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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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verdeutlicht uns, wie wichtig der richtige Klang eines Namens in der High Fantasy ist. Wären Sie von Lancelot ebenso beeindruckt, wenn er ›Charlie‹ hieße oder ›Wilbur‹? Meine Jugendliebe verbringt Stunden damit, sich Namen auszudenken. Das war ihre Spezialität – und ist es noch. (Sie versteht sich auch wunderbar darauf, Kram über Bord zu werfen und großartige Endungen zu finden.) Ich selbst kann zwar auch Namen entwerfen, aber nicht so gut wie sie. Übrigens, die Silbe ›Gar‹ in den Namen ›Belgarath‹, ›Polgara‹ und ›Garion‹ leitet sich aus dem Ur-Indo-Europäischen ab. Sprachforscher haben jahrelang die Sprache zurückverfolgt, bis zur ursprünglichen Sprache der Barbaren, die vor etwa zwölftausend Jahren aus den Steppen Zentralasiens kamen. ›Gar‹ bedeutete damals Speer. Ist das nicht interessant?
    Als die Vorstudien abgeschlossen waren, schufen meine Mitautorin und ich eine Rahmenhandlung, überprüften die Charakterstudien und gingen ans Werk. Als wir den ersten Entwurf fertiggestellt hatten und hofften, daß daraus Band I würde, schickten wir es an Ballantine Books – und natürlich ging es auf dem Postweg verloren. Nach sechs Monaten schickte ich ein Schreiben an Ballantine. ›Sie hätten es wenigstens ablehnen können.‹ Die Antwort lautete: ›Meine Güte, wir haben Ihren Entwurf nie erhalten.‹ Beinahe hätte ich das ganze Projekt aufgegeben, und das nur wegen der Nachlässigkeit einer Regierungsbehörde. Ich schickte den Entwurf noch einmal. Er gefiel Lester, und wir unterschrieben einen Vertrag. Nun wurden wir fürs Schreiben bezahlt und konnten uns ganz und gar auf diese Arbeit konzentrieren.
    Ursprünglich hatte ich vor, eine Trilogie zu schreiben – drei Bücher, welche die Titel Garion, Ce'Nedra und Kal Torak erhalten sollten. Nachdem Lester mich mit der Realität des amerikanischen Verlagsgeschäfts vertraut gemacht hatte erkannte ich, daß diese Idee unhaltbar war. B. Dalton und Waldenbooks hatten ihre eigenen Regeln für Genre Fiction, und diese beiden Verlage beherrschten den Markt. Zu der Zeit wollten sie Genre Fiction als Taschenbuch, das weniger als drei Dollar kostete und daher nicht länger als dreihundert Seiten sein durfte.
    »So werden wir es machen«, sagte Lester. (Beachten Sie das ›wir‹. Er meinte nicht wirklich ›wir‹, er meinte mich, David Eddings). »Wir teilen es in fünf Bücher auf statt in drei.« Mein ursprünglicher Plan ging über Bord. Ich schluckte und machte weiter. Die kurzen Titel waren Lesters Idee. Auch darüber war ich nicht begeistert. Ich wollte Buch V In der Gruft des Einäugigen Gottes nennen. Der Titel gefiel mir, aber Lester erklärte mir geduldig, daß ein langer Titel nicht genug Platz für Titelillustrationen ließe. Ich konnte nicht viele meiner Ideen einbringen. Lester ging mit seinen Autoren recht drastisch um.
    Einmal jedoch trug ich den Sieg davon – glaube ich. Lester hatte mir erklärt, ›Fantasy Fiction‹ wäre die zimperlichste Form aller Kunstformen. Ich wußte, daß er sich irrte. Ich habe die Romane gelesen, aus der sich zeitgenössische Fantasy ableitet, und ›zimperlich‹ ist eine äußerst unpassende Beschreibung (gewiß von Tennyson und Tolkien abgeleitet). Ich machte mich an die Arbeit, um feinfühlend anzudeuten, daß Mädchen tatsächlich nicht nur vom Hals aufwärts existieren. Hier muß ich eingestehen, einige Runden verloren zu haben, aber ich glaube, daß es mir schließlich doch gelungen ist, eine Geschichte zu präsentieren, in der einige Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen hervorgehoben sind, und das finden die meisten Leute interessant.
    Na gut, ›Auszeit‹. All jenen, die in meine Fußstapfen treten wollen, sage ich jetzt, was zu tun ist. Legen Sie sich eine vernünftige Schulbildung zu. Sie sind nicht qualifiziert, epische Fantasy zu schreiben, wenn Sie sich nicht mit mittelalterlicher Romankunst auskennen. Wie ich schon erwähnte, gibt es die verschiedensten Arten von mittelalterlicher Literatur. Sehen Sie sich die nördlichen Sagas an. Versuchen Sie es mit der germanischen Mythologie (Wenn Sie nicht in die Bücher schauen wollen, dann gehen Sie in Wagners ›Ring der Nibelungen‹).
    Werfen Sie einen Blick nach Finnland, Rußland, Irland, Island, Arabien – oder sogar nach China und Indien. Das Bedürfnis, High Fantasy zu schreiben und zu lesen, scheint universell zu sein. Als nächstes sollen Sie das Schreiben üben. Ich fing mit zeitgenössischen Romanen an – High

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