Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)
aufzuspüren und in ihre Gewalt zu bringen. Das Beste wäre eigentlich, wenn du erst einmal für eine gewisse Zeit hier bleiben würdest...«
»Aber meine nächste Aufgabe...«, fiel Adrian dem Magister ins Wort, »...ich muss unbedingt weitermachen! Ansonsten ist die Zeit vorbei und ich habe meine Prüfungen noch nicht geschafft! Ich mache auf jeden Fall weiter!« Für Adrian stand natürlich fest, dass er sich nicht davon einschüchtern lassen würde, ob jemand von den G'Marborern auf der Suche nach ihm ist oder nicht. Selbst wenn die Schwarze Hexe persönlich hinter ihm her wäre, würde er sich nicht von seinem Ziel abbringen lassen, die Arbeit seines Großvaters zuende zu bringen. Und schließlich war es ihm ja schon einmal ganz gut gelungen, ihrer Macht zu trotzen.
»Natürlich machst du weiter!«, bestärkte ihn Magister Larsen, der sich jetzt in das Gespräch einschaltete, »Doch das heißt ja nicht, dass wir unüberlegt handeln sollten. Risiken sind nur dann unkalkulierbar, wenn sie uns ohne ausreichende Vorbereitung überrollen. Haben wir uns hingegen für den Ernstfall bereit gemacht, können wir auch dann bestehen, wenn sich uns etwas in den Weg stellt!«
»Aber ich kann mich doch nicht auf jede mögliche Eventualität schon im Voraus vorbereiten! Ich weiß doch gar nicht, was alles passieren wird!«, protestierte Adrian.
»Das weiß niemand von uns!«, beschwichtigte Magnus, der sich jetzt wieder in die Diskussion einmischte, »Bereit zu sein für das Eintreten eines Ernstfalls bedeutet nicht automatisch, jede Einzelheit schon einmal geübt zu haben. Es bedeutet aber, dass man versucht, der Situation, beziehungsweise in deinem Fall dem Gegner, immer einen Schritt voraus zu sein. Entscheidungen die man in Ruhe treffen kann, sollte man auch in Ruhe treffen! Und Fähigkeiten, die schwierig zu erlernen sind, sollte man besser dann erlernen, wenn man noch die Zeit und Gelegenheit dafür hat! Verstehst du, was ich meine?«
Adrian nickte schweigend, obwohl es noch jede Menge offene Fragen gab, die in seinem Kopf herumschwirrten. Doch irgendwie machte es für ihn schon Sinn, was die zwei Magister zu ihm sagten.
Aber jetzt war ihm etwas anderes viel wichtiger: er wollte unbedingt herausfinden, was seine nächste Aufgabe sein würde!
Camille und auch ihre Großmutter, die eben erst mitbekommen hatten, dass Adrian wieder zurück war, kamen gerade von draußen rein. Sofort rannte Camille zu Adrian und umarmte ihn kurz, bevor sie mit leicht rotem Gesicht und verlegen lächelnd wieder einen Schritt zurück machte, als sie ihren Großvater und Magister Larsen bemerkte. Auch Myritha lächelte ihm freundlich zu.
Adrian hatte inzwischen sein Amulett hervorgeholt und öffnete es ganz langsam. Das Pergamentröllchen seiner ersten Aufgabe war verschwunden. Dafür war auf der Innenseite des Deckels ein kleiner Drachen, ähnlich dem des Wappens von Arlon, eingraviert. Sobald das Amulett geöffnet war, schwebte auch schon das nächste versiegelte Röllchen heraus und Adrian griff es sofort mit seiner freien Hand. Bevor er es aufrollte, schaute er noch einmal kurz in Camilles Richtung, die ihm aber aufmunternd zunickte. Mit zittrigen Fingern entrollte er das Pergament. Diesmal stand ein ganzes Gedicht darauf.
'Der Helenen fliegend stolze Pferde
sind verborgen in Gebirges Auen.
Doch finde ihre Herde
und erlange ihr Vertrauen!'
'Schon wieder so ein blödes Rätsel!', dachte Adrian bei sich und reichte den Zettel ohne etwas zu sagen Camille. Ihre Augen begannen zu strahlen, als sie den kurzen Text las.
»Pegasos!«, flüsterte sie verzückt und ein begeistertes Lachen machte sich in ihrem Gesicht breit. »Es handelt sich um Pegasos!«
»Meinst du wirklich?«, ließ sich Adrian sofort anstecken und ohne weitere Erklärungen verschwanden die Beiden in der Bibliothek von Magnus. Wie schon bei seiner ersten Aufgabe ließ sich bestimmt in einem der vielen Bücher etwas Hilfreiches finden.
Nachdem auch Myritha in ein anderes Zimmer verschwunden war, sprach Magnus sehr nachdenklich zu Larsen.
»Wir müssen unbedingt sicherstellen, dass Adrian nicht in die Hände von Cleora fällt! Er ist zwar schon gut - und ich meine wirklich gut! Doch befürchte ich, dass die Hexe oder auch Tomar von Eisenberg noch gefährlicher und vor allem noch skrupelloser geworden sind. Adrian braucht auf jeden Fall Unterstützung!«
»Du hast schon recht.«, stimmte ihm Swør Larsen zu, setzte aber auch dagegen, »Wir dürfen aber
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