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Kaiser Trajan als Bauherr

Kaiser Trajan als Bauherr

Titel: Kaiser Trajan als Bauherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiner Knell
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    |7| Vorwort
    Zwar ist bereits ziemlich viel über bedeutende Bauten, Monumente und Gesamtanlagen, die auf Trajans Willen oder Anregung zurückgehen und seine Vorstellungen reflektieren, geschrieben worden, doch fehlt noch immer eine zusammenfassende Gesamtbetrachtung dieser Architektur. Dies ist erstaunlich, weil Trajan schließlich einer der mächtigsten Herrscher der römischen Kaiserzeit war und außerdem gut bekannt ist, dass er bedeutende Bauwerke hinterlassen hat. Darüber hinaus kümmerte er sich um die Renovierung älterer Gebäude, an denen er sogar – als sei er der Bauherr und Initiator dieser Bauten – Inschriften mit seinem eigenen Namen anbringen ließ. Dass solche Aktivitäten nicht nur positiv beurteilt wurden, überliefert eine spätere Quelle, nach der Konstantin die Ergebnisse von Trajans Bauherrentätigkeit ironisch als „Mauerkraut“ verspottet haben soll
( Epitome de Caesaribus 41,13 f.
;
Ammianus Marcellinus 27.3,7 )
. Von anderer Seite wurde jedoch besonders lobend auf die Zurückhaltung Trajans als Bauherr hingewiesen, weil sich deshalb die Störungen der Bürger Roms durch lästigen Lärm von Baustellen in Grenzen hielten
( Plinius d. J., Panegyricus 51.1 )
. Trotzdem haben die von Trajan initiierten Bauten nicht nur in seiner eigenen Zeit, sondern auch für nachfolgende Epochen Maßstäbe gesetzt.
    Zwar sind gerade in letzter Zeit Schriften über Trajan veröffentlicht worden, in denen auch Bauten, die mit seinem Wirken verbunden sind, berücksichtigt werden, doch steht dabei weniger deren architektonische Eigenart und architekturgeschichtliche Bedeutung, sondern vielmehr ihr Bezug zu Trajan im Mittelpunkt der Betrachtung. Demgegenüber soll hier versucht werden, Bauwerke und Baumaßnahmen, die von Trajan initiiert und in Auftrag gegeben oder gefördert worden sind, als Beitrag zu einer Geschichte der römischen Architektur in monographischer Form darzustellen. Allerdings wird dies nicht ausnahmslos auf Fragen zur Architektur im engeren Sinne begrenzt bleiben. Dies betrifft vor allem Bauten, die nicht nur durch Skulptur geschmückt und überhöht worden sind, sondern deren Funktion – wie in einer Umkehrung von Form und Bedeutung – sich fast nur noch darauf konzentriert, ein anspruchsvoller Träger von Bauskulptur zu sein, sodass dabei die üblichen Gattungsgrenzen gegenstandslos geworden zu sein scheinen.
    |8| Dabei gehört es zu den Problemen dieses Themas, dass manche dieser bekannten Bauwerke nach wie vor wissenschaftlich nicht hinreichend untersucht worden sind. Außerdem kann von kritischen Lesern mit berechtigter Skepsis bemerkt werden, dass bestimmte Bauten im Zentrum Roms und nicht zuletzt das Trajansforum angesprochen werden, obwohl hier seit einigen Jahren erneut Ausgrabungen stattgefunden haben. Da deren Bearbeitung innerhalb der archäologischen Diskussion noch nicht zum Abschluss gekommen ist, sind hierzu vorerst ausreichend gesicherte Darstellungen oder endgültige Antworten nicht zu erwarten. Trotzdem müssen solche Vorbehalte nicht davon abhalten, eine archäologisch-architekturgeschichtliche Gesamtdarstellung der Bauten und Baumaßnahmen Trajans – aus heutiger Sicht und unterstützt von manchen Ratschlägen aus dem Kreis von Kolleginnen und Kollegen – zu versuchen.
    Dabei sollen in diesem Buch nicht die wissenschaftlichen Diskussionen zu einzelnen Bauten und die dabei angeschnittenen Fragen im Mittelpunkt stehen, sondern die Gestalt der Bauwerke selbst und deren Bedeutung. Deshalb wurde – auch im Interesse eines flüssiger lesbaren Textes – auf Anmerkungen ebenso verzichtet wie auf eine umfangreichere Bibliographie. Stattdessen wird in einem Anhang zu jedem der zuvor beprochenen Objekte auf Literatur verwiesen, die einen Zugang zu weiteren wissenschaftlichen Schriften eröffnet. Darüber hinaus sind die in Klammern gesetzten Zitate zu Inschriften und antiken Quellen durch kursive Schrift gekennzeichnet. Die Abbildungen in diesem Buch sollen keineswegs dazu dienen, die Texte lediglich zu illustrieren; sie sind vielmehr dazu bestimmt, die besprochenen Bauten selbst zu dokumentieren.
    Angesichts der Vielfalt archäologischer und architektur- sowie baugeschichtlicher Befunde liegt es nahe, dass dieses Buch ohne die mit großem Dank vermerkte Hilfe von Kolleginnen und Kollegen nicht hätte entstehen können. Hierfür gilt mein Dank zuerst D. Boussios für dessen kompetente und zuverlässige Hilfe. Ausdrücklichen Dank schulde ich außerdem M. Bender,

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