wir beim LHC angelangt, dem Large Hadron 21 Collider, einem gigantischen ringförmigen Teilchenbeschleuniger am Europäischen Kernforschungszentrum CERN
( C onseil E uropéen pour la R echerche N ucléaire)
nahe Genf an der schweizerisch-französischen Grenze. Hier will man herausfinden, was wirklich der Grund aller Materie ist. Aber seien Sie ehrlich, lieber Leser, können Sie hier schon eine untere Grenze der Kleinheit ausmachen? Irgendwie

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