Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
nutzen! Es gehört jetzt dir!«
Mit diesen Worten verbeugten sich die Beloaa und mit einem Knacks waren sie wieder verschwunden.
Nachdenklich machte auch Adrian sich auf den Rückweg. Als er wieder in der Nischenkammer ankam, versperrte der Skorpion ihm immer noch den Weg nach draußen und versuchte, mit seinen Scheren Adrian zu packen und aus der Nische herauszuziehen. Sofort zog der seinen Zauberstab und wollte ihn wieder mit den Schildzaubern fesseln, doch das Band in seiner Hand leuchtete plötzlich auf, als wollte es ihn bitten: 'Benutze doch mich!'
Kurzentschlossen richtete Adrian das Band auf den Skorpion. Ein breiter Lichtstrahl, der von dem Stein des Armbandes ausging, traf auf das Riesentier, das augenblicklich ganz ruhig wurde und zu schrumpfen begann, bis es wieder so klein war wie am Anfang. Adrian tippte dann mit seinem Zauberstab auf den Rücken des Skorpions, der sich jetzt in einer Lichtwolke auflöste.
Erschöpft, aber zufrieden mit seinem Erfolg, kehrte Adrian zur Hütte der Jonsons zurück. Obwohl er sich jetzt zwar erst einmal besonders darauf freute, Camille zu treffen und ihr von seinen Erlebnissen zu erzählen, konnte er es kaum erwarten herauszufinden, was wohl seine nächste Aufgabe sein würde.
Ein neues Ziel
Seit der spektakulären Rückkehr von Sa'Guor, dem Schmied, hatte sich das Leben in der Zwergenkolonie völlig verändert. Der Druide Con'Or war zwar eigentlich noch immer der formelle Herrscher, doch von Tag zu Tag nahm der Einfluss und die Macht Sa'Guors zu. Zur gleichen Zeit schrumpfte die Bedeutung und das Ansehen Con'Ors. Suchte ein Zwerg Rat, ging er nicht zum Druiden, wie es sonst üblich gewesen wäre, sondern befragte den Schmied. Con'Or bemerkte das natürlich, ließ sich seinen Unmut jedoch kaum anmerken.
Anstatt seine Macht auszuüben und seine Privilegien einzufordern, schien er sich darauf zu beschränken, einfach nur nett und freundlich zu sein und so zu tun, als ob nichts geschehen wäre. An seinen blitzenden Augen konnte man aber erkennen, dass er alles andere als glücklich über diese Entwicklung war. Doch die Niederlage saß noch immer so tief, dass er nicht zur Konfrontation und Gegenwehr fähig war. Zumindest noch nicht!
Sa'Guor hingegen schien sich in seiner neuen Rolle ganz prima zu gefallen. Die Kunde darüber, dass er Magie beherrschen konnte, hatte sich schneller als ein Lauffeuer unter den Zwergen verbreitet. Ständig war sein Haus von Neugierigen umlagert, die darauf hofften, etwas Spektakuläres von ihm zu sehen. Und es machte Sa'Guor sichtlich Freude, seine neuen Fähigkeiten zu präsentieren, wodurch natürlich auch seine Beliebtheit unter seinen Zwergenbrüdern immer weiter wuchs. Nach und nach übernahm er so die eigentliche Führung der Zwergenkolonie und verdrängte Con'Or aus dessen Aufgabenbereichen.
Jeder, der sich allerdings auf die Seite des Druiden stellte oder sogar kritisch über Sa'Guor äußerte, wurde sofort von der Masse ausgegrenzt und nicht selten sogar böse angefeindet. Auf diese Weise begann sich eine Spaltung unter den Zwergen zu entwickeln. Die große Masse stellte sich dabei auf die Seite Sa'Guors, während ein kleiner Teil wütend gegen ihn schimpfte. Sa'Guor selbst hielt sich aus diesen Streitereien heraus und zeigte auch keinerlei Feindschaft gegenüber Con'Or. Allerdings gefiel er sich auch in seiner neuen Position als Anführer, sodass er sich nicht sonderlich anstrengte, für den Druiden einzutreten.
Jedoch verbrachte der alte Schmied trotz des Rummels auch viel Zeit in seiner Schmiede, zu der nur er und sein Sohn Sa'Ari Zutritt hatten. Schon so manches Gerücht rankte sich darum, was die Beiden darin wohl zu schaffen hatten, doch ein Schildzauber Sa'Guors machte es völlig unmöglich, dass irgendeiner der anderen Zwerge auch nur das Geringste herausfinden konnte.
»Ich bin schwer beeindruckt von deiner Leistung!«, lobte Swør Larsen seinen Schützling Adrian. Er war direkt nach dessen Ankunft mit Magnus ebenfalls eingetroffen und hatte sich berichten lassen, was alles passiert war. Insbesondere das Auftauchen von Martens Connet und seinem Handlanger Wictor Irkov schien ihn und Magnus merklich zu beunruhigen.
»Du musst künftig sehr vorsichtig sein! Wie es scheint, setzt Cleora Mordana gerade alle Hebel in Bewegung, um dich aufzuspüren und in ihre Gewalt zu bringen. Das Beste wäre eigentlich, wenn du erst einmal für eine gewisse Zeit hier bleiben würdest ...«
»Aber meine nächste Aufgabe
Weitere Kostenlose Bücher