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Das Angebot des Milliardaers

Das Angebot des Milliardaers

Titel: Das Angebot des Milliardaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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von Sommersprossen auf der Nase. Ihre Lippen waren voll und rosig, und Will fragte sich, wie es wäre, sie zu küssen. Auch das war nicht sehr professionell – er musste sich entscheiden, ob er sachlich mit ihr umgehen oder sie als Frau sehen wollte.
    Beim Blick in ihre großen grünen Augen schien es nur eine Antwort zu geben. Kurz verspürte Will Schuldgefühle, sonst trennte er strikt zwischen Beruf und Leidenschaft. Aber bei ihrem Anblick konnte kein Mann an Berufliches denken.
    „Lehrer gibt es in allen Größen und Farben“, antwortete sie. „Sie dagegen sehen genau so aus, wie ich es erwartet habe, aber es gibt auch genug Fotos von Ihnen in den Illustrierten.“
    „Ich hatte nie eine Lehrerin, die so aussah wie Sie, dann hätte die Schule mir sicher mehr Spaß gemacht.“
    „Das bezweifele ich.“ Sie erwiderte sein Lächeln.
    „Woher wollen Sie das wissen, vielleicht war ich ja sehr fleißig?“
    „Sie sehen mir eher nach dem sportlichen Typ als nach einem Denker aus.“
    „Sie können Menschen schnell einordnen.“
    Ehe sie antworten konnte, kam der Ober und brachte die Getränke.
    „Ich freue mich, dass Sie Zeit für ein Treffen haben“, begann Will. „Sie haben einen sehr guten Ruf und sind mir von Carolines Lehrern empfohlen worden.“
    „Danke.“ Sie neigte den Kopf und betrachtete ihn. „Wir hätten telefonieren können, das hätte Ihnen die Reise nach Austin erspart. Ich habe Ihrer Sekretärin schon eine Liste mit möglichen Lehrern gegeben.“
    Er nickte. „Um nichts in der Welt hätte ich dieses Mittagessen verpassen mögen“, sagte er. Und das nicht nur, weil du meiner Nichte vielleicht helfen kannst, sondern weil ich deine Gesellschaft so genieße, setze er in Gedanken hinzu. Sie war hinreißend, und es fiel ihm schwer, sich auf sein Anliegen zu konzentrieren.
    „Ihre Sekretärin hat mir von Ihrer Nichte Caroline erzählt. Sie wurde sehr jung traumatisiert.“
    „Es ist über ein Jahr her, dass sie ihren Vater verloren hat. Danach hat sie sich vollkommen abgeschottet.“
    „Was ist mir ihrer Mutter?“
    „Sie hat die Familie verlassen, als Caroline vier Monate alt war.“
    „Vier Monate? Was war das für eine Ehe?“
    „Die Art Ehe, wie sie in meiner Familie üblich ist. Meine Eltern haben sich auch scheiden lassen, und das war bitter, aber wir waren schon älter als Caroline. Ich war vierzehn. Keiner von uns hat die Ehe danach als etwas Erstrebenswertes betrachtet.“
    Ava sah ihn stirnrunzelnd an. „Nur weil zwei Ehen nicht geklappt haben, bedeutet das nicht, dass alle Ehen schlecht sind.“
    „Finanziell sind wir erfolgreich, privat leider nicht. An ihre Mutter kann Caroline sich nicht erinnern, aber ihren Vater hat sie vergöttert. Nach dem Flugzeugabsturz war sie völlig verstört.“
    „Besucht ihre Mutter sie ab und zu?“
    „Sie hat alle Rechte abgetreten.“
    „Was ist das für eine Mutter!“ Avas grüne Augen funkelten, und Will hätte darin versinken können.
    „Die Art Mutter, die sehr schön ist, nur an sich denkt und hauptsächlich das Geld liebt. Als sie meinen Bruder kennenlernte, waren sie beide ungebunden und zogen von einer Party zur anderen. Das gefiel ihr, aber nach der Hochzeit ist er solide geworden. Sie wollte weiter Spaß haben, und als sie schwanger wurde, war das für sie eine ärgerliche Überraschung.“
    „Caroline ist viel zu jung für diese Schicksalsschläge. Sie tut mir leid.“
    Will sah den Ehering an ihrer Hand. „Auch Ihr Verlust tut mir leid. Ich sehe, dass Sie weiter Ihren Ehering tragen.“
    Sie senkte den Kopf, um den Ring zu betrachten, und ihre seidigen Haare schwangen nach vorne. Will hätte gerne die Hände darin vergraben.
    „Ich trage ihn weiter, weil ich kein Interesse an Verabredungen habe und Männer dadurch auf Abstand halten kann. Ich habe meinen Mann geliebt, und es war furchtbar, ihn zu verlieren. Das will ich nie wieder erleben.“
    Will betrachtete sie. „Also haben Sie Männer, Ehe und das Leben im Allgemeinen aufgegeben.“
    „Das Leben nicht. Ich liebe Kinder und arbeite gerne mit ihnen. Sie klingen aber auch nicht so, als wenn Sie bald heiraten wollten.“
    „Ganz bestimmt nicht, in die Falle laufe ich nicht. Bei den Delaneys ist Ehe gleichbedeutend mit Liebeskummer, Bitterkeit und Verlust. Nein, vielen Dank. Wie lange sind Sie schon verwitwet?“
    „Sechs Jahre. Wir haben schon während des Studiums geheiratet, und nach einem Jahr ist mein Mann bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.“
    „Das

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