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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sind nicht gekommen, um zu plündern. Außerdem werden die Barbaren auf Rache sinnen. Wir sind nur wenige, die gegen viele stehen.«
    »Ich halte mit meinen Legionären jeder Horde von Barbaren stand, mag sie noch so groß sein.«
    »Deine Männer sind längst verweichlicht.«
    »Aber sie haben nicht vergessen, wie man kämpft«, widersprach Severus mit zuversichtlichem Lächeln.
    »Und du meinst, sie werden für die Ehre Roms sterben?«
    »Warum sollten sie das? Warum sollte überhaupt einer von uns sterben? Die ruhmreichen Jahre des Imperiums sind gekommen und vergangen. Unsere einstmals so strahlende Stadt am Tiber ist zum Elendsviertel verkommen. In unseren Adern fließt nur noch wenig römisches Blut. Die meisten meiner Männer stammen aus den Provinzen. Ich bin Spanier, und du bist Grieche, Junius. Wer kann in diesen Tagen des Chaos einem Kaiser gegenüber, der weit im Osten in einer Stadt herrscht, die keiner von uns jemals gesehen hat, auch nur eine Unze Treue empfinden? Nein, Junius, meine Soldaten kämpfen nur, weil es ihr Beruf ist, weil sie dafür bezahlt werden.«
    »Es wäre möglich, daß die Barbaren sie dazu zwingen.«
    »Wir werden uns um dieses Pack kümmern, wenn die Zeit gekommen ist.«
    »Es wäre besser, einen Zusammenstoß zu vermeiden. Laß uns noch vor Einbruch der Dunkelheit in See stechen.«
    Venator wurde von einem lauten Rumpeln unterbrochen, das den Boden erzittern ließ. Er eilte aus dem Zelt und blickte zum steilen Wall hinüber.
    Die Sklaven hatten die Stützen unter dem Gerüst, das den Erdwall vor der Grotte zurückgehalten hatte, weggezogen und dadurch eine donnernde Lawine ausgelöst, die über die Höhlenöffnung hinwegfegte und sie unter Tonnen massiver Felsbrocken begrub. Eine große Staubwolke türmte sich auf und füllte die Schlucht. Hochrufe der Sklaven und Legionäre folgten dem donnernden Echo.
    »Es ist vollbracht«, murmelte Venator. Seine Stimme klang ernst, sein Gesicht wirkte erschöpft. »Das Wissen der Vergangenheit ist in Sicherheit.«
    Severus kam heran und blieb neben ihm stehen. »Ein Jammer, daß man das nicht auch von uns sagen kann.«
    Venator drehte sich um. »Wenn Gott uns eine ruhige Heimfahrt schenkt, was haben wir dann zu fürchten?«
    »Folter und Exekution«, stellte Severus mit ausdrucksloser Stimme fest. »Wir haben uns dem Kaiser entgegengestellt. Theodosius vergibt nicht leichten Herzens. Es wird im ganzen Imperium keinen Ort für uns geben, an dem wir uns verstecken können. Es wäre besser, wir würden in der Fremde Zuflucht suchen.«
    »Meine Frau und meine Tochter … ich sollte sie im Landhaus unserer Familie in Antiochia treffen.«
    »Die Agenten des Kaisers haben sie wahrscheinlich mittlerweile gefaßt. Entweder sie sind tot oder in der Sklaverei gelandet.«
    Ungläubig schüttelte Venator den Kopf. »Ich habe mächtige Freunde, die sie bis zu meiner Rückkehr beschützen werden.«
    »Freunde können bedroht oder gekauft werden.«
    Venators Augen blitzten trotzig auf. »Für das, was wir erreicht haben, ist kein Opfer zu groß. Alles wäre umsonst gewesen, wenn wir nicht mit den Aufzeichnungen und einer Karte unserer Reise nach Hause zurückkehren würden.«
    Severus wollte gerade etwas erwidern, als er den Hauptmann Artorius Noricus erblickte, der den leichten Abhang herauf auf das Zelt zugelaufen kam. Das dunkelhäutige Gesicht des jungen Legionärs glänzte in der Mittagshitze. Aufgeregt deutete er zum Kamm der niedrigen Bergrücken hinüber.
    Venator hob die Hand, um seine Augen gegen die Sonne abzuschirmen, und sah in die Richtung. Sein Mund preßte sich zu einem schmalen Strich zusammen.
    »Die Barbaren, Severus. Sie sind gekommen, um uns den Überfall auf das Dorf heimzuzahlen.«
    Die Berge sahen aus, als wimmelten sie von Ameisen. Mehr als tausend Barbaren, Männer und Frauen, starrten auf die Eindringlinge herab, die in ihr Land eingefallen waren. Sie waren mit Pfeil und Bogen, Lederschilden und Speeren mit Obsidianspitzen bewaffnet. Einige hielten Steinkeulen in der Hand, die an kurzen, hölzernen Griffen befestigt waren. Die Männer trugen nur Lendenschurze.
    In eisigem Schweigen verharrten sie auf den Hügeln, wild und bedrohlich wie ein aufziehender Sturm.
    »Eine weitere Gruppe Barbaren hat sich zwischen uns und unseren Schiffen versammelt!« rief Noricus.
    Venator drehte sich mit aschfahlem Gesicht um. »Das ist nun das Ergebnis deiner Dummheit, Severus.« Seine Stimme klang schrill vor Wut. »Du hast uns alle in Gefahr

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