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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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die untere Hälfte des bereits vorhandenen aus. Kal Zakath war uns bei dieser Arbeit sehr behilflich. Der Junge mußte für einen Großteil des Malloreons herhalten. Als Dank legten wir ihn Cyradis zu Füßen.
    Ich gebe zu, daß ich mich von den Malloreanischen Evangelarien habe hinreißen lassen. Ich wollte die Dals mystisch erscheinen lassen; deshalb warf ich alle selbst auferlegten Verbote über Bord und schrieb etwas nahezu Biblisches, allerdings ohne die Unbequemlichkeiten des Judentums, der christlichen Religionen und des Islam. Dabei kristallisierte sich heraus, daß die Dals in die Zukunft zu sehen vermochten, was Belgarath auch konnte, wenn er dem Mrin-Kodex Beachtung schenkte. Die Prophezeiung ist allgegenwärtig in der Story – aber niemand kann sie so völlig deuten.
    Meine inzwischen auch der Öffentlichkeit bekannt gewordene Mitautorin und ich beendeten kürzlich die zweite Vorgeschichte zu diesem Werk. Jetzt haben wir, wenn Sie es so nennen wollen, einen Epos in zwölf Bänden vorliegen. Zwölf Bücher waren gut genug für Homer, Vergil und Milton und sind gewiß auch gut genug für uns. Wir beabsichtigen jedenfalls nicht, unserer inzwischen vollständigen Ilias auch noch unsere Version der Odyssee anzufügen. Die Story ist jetzt fertig. Es wird auch keine weiteren Garion-Abenteuer mehr geben. Das ist mein letztes Wort. Ende der Diskussion.
    Na gut, ich denke, das sollte den Studenten genügen – und gewiß ist es genug, auch Möchtegernschreiber in kalten Schweiß ausbrechen zu lassen. Ich bezweifle, daß Leser, die an einer ausführlichen Biographie ihres Lieblingsautors interessiert waren, auf ihre Kosten kamen, aber schließlich kann man nicht jedem gerecht werden, nicht wahr?
    Vertragen Sie noch ein paar offene Worte? Genre Fiction wird geschrieben, um damit Geld zu verdienen. Große Kunst kommt in einer dem Kommerz verschriebenen Gesellschaft nicht so gut an. Nichts, was Franz Kafka schrieb, wurde zu seinen Lebzeiten gedruckt. Die Einsamkeit des Herzens (verfaßt vom Kafka-Bearbeiter Max Brod) fand keine öffentliche Beachtung. Große literarische Kunst ist schwer zu lesen, denn man müßte beim Lesen denken, und die meisten Leser verzichten lieber darauf.
    Epische Fantasy kann auch in dieser Welt handeln. Man braucht kein neues Universum zu erfinden, nur um eine Geschichte in diesem Genre zu schreiben. Mein ursprüngliches Gekritzel, das zur Landkarte wurde, ließ uns jedoch automatisch in diese von uns erfundene Welt eintauchen. Vermutlich liegt es an diesem von Tolkien erdachten ›Anderweltzauber‹, daß man Fantasy mit Science Fiction in einen Topf wirft; dabei haben unsere Bücher absolut nichts in den Regalen mit SF-Romanen zu suchen. SF-Autoren sind von Technologie begeistert und sehen großzügig über die Fußnote in Einsteins Relativitätstheorie hinweg, die klar darlegt, daß ein Objekt, wenn es sich der Lichtgeschwindigkeit nähert, eine Masse annimmt, die sich der Unendlichkeit nähert. (Soviel zum WarpAntrieb.) Wenn der alte Buck Rogers ein wenig zu fest aufs Gaspedal tritt, müßte er von Rechts wegen eigentlich selbst zum Universum werden. Fantasy-Autoren hingegen schwärmen von Magie und Rittern in schimmernder Rüstung. Sie beschäftigen sich mit so törichten Ideen wie ›dem Willen und dem Wort‹ oder anderem Hokuspokus. SF-Autoren wollen einen besseren Schraubenzieher erfinden, und wir wollen bessere Zaubersprüche. Sie reisen in die Zukunft und wir in die Vergangenheit. Allerdings schreiben wir die besseren Geschichten. SF-Autoren erklären in allen Einzelheiten, wie eine Uhr funktioniert; wir sagen, wie spät es ist, und erzählen die Geschichte weiter. SF- und Fantasy-Autoren sollten sich nicht einmal miteinander unterhalten, aber versuchen Sie das einem Buchhändler beizubringen oder einem Verleger. Vergessen Sie's.
    Nun noch eine letzte, etwas unerfreuliche Anmerkung. Wenn Ihnen beim Schreiben etwas nicht gelingt, dann werfen Sie es fort – auch wenn es bedeutet, daß mehrere hundert Seiten im Papierkorb landen und die Arbeit eines halben Jahres dahin ist. Viele Geschichten kranken allein daran, daß der Autor stur an einer verfahrenen Handlung festhält. Legen Sie die Geschichte einen Monat lang beiseite, und dann lesen Sie sie noch einmal kritisch durch. Vergessen Sie, wer die Story geschrieben hat, und stellen Sie sich vor, der Verfasser sei Ihnen unsympathisch. Dann setzen Sie den Rotstift an. Legen Sie die Story anschließend wieder eine Zeitlang beiseite,

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