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Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Titel: Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tectum Wissenschaftsverlag Marburg
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was wir von einer naturwissenschaftlichen Theorie an Antworten überhaupt erwarten dürfen. Und da kommen wir nun einmal nicht darum herum, die äußersten Grenzen zu bestimmen, die uns unsere hausgemachte Wissenschaft unüberwindlich vorgibt. Kehren wir also zu den verschwommenen Zuständen am unteren Ende unserer Materieerkundung zurück. Unser Versuchsobjekt, das Elektron, umgibt sich also im Schein des energiereichen Kurzwellenlichtes mit einer Art Schleier aus virtuellen Teilchenpaaren, was uns eine genaue Größenbestimmung unmöglich macht. Was hier zum Ausdruck kommt, ist die Verbindung von Quantenmechanik – also dem Schwingen und Schwanken im Bereich der Elementarteilchen – und Relativitätstheorie, d. h. der Erkenntnis, dass am unteren Ende der Materie Energie und Masse nicht mehr gegeneinander abzugrenzen sind. Diese beiden Theorien sind die entscheidenden Dominanten der Elementarteilchenphysik. Sie legen die Grenzen unserer wissenschaftlichen Erkenntnisfähigkeit im Bereich der Materie fest. Die letzte Frage nach dem Allerkleinsten, dem Ursprung der Materie lässt sich im Rahmen unserer Wissenschaft also nicht beantworten, und wie wir später bei der Diskussion um Vernetzung sehen werden, gilt das auch für den Ursprung des Lebens. Aber natürlich, lieber Leser, möchten Sie nach diesem ziemlich anstrengenden Kapitel nun auch wissen, bei welcher Teilchengröße sie denn nun liegt, diese für uns unüberwindbare Kleinheitsgrenze, unter der ich zwar noch Kleineres vermute, das ich aber nicht eruieren kann. Schließlich suchen wir ja einen triftigen Grund, weshalb uns unsere Wissenschaft all unserem unstillbaren Wissensdurst zum Trotz quasi zur Bescheidenheit verdammt. Und um diese untere Grenze zu determinieren, kehren wir nun endlich wieder zur Evolution zurück, genauer gesagt an den Anfang und die Entwicklung des Universums.
    Schauen wir heute mit unseren Teleskopen weit in den Himmel hinein, stellen wir fest: Das Universum expandiert. Das heißt, als Sie mit der Lektüre dieses Kapitels begannen, war es etwas kleiner als jetzt, und als sie beim Vorwort des Buches waren, noch kleiner. Als intellektuell recht gut bestückter Homo sapiens können wir uns nun zumindest gedanklich in die Zeit zurückversetzen, in der das gesamte Universum so klein war wie ein Atom oder sogar noch kleiner, wie ein einzelnes Elementarteilchen. Steigen wir nun noch weiter hinunter, tappen wir voll hinein in diesen Bereich des verschwommenen Schwankens und Fluktuierens, der Untrennbarkeit von Energie und Masse. Weiter kommen wir nicht, und wir müssen uns unweigerlich die Frage stellen: Was ist die kleinste räumliche Einheit, die überhaupt einen Sinn ergibt, weil sie konkret benannt werden kann? Bei der Suche nach einer Antwort begegnen wir einem weiteren Grenzzieher – unserer „Kausalitätssucht“! Fast schon zwanghaft fühlen wir uns getrieben, immer zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden zu wollen – Sie wissen schon, das mit dem Ei und der Henne. Mit diesem Anspruch aber prallen wir auf eine echte Grenze, die uns die kleinste kausal sinnvolle Einheit definiert. Und diese Grenze wird von der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik auf einen fassbaren Wert festgelegt. Die Relativitätstheorie besagt, wenn ein Körper mit bestimmter Masse in ein immer kleiner werdendes Volumen eingepresst wird, entsteht daraus irgendwann ein sogenanntes
Schwarzes Loch
. In diesem Zustand ist die Materie dermaßen stark komprimiert, dass absolut nichts mehr herauskommt – nicht einmal mehr Licht. Unsere Sonne etwa, die heute mit einem Durchmesser von rund 1,4 Millionen Kilometern (mehr als das 100-fache des etwa 12 750 km ausmachenden Erddurchmessers) vom Himmel lacht, wäre im düsteren Zustand eines
Schwarzen Loches
auf einen Durchmesser von gerade einmal sechs Kilometern zusammengeschrumpft. Keine Sorge, das wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht passieren. Wenn alles erwartungsgemäß weiterläuft, blüht uns eher ein gegenteiliges Schicksal, d. h., unser Zentralgestirn wird sich nach Erschöpfung seiner Brennvorräte (Wasserstoff und Helium) zum
Roten Riesen
aufblähen, der die dann schon recht hitzige Erde quasi verschluckt. Aber keine Angst, zumindest unseren jetzigen Lebensweg wird das kaum tangieren, denn es dürfte noch einmal rund viereinhalb Milliarden Jahre dauern, bis „Red Heat“ aus dem All unserer Existenz den endgültigen Garaus macht. Aber zurück zum Prinzip des
Schwarzen Loches
. Die

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