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0627 - Nadine und die Mörderwölfe

0627 - Nadine und die Mörderwölfe

Titel: 0627 - Nadine und die Mörderwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort in der Millionenstadt London. Ein Hochhaus, ein Wohnsilo, die Fassade ein Muster aus zahlreichen Vierecken, den Fenstern. Nur hinter wenigen brannte noch Licht, die meisten Bewohner dieses Hauses lagen bereits vor Mitternacht in den Betten.
    Hinter einem Fensterausschnitt zeichnete sich die Gestalt eines Mannes ab. Er stand nahe der Scheibe, damit er auch hinausschauen konnte. Der Mann rührte sich kaum, er wirkte wie eine Statue, obwohl er innerlich aufgewühlt war.
    Dieser Mann war ich!
    Ich stand nicht grundlos am Fenster, die Hände dabei in den Hosentaschen, und schaute in die Dunkelheit hinein. Die Nacht paßte mir nicht, sie gehörte zu denen mit einer inneren Botschaft, die gefährlich werden konnten.
    Eine Nacht, in der etwas passierte, die ihre Signale ausschickte, die von manchen Menschen aufgefangen wurden.
    Suko, dessen Apartment neben dem meinen lag, hatte damit keine Probleme, wie er mir gegenüber zugegeben hatte. Der Tag hatte ihn geschlaucht, er war müde, ich hätte es auch sein müssen und konnte einfach nicht schlafen, obwohl ich mich bemüht hatte.
    Also war ich wieder aufgestanden, in meinen Wohnraum gegangen, schaute aus dem Fenster und wartete eigentlich darauf, daß etwas in meiner Umgebung passierte.
    Wir hatten März. Der Frühlingsmonat hatte Sturm, Regen und Schnee geschickt und uns Temperaturschwankungen beschert, die auch Gesunde ihren Körper spüren ließen.
    Weshalb konnte ich nicht schlafen? Was hielt mich wach und unter dieser bohrenden Unruhe? Ich kam mir vor wie jemand, der auf ein bestimmtes Ereignis wartet, aber nicht weiß, was es ist und sich überraschen lassen will.
    Dabei hätte ich etwas Ruhe gut gebrauchen können, denn die letzten Wochen waren schlimm gewesen. Da brauchte ich nur an meinen magischen Alterungsprozeß zu denken und auch daran, wie es überhaupt möglich gewesen war, daß dieser Prozeß wieder rückgängig gemacht wurde.
    Nadine Berger, die Wölfin, hatte sich geopfert, praktisch zum Tausch, denn sie war durch das gewaltige Maul in den Schädel des Riesen Brân gegangen und verschwunden.
    Ich war wieder normal geworden und hatte diesen Preis - Nadine Berger - akzeptieren müssen.
    Das war schlimm gewesen.
    Weniger für mich als für meine Freunde. Ich wußte ja, wie die Conollys an der Wölfin gehangen hatten, besonders Johnny, jüngster Sproß der Familie. Für ihn war Nadine die große Beschützerin gewesen. Sie war die Wölfin mit der Seele eines Menschen. Johnny und sie verstanden sich, auch ohne daß sie miteinander sprachen.
    Jetzt gab es Nadine nicht mehr, Johnny war allein, abgesehen von seinen Eltern, die sich um ihn sorgten, aber ich konnte dem Jungen kaum vor die Augen treten. Wenn ich ihn sah, drängten sich gleichzeitig wieder die Vorwürfe hoch.
    Es war nicht einfach für mich, das Richtige zu tun. Zudem konnte ich mich nicht intensiv um eine Rückkehr der Wölfin kümmern, weil auch andere Probleme anlagen. So hatte Mallmann vor kurzem als Dracula II wieder zugeschlagen, und ich konnte es eigentlich Jane Collins verdanken, daß ich noch lebte.
    Nadine, die Wölfin mit der menschlichen Seele, geisterte durch meine Gedanken. Ich fragte mich, wie es ihr ergangen sein mochte, wo sie wohl steckte, und ich dachte auch daran, daß sie eigentlich unter ihrem Zustand stark gelitten hatte.
    Sie wollte wieder zurück in ihren Körper, den es trotz allem noch gab. Wo, das war die Frage. Ihre Seele steckte im Körper eines Wolfes. Jahrelang hatte sie darunter gelitten, aber die Hoffnung nie aufgegeben, es ändern zu können.
    War jetzt die Chance gekommen?
    Ich beugte mich vor und berührte mit der Stirn die kühle Scheibe.
    Der Atem beschlug das Glas, ich dachte nach, weshalb die Unruhe in mir steckte.
    Lag es nur am Wetter?
    Ich hatte keine Ahnung, jedenfalls drehten sich meine Gedanken immer nur um Nadine. Sie war diejenige Person, um die es ging. Ob mit oder ohne Grund, das war mir nicht bekannt, aber die Intensität der Erinnerungen war doch erstaunlich.
    Da mußte einfach etwas passieren. Es hatte keinen Sinn für mich, weiterhin in die Dunkelheit zu schauen, ich drehte mich ab und ging mit schleppenden Schritten durch meinen Wohnraum.
    Der neue Tag war bereits zwei Minuten alt, bis jetzt hatte er mir nur eine innere Unruhe gebracht.
    Der erste Freitag im März, das erste Wochenende des Frühlingsmonats. Vielleicht hätte ich mich darauf freuen sollen, ich konnte es nicht, meine Gedanken waren einfach zu

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