Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
vorsichtig die Tür.
»Adrian Pallmer! Welche Freude ist es doch, dich wiederzusehen!«
Die tiefe, raue Stimme kannte Adrian und sie ließ ihn zusammenfahren. Sie gehörte keinem Freund! Martens Connet saß auf einem alten Sofa auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Obwohl es dunkel war, trug er wie immer eine seiner stylischen Sonnenbrillen, sodass Adrian seine Augen nicht sehen konnte. Im Mundwinkel hatte er ein Streichholz stecken, auf dessen Stiel er herumkaute und das nervös hin und her zuckte.
»Die Freude teile ich nicht! Adieu!«, sagte Adrian und wollte sich umdrehen und so schnell wie möglich das Weite suchen. Doch im selben Augenblick wurde er von hinten unsanft gestoßen, sodass er über die Türschwelle in den Raum stolperte und auf seinen Knien landete. Gleichzeitig fiel hinter ihm die Tür ins Schloss und er hörte, wie jemand den Schlüssel umdrehte, sodass sein direkter Fluchtweg versperrt war.
»Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich auf diesen Moment gewartet habe!«, begann Connet ganz ruhig zu sprechen, ohne sich von seinem Sitzplatz zu erheben. Dann bekam seine Stimme einen gefährlich klingenden Unterton. »Du bist auf Kreta zu weit gegangen. Nein! Viel zu weit! Und glaube mir, wenn die schwarze Hexe nicht darauf bestehen würde, dich lebend und unversehrt in die Finger zu bekommen, würde ich jetzt kurzen Prozess mit dir machen!«
»Soll ich jetzt Danke sagen?«, frage Adrian sarkastisch.
»HALTE MICH NICHT ZUM NARREN!«, schrie Martens Connet, der wutentbrannt von dem Sofa aufgesprungen war und mit einer unglaublichen Schnelligkeit auf Adrian zugesprungen kam. Dabei trat er mit seinem Fuß mit aller Kraft nach dem noch immer auf dem Boden Hockenden. Hätte Adrian nicht wieder einmal blitzschnell reagiert, dann wäre er von dem schweren Stiefel direkt ins Gesicht getroffen worden. So erwischte ihn der Tritt zwar nur an der Schulter, warf ihn aber dennoch zu Boden. Und noch bevor er seinen Zauberstab ziehen konnte, kniete Connet auf ihm und drückte ihm seinen Stab ins Gesicht.
»Du glaubst gar nicht, wie gut es tut, dich hier am Boden liegen zu sehen und dich endlich in meiner Gewalt zu haben. Und ich befürchte, dass sich die edle Schwarze Hexe noch ein wenig gedulden muss, bis ich MEINE Rechnung mit dir beglichen habe!«
Helmuts Opfer
»Wir haben alles vorbereitet, um Pallmer, wenn er in Berlin in der Nähe von Krogers Lager aufgetaucht, dingfest zu machen und ...«
»Dann sorgt endlich dafür, dass ich ihn so schnell wie möglich hier habe!«, fiel Cleora Mordana Tomar von Eisenberg ungeduldig ins Wort, der gerade seinen Bericht ablieferte. »Schon zu lange habe ich darauf gewartet, endlich mein Siegel in den Fingern zu halten! Der Auftrag hat oberste Priorität! Nichts darf schief laufen! Habt ihr verstanden? Und noch etwas ... zerstört endlich diese Müllkippe von diesem Kroger. Er soll mit aller Härte zu spüren bekommen, was es heißt, sich gegen G'Marbor zu stellen.«
Tomar von Eisenberg antwortete nicht auf die erneute Forderung der Schwarzen Hexe, gegen Kroger vorzugehen. Sollte sie doch ihren Willen haben. Doch erst wollte er sichergehen, dass sie Adrian auch tatsächlich in ihrer Gewalt hatten. Zur Feier des Tages würde Occura dann bestimmt nichts dagegen haben, Krogers Lagerhallen kurz und klein zu schlagen.
Viel wichtiger für ihn war aber die Information, dass es gelungen war, die Tochter eines der Protektoren des Ordens von Arlon auf ihre Seite zu ziehen. Vielleicht würde sie gute Informationen liefern können, die bei den bevorstehenden Auseinandersetzungen von großem Nutzen sein könnten. Doch selbst, wenn nicht, sie gehörte schließlich dem engen Freundeskreis von Adrian Pallmer an und würde auf die eine oder andere Weise ganz sicher dazu beitragen, Adrian zur Kooperation zu zwingen. Andererseits wusste er aber auch, dass derartige Überläufer schon nach kurzer Zeit die härtesten Feinde des Ordens von Arlon darstellten und gleichzeitig seine loyalsten Verbündeten waren. Schließlich war er selbst auch so einer.
Adrian hatte es nicht mehr geschafft, seinen Zauberstab zu ziehen, bevor er von Martens Connet überwältigt worden war. Jetzt lag er am Boden und war mit dicken Seilen gebunden, die sich wie Schlangen um ihn gewunden hatten. Er war so fest gefesselt, dass er sich keinen Millimeter bewegen konnte. Die Stricke schnitten trotz ihrer Dicke tief in das Fleisch seiner Arme und Beine ein und bereiteten ihm auf diese Weise
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