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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Haslam überprüfte die Anzeigevorrichtungen, während Dodds das äußere Schott schloß. Der Druck im Innern des Schiffes war gefährlich niedrig, aber keinesfalls tödlich für eine gesunde Person. Mit einem ungeschützten Unfallopfer, das unter Schock stehen konnte – mit Dekompressionserscheinungen, die den Blutverlust selbst bei kleinsten Schnittwunden noch vermehrten –, sah die Sache allerdings ganz anders aus. Plötzlich öffnete sich das innere Schott, ihre Anzüge ächzten und bauschten sich bei dem veränderten Druck leicht auf, und sie traten rasch ein.
    „Das kann doch nicht wahr sein!“ stieß Haslam entsetzt hervor.
    Der an die Kammer angrenzende Raum war überfüllt mit Gestalten in Raumanzügen, die alle an Seilen oder Schnüren festgebunden herumschwebten. Die Fesseln waren an Energieunterbrechungshebeln oder sonstigen geeigneten Stellen befestigt worden. Die Notbeleuchtung funktionierte und war hell genug, um sämtliche Gestalten im Detail erkennen zu lassen, ebenso die Seile oder Gewebe, die die Beine jedes Menschen zusammenbanden, die Hände und Arme eng an den Körper fesselten, und auch die zusätzlichen Sauerstoffbehälter, die man ihnen auf den Rücken geschnallt hatte. Die Raumanzüge waren allesamt von dem starken, schweren Typ, so daß die straffen Fesseln die darunterliegenden Gliedmaßen nicht abdrücken oder irgendwelche Verletzungen noch verschlimmern konnten. Überall waren die Helmvisiere durch die fast schwarzen Sonnenfilter verdeckt.
    Conway drängte sich behutsam zwischen zwei Gestalten und hielt eine davon fest, wonach er den Sonnenfilter zurückschob. Die Innenseite des Visiers war ziemlich beschlagen, doch er konnte ein Gesicht sehen, das abnorm gerötet war, dazu zwei Augen, die sich sofort schlossen, als das Licht sie traf. Er streifte nacheinander die Filter mehrerer Männer zurück, immer mit demselben Resultat.
    „Bindet sie los und bringt sie rasch in die medizinische Abteilung der Rhabwar “, sagte Conway. „Die Arm- und Fußfesseln könnt ihr vorerst einmal lassen, dann könnt ihr sie einfacher transportieren, außerdem werden die Fesseln eventuelle Frakturen stützen. Das ist aber nicht die gesamte Mannschaft?“
    Es war nicht wirklich eine Frage. Offensichtlich hatte ja irgend jemand die Verletzten gefesselt und vor die Luftschleuse der Tenelphi geschafft, um eine rasche Evakuierung zu gewährleisten.
    „Neun sind hier, Doktor“, sagte Haslam nach raschem Zählen. „Ein Besatzungsmitglied fehlt. Soll ich nach dem Mann suchen?“
    „Jetzt nicht“, sagte Conway und dachte, daß der fehlende Offizier in der Tat ein sehr rascher und umsichtiger Mann sein mußte. Er hatte eine Funkbotschaft im Subraum abgesetzt, ein Funkfeuer ausgelöst, obwohl der automatische Mechanismus nicht funktioniert hatte oder er nicht damit umgehen konnte, und er hatte seine Kameraden von ihren Arbeitsplätzen im Schiff allesamt hierher in die Nebenkammer der Luftschleuse gebracht. Es war nicht auszuschließen, daß er sich bei diesen Unternehmungen den Druckanzug beschädigt hatte und nun irgendwo in einem luftdichten Raum auf Rettung wartete.
    Und der Mann, der all dies vollbracht hatte, schwor Conway sich selbst, der verdiente es verdammt, gerettet zu werden!
    Während er Haslam und Dodds half, die ersten Opfer hinüber zur Rhabwar zu schaffen, beschrieb Conway die Situation seinen Kollegen auf dem medizinischen Deck und auch dem Kapitän. Danach fügte er noch hinzu: „Prilicla, bist du dort drüben ein paar Minuten lang entbehrlich?“
    „Mit Leichtigkeit, Freund Conway“, antwortete der kleine Empath. „Meine Muskulatur ist nicht robust genug, um direkt bei der Behandlung von Verletzten der Klassifikation DBDG mitzuwirken. Meine Unterstützung ist daher mehr moralischer als medizinischer Art.“
    „Fein“, sagte Conway. „Unser Problem ist ein fehlendes Mitglied der Besatzung, das unter Umständen verletzt ist und sich vielleicht zum Schutz in ein luftdichtes Kämmerlein zurückgezogen hat. Könntest du seine Position für uns aufspüren, damit wir unsere Zeit nicht mit einer langen Suche in allen Sektionen vergeuden müssen! Trägst du einen Schutzanzug?“
    „Ja, Freund Conway“, antwortete Prilicla. „Ich komme sofort.“
    Es dauerte fast fünfzehn Minuten, bis alle Männer von der Tenelphi zum Ambulanzschiff gebracht worden waren. Zu diesem Zeitpunkt schwebte Prilicla bereits hin und her entlang der Außenhülle des Wracks und bemühte sich, die emotionale

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