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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Sicherheitsbeamten.«
    Trainer hatte so viel Anstand, nicht laut zu zählen, aber er schien es ernst zu meinen. Mein Vater blieb noch drei oder vier Sekunden sitzen, kam dann aber hinter dem Schreibtisch hervor und ging zur Tür. Er sah mich nicht an, als er an mir vorbeikam.
     
    »Das hat gut getan!«, sagte Trainer, während er sich auf seinen Stuhl setzte und die persönlichen Sachen meines Vaters mit einer weit ausladenden Handbewegung vom Schreibtisch auf den Teppich fegte. »Und was ist mit Ihnen, Trevor? Diesen Tag werden Sie sich in Ihrem Kalender ankreuzen, habe ich recht? Schließlich bekommen Sie jetzt das Vermögen und das Haus Ihres Vaters.«
    »Ich will nicht, dass mein Vater geht«, hörte ich mich sagen.
    »Wie bitte?«
    »Ich will nicht, dass er geht. Er ist immer noch mein Vater, und ich muss an meine Mutter denken. Ich will nicht, dass er gefeuert wird.«
    Trainer legte sein altes Gesicht in tiefe Falten. Er schien nicht verstehen zu können, warum ich auf eine so perfekte Rache verzichten wollte.
    »Sehe ich aus, als würde ich in der Personalabteilung arbeiten?«, sagte er schließlich. »Sie sind Vizepräsident dieser Firma. Wenn Sie ihn wieder einstellen wollen – bitte. Aber nicht in der Rechtsabteilung. Wenn mir dieser Kotzbrocken noch einmal unter die Augen kommt, werfe ich ihn für immer raus. Ist das klar?«
    Ich nickte.
    »Und jetzt rufen wir im Weißen Haus an und holen uns einen Termin für eine Besprechung mit dem Präsidenten. Es wird langsam Zeit, dass wir dieser Sache ein Ende machen.«
     
    Als ich ein paar Minuten später Trainers Büro verließ, hatte er immer noch mit keinem Wort erwähnt, dass er mich vor ein paar Tagen ohne mit der Wimper zu zucken aufs Kreuz gelegt hatte. Früher hätten mich sein Charisma und die Unverfrorenheit, mit der er diese simple historische Tatsache einfach ignorierte, völlig verwirrt, aber diese Zeit war schon lange vorbei.
    Ich fand meinen Vater in seinem Büro. Er saß an seinem Schreibtisch und brüllte ins Telefon.
    »Es interessiert mich einen Dreck, ob er in einer Besprechung ist oder nicht. Sagen Sie ihm, dass Edwin Barnett ihn sprechen will, und dass es dringend ist!«
    Als er den Kopf hob und mich ansah, lehnte ich mich gegen den Türpfosten. Ich wollte nicht eintreten.
    »Was willst du?«
    »Leg den Hörer auf, Dad.«
    »Was?«
    »LEG DEN VERDAMMTEN HÖRER AUF!«
    Er setzte sich aufrecht hin und legte nach ein paar Sekunden trotzigen Widerstands tatsächlich den Hörer auf die Gabel.
    »Großer Gott, Trevor. Niemand will mehr mit mir sprechen. Ich werde alles verlieren … Bist du jetzt stolz auf dich? Was ist mit deiner Mutter? Auch sie wird alles verlieren. Vergiss das nicht. Wenn ich untergehe, reiße ich sie mit …«
    »Ich stelle dich wieder ein«, sagte ich, bevor er zu betteln anfangen konnte. Das wollte ich mir dann doch nicht antun.
    »Wie bitte?«
    »Du bist wieder eingestellt. Ich lasse von unseren Anwälten einen Vertrag aufsetzen, damit du in den Büchern wieder als Angestellter geführt wirst, bis dein Trust ausbezahlt ist. Aber du musst sofort gehen und darfst nie wieder einen Fuß in dieses Gebäude setzen. Falls mir jemals zu Ohren kommen sollte, dass du versuchst, mit einem Mitglied des Vorstands Kontakt aufzunehmen, werde ich dich rauswerfen und dein Vermögen an mich bringen. Und falls du Paul Trainer jemals wieder unter die Augen kommen solltest, so hat er mir gerade versichert, dass er dich auf der Stelle feuern wird. Für immer. Ist das klar?«
    »Trevor, ich …«
    »Ist das klar?«
    »Ja.«
     
    »Trainer ist wieder da«, sagte ich leise in das Telefon.
    »Das war wohl zu erwarten«, erwiderte Anne. »Ich nehme an, dass er von deiner Besprechung mit dem Vorstand und der Anti-Tabak-Lobby erfahren hat. Was ist mit deinem Vater?«
    »Trainer hat ihn gefeuert, und ich habe ihn wieder eingestellt. Er kann seinen Trust behalten, aber mit der Firma wird er nichts mehr zu tun haben.«
    »Das ist gut, Trevor. Es war die richtige Entscheidung. Er ist schließlich dein Vater.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    »Und was wirst du jetzt tun, nachdem Trainer wieder die Firma leitet?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Bei der Besprechung gestern sind ein paar gute Vorschläge herausgekommen. Vorschläge, die funktionieren könnten. Du darfst jetzt nicht aufgeben.«
    »Keine Angst. Ich habe es satt, aufzugeben. Ist Larry da?«
    »Ja. Willst du mit ihm reden?«
    »Gib ihn mir bitte.«
    In der Leitung war es für ein paar Sekunden

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