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Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Darwin und die Götter der Scheibenwelt

Titel: Darwin und die Götter der Scheibenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bleiben soll.«
    »Weil du dich im Kampf zu sehr aufregst, Dekan«, erwiderte Ridcully. »Du läufst und machst dumme Hut-Hut-Geräusche. Erinnerst du dich daran, warum wir die Farbkugel-Nachmittage aufgeben mussten? Weil du nicht verstehen konntest, was der Begriff ›Leute auf meiner Seite‹ bedeutet.«
    »Ja, aber dies …«
    »Wir haben eine Woche gebraucht, bis der Oberste Hirte wieder einigermaßen anständig aussah … Ah, Rincewind. Bist noch da, wie ich sehe. Gut. Na schön, Stibbons, erstatte Bericht!«
    Ponder hüstelte.
    »Hex bestätigt, dass, äh, unsere jüngsten Aktivitäten Schleifen zwischen unserer Welt und der Rundwelt hinterlassen haben, Herr. Damit meine ich Restverbindungen, die absichtlich oder unabsichtlich von beiden Seiten benutzt werden können. Es sind gewissermaßen magische Türen, die ohne Anker umhertreiben. Sie werden sich im Lauf der nächsten Tage auflösen. Ähm …«
    »Ich möchte kein ›Ähm‹ hören, Stibbons. ›Ähm‹ ist ein Wort, das uns hier nicht gefällt.«
    »Nun, da sich die Verbindungsschleifen über Jahrhunderte erstrecken, sind die Revisoren vielleicht seit einer ganzen Weile in der Rundwelt gewesen. Wir können nicht feststellen, wie lange. Hex, ähm, Entschuldigung, berichtet von Indizien dafür, dass sich die Menschen ihrer bösartigen Einmischung halb bewusst sind, allerdings auf einem eher profanen Niveau, das in den Entdeckungen eines Forschers namens Murphy Ausdruck findet. Die Rundwelt ist für die Revisoren schwer zu verstehen. Sie müssen von ihr verwirrt sein, denn dort funktionieren die Dinge nicht wie gewohnt. Sie sind keine flexiblen Denker.«
    »Sie waren sehr wohl imstande, an Darwins Reise herumzupfuschen!«
    »Indem sie mit großer Mühe viele kleine und ziemlich dumme Dinge anstellten, Herr. Sie reagieren nicht gut auf Missgeschicke. Dann werden sie gereizt. Professor Rincewinds Schilderungen deuten darauf hin, dass sich hunderte von ihnen für eine einfache physische Aktion zusammenschließen müssen.«
    Ponder wich zurück und deutete auf einige Dinge, die auf einem Esstisch lagen.
    »Es gibt Hinweise darauf, dass es den Revisoren als Verkörperungen von Naturgesetzen schwer fällt, mit unsinnigen oder widersprüchlichen Anweisungen zurechtzukommen. Deshalb habe ich dies vorbereitet.«
    Er hob einen Gegenstand, der wie ein Tischtennisschläger aussah. Darauf stand geschrieben: Lies dieses Schild nicht.
    »Und das soll funktionieren?«, fragte der Dekan skeptisch.
    »Es soll bei den Revisoren den Geisteszustand einer Fuge bewirken, Dekan. Sie fühlen sich verwirrt und allein, und dann lösen sie sich auf. Sich allein zu fühlen … Es bedeutet, ein Selbst zu haben. Und jeder Revisor, der Individualität entwickelt, stirbt auf der Stelle.«
    »Und die Schleudern? Wozu dienen die ?«, fragte der Erzkanzler und schlug auf die Hand des Dekans, der eine nehmen wollte.
    »Es ist möglich, dass ein Revisorenkollektiv mit ausreichend Präsenz in der materiellen Welt einfache physische Sinne entwickelt, und deshalb habe ich vorgesehen, dass mithilfe dieser Schleudern intensive, äh, Stimuli gegen sie eingesetzt werden können. In alten Unterlagen ist von Chili, Wahoonie-Essenz und den Blüten von Seligbeeren die Rede, aber heutzutage geht die Tendenz eher in Richtung von Süß & Leckers Luxusmischung.«
    »Pralinen?«, fragte Ridcully.
    »Revisoren können Schokolade nicht ausstehen, Herr.«
    »Aber sie überleben im leeren Raum und im Innern von Sonnen, Mann!«
    »Orte, die sich nicht ohne Grund durch die Abwesenheit von Schokolade auszeichnen, Herr«, erwiderte Ponder geduldig. »Sie halten sich davon fern. Außerdem sind die Geschosse praktisch abgepackt. Den Erdbeerwirbel finden die Revisoren besonders abscheulich.«
    Ridcully nahm eine Schleuder, richtete sie auf einen Zauberer und drückte ab. Ein fernes »Au!« erklang.
    »Hm. Zerplatzt beim Aufprall«, stellte er fest. »Gute Arbeit, Stibbons. Ich bin beeindruckt. Kümmere dich um diese Sache.«
    Das gefiel dem Dekan nicht. »Ich protestiere! Ich bin der Dekan, letzten Endes!«
    »Oh, na schön , Dekan, du kannst mitkommen! Aber damit dies absolut klar ist: Du wirst nichts auf irgendetwas richten, bevor ich dich ausdrücklich dazu auffordere, klar?«
    »Ja, Mustrum«, murmelte der Dekan unterwürfig.
    »Darüber hinaus wirst du nie die Waffe heben und ›Schoko und lade!‹ rufen, verstanden? Ich sage das, weil ich praktisch sehen kann, wie sich diese dummen Worte in deinem Kopf

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