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Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bosse
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Da war es wieder. Anna spürte ganz deutlich dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch. Wenn sie das Robert, ihrem älteren Bruder, anvertrauen würde, hätte der sicher nur ein spöttisches Grinsen für sie übrig. Vielleicht spürt Robert das Kribbeln ebenso, dachte Anna, schließlich ist für ihn auch alles neu. Aber das würde er natürlich niemals zugeben. Jungs in dem Alter sind so. Die sind immer einfach nur abgebrüht und cool. Außerdem hatte Robert sowieso nur seine Musik im Kopf. Was kümmerte ihn da, was um ihn herum geschah?
    Natürlich, den Hof im Mühlental kannte Anna ja schon lange, denn er gehörte früher Mamas Bruder Martin, dem Maler, dem es im Münsterland zu kalt war. Deshalb hatte er seiner Schwester den elterlichen Hof vor einigen Monaten überlassen und war nach Gran Canaria gezogen, um dort Bilder mit viel Sonne drin zu malen.

    Schon bei ihren früheren Besuchen hatten Anna und Robert jeden Winkel des Gehöfts erkundet. Hier kannten sie sich gut aus. Aber jetzt selbst auf diesem Hof zu leben, das war etwas ganz anderes! Auch wenn Anna mit ihrer Familie bereits seit zwei Wochen hier wohnte, war doch immer noch alles rund um sie herum neu, vor allem die Gerüche und die Geräusche. Daher das Kribbeln.
    Doch wenn Anna ganz ehrlich zu sich selbst war, dann gab es heute noch einen anderen Grund dafür, dass das Kribbeln wieder stärker wurde. Der Grund hieß Luisa.

    Luisas Mutter Adelheid war Tierärztin und eine gute Freundin von Annas Mutter Isabel. Als Annas Familie sich entschloss den Hof im Mühlental zu übernehmen, war die Idee gewachsen, den alten Kornspeicher zu renovieren. Adelheid wollte dort eine Tierarztpraxis eröffnen.
    Nun war es so weit. Das Werk war vollbracht. Das alte Backsteinhaus mit seiner Fachwerkfassade erstrahlte in neuem Glanz. Mit dem Haupthaus, den Stallungen und der alten Scheune, die nun zur Reithalle umfunktioniert worden war, schmiegte es sich zwischen die sanften Hügel der Baumberge.
    Heute würde Adelheid einziehen und mit ihr Luisa. Anna und Luisa hatten sich früher einige Male gesehen. Anna musste zugeben, dass sie sich gut verstanden hatten, und deshalb freute sie sich zuerst auch, als sie hörte, dass Luisa in den alten Speicher ein ziehen würde.
    Doch jetzt, da der Tag gekommen war, beschlich sie ein sonderbares Gefühl. Sie würden zusammen auf einem Hof leben und das bedeutete, dass sie zukünftig viel Zeit miteinander verbrachten. Wer wusste schon, ob sie sich auch dann noch gut verstanden, wenn sie sich ständig sahen? Anna war sich nicht im Klaren, ob sie sich freuen oder fürchten sollte. Vielleicht tat sie beides zugleich.

    Als der große Umzugstransporter die abschüssige Zufahrt ins Mühlental herabgerumpelt kam, verschwand Anna im Haus. Lieber wollte sie sich erst einmal alles aus der Ferne angucken.
    Die Seitenwände des Lkw streiften die Bäume, die rechts und links des Weges wuchsen, und Blätter flogen wild durch die Luft. Auch ein dunkelbraunes Huhn, das am Wegesrand nach Würmern gepickt hatte, flatterte aufgeregt davon.
    Wie ein Wirbelwind kommt sie in unser Tal gesaust, dachte Anna und wartete auf den Moment, da Luisa aus dem Kombi steigen würde, der dem Lastwagen vorausfuhr.
    Ihre Eltern standen natürlich längst im Hof, um Adelheid und ihre Tochter zu begrüßen. Auch Robert hatte sich breitschlagen lassen, seine Gitarre wegzulegen und beim Möbelschleppen zu helfen. Die Hände tief in seinen Hosentaschen vergraben, stand er etwas gelangweilt neben seinen Eltern. Inzwischen wurde das Kribbeln beinahe unerträglich.
    Anna zwirbelte sich nervös den Gardinenzipfel um den Finger, als Luisa endlich aus dem Wagen sprang und den Eltern fröhlich entgegenhüpfte. Sie redeten kurz miteinander, dann zeigte Annas Mutter zum Haus. Bestimmt hatte Luisa nach ihr gefragt!
    Kribbeln hin, Kribbeln her, jetzt muss ich rausgehen!, schoss es Anna durch den Kopf. Bevor sie aus der Haustür trat, holte sie noch einmal tief Luft.

    „Da ist sie ja!“, hörte sie ihre Mutter sagen und bemerkte, wie alle zu ihr hinübersahen. Jetzt fühlte sich das Kribbeln an wie das Rattern eines Presslufthammers. Möglichst lässig versuchte Anna die drei Stufen zum Hof hinunterzuschlendern und stolperte prompt über Fridolin. Der schwarze Kater kreischte kurz auf und suchte dann mit einem Riesensatz das Weite.
    Anna spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Was für ein saublöder Start! Hauptsache, sie lachen mich jetzt nicht aus!
    Plötzlich stand Luisa neben

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