Das 1x1 der Schlagfertigkeit
schwer damit, andere auf etwas Unangenehmes hinzuweisen oder Kritik an ihnen zu üben?
Es lohnt sich in solchen Fällen, über den eigenen Schatten zu springen und das Gespräch zu suchen. Wenn Sie mit einer konstruktiven Haltung und mit Fingerspitzengefühl auf andere zugehen, profitieren ganz sicher alle Beteiligten.
Auch wenn es schwer fällt: Gehen Sie immer davon aus, dass der andere nicht aus Bosheit oder Dummheit etwas sagt oder macht, das Ihnen nicht gefällt, sondern weil es aus seiner Perspektive in Ordnung ist oder er (noch) keine Alternative dazu sieht. Das macht es Ihnen viel leichter, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen und zu klären.
Es kommt einfach vor, dass sich jemand auf eine Art und Weise verhält, die man nicht gut findet und die einen stört. Dann hilft es meist nicht weiter, die Sache stillschweigend zu übergehen und auf Besserung zu hoffen oder den anderen zurechtzuweisen. Was wirklich Aussicht auf Erfolg hat und Sie auch persönlich weiterbringt, ist ein klärendes Gespräch.
Darauf kommt es an:
DIE RICHTIGE MOTIVATION
Wenn Sie Streit vermeiden und Ihrem Ziel näher kommen wollen, sollten Sie die andere Person nicht beschuldigen, herabsetzen oder zu etwas zwingen wollen. Das fällt am leichtesten, wenn Sie das Ziel haben, einen echten Dialog zu führen und die Dinge gemeinsam zum Besseren zu wenden.
NICHT ZU LANGE WARTEN!
Je länger etwas gärt, umso größer wird das Problem und umso schwerer tun Sie sich damit, die Sache anzugehen. Tun Sie sich selbst einen Gefallen und werden Sie aktiv, bevor Ihr Stresspegel steigt.
GUTE VORBEREITUNG
Überlegen Sie sich vorher ganz genau, worum es Ihnen geht und welche Erwartungen Sie haben. Welches Ziel wollen Sie erreichen?
DAS GESPRÄCH SUCHEN
Gehen Sie auf den anderen zu und bitten Sie um ein Gespräch unter vier Augen. Sagen Sie, dass Sie etwas für Sie Wichtiges besprechen möchten und Unterstützung brauchen.
DEN SACHVERHALT AUF DEN TISCH LEGEN
Lassen Sie sich auf keinen Fall dazu verleiten, emotional zu werden. Schildern Sie möglichst sachlich, was das Problem ist: »Seit zwei Tagen hilfst du mir nur, wenn ich dich darum bitte. Obwohl wir ausgemacht haben, dass wir uns automatisch gegenseitig unterstützen.«
GEFÜHLE AUSDRÜCKEN
Fassen Sie Gefühle in Worte und verwenden Sie »Ich-Botschaften«: »Ich bin echt sauer, weil ich mit meiner Arbeit in Verzug bin, und frustriert, weil die Zusammenarbeit nicht gut läuft.«
EIGENE ERWARTUNGEN UND WÜNSCHE ÄUSSERN
Machen Sie klar, um was es Ihnen geht: »Ich will einen guten Job machen und mit dir gut auskommen. Dafür muss ich mich auf dich verlassen können.«
DIE SICHTWEISE DES ANDEREN ERFRAGEN
Finden Sie heraus, wie der andere die Sache sieht und was hinter dem Verhalten steckt: »Was ist los? Wieso hältst du dich nicht mehr an unsere Vereinbarung?«
ABMACHUNGEN TREFFEN
Nehmen Sie Ihren Gesprächspartner in die Pflicht und fragen Sie ihn, welche Lösungsvorschläge er hat. Treffen Sie klare Vereinbarungen, wie es in Zukunft besser laufen soll.
DRANBLEIBEN
Nicht immer reicht es, Vereinbarungen zu treffen. Manchmal müssen Sie hartnäckig sein und mehrmals das Gespräch suchen.
Auf Lob reagieren
Wenn es um Schlagfertigkeit geht, denken die meisten auf Anhieb nur an unangenehme Erlebnisse. Doch auch Situationen, die eigentlich positiv sind, bringen so manchen in die Bredouille. Denn nicht jeder kann mit Komplimenten und positivem Feedback umgehen. Manche Menschen reagieren sogar mit Misstrauen: Kann das ernst gemeint sein, oder will mich der andere nur manipulieren? Ist die Sache wirklich lobenswert? – Es war doch nur eine Kleinigkeit! Sagt der andere das nur so dahin, um gut Wetter zu machen? Rückt er womöglich gleich mit einer großen Bitte heraus?
Ob etwas lobenswert ist, entscheidet die lobende Person. Für einen Ingenieur ist ein Dreisatz natürlich banal, aber für jemanden, der in Mathematik nicht durchblickt, kann es eine beeindruckende Leistung sein, die ein Lob verdient. Selbstverständlich werden Sie ein Lob unterschiedlich werten, je nachdem, wie wichtig Ihnen die Person und die Sache sind. Aber grundsätzlich sollten Sie es anderen überlassen, was sie loben wollen und was nicht.
Menschen, die mit Lob nicht gut umgehen können, fühlen sich oft vor den Kopf gestoßen und reagieren ungeschickt, indem sie zum Beispiel:
sprachlos sind, rot werden, verschämt gucken und/oder stillschweigend über eine positive Bemerkung hinweggehen;
mit einer
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