Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
sich kam, herrschte völlige Dunkelheit um sie herum. Vorsichtig betastete sie mit ihren Fingern den harten Boden, auf dem sie lag. Die rauen Steinplatten fühlten sich kalt und feucht an. Vorsichtig erhob sie sich. Aber noch bevor es ihr gelang, sich zu orientieren, ertönte eine hohe, kreischende Stimme aus dem dunklen Nichts, die sie mit Fragen überschüttete. Völlig überrumpelt davon schwieg Samira und tat so, als würde sie die Fragen gar nicht hören.
»Antworte auf die Fragen, oder wir bringen dich gewaltsam zum Sprechen!«, zeterte die Stimme, deren Besitzerin Samira aber nach wie vor in der Dunkelheit nirgends ausmachen konnte. Deshalb schwieg sie einfach weiter.
»Antworte jetzt, sonst ...!«
Trotz der aggressiver werdenden Drohungen dachte Samira nicht daran, auch nur mit einem einzigen Wort zu antworten. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie war und wer sie hier versuchte zu verhören. Aber irgendwie musste es mit Adrian und Camille zu tun haben, sagte ihr Gefühl. Waren es vielleicht irgendwelche G'Marborer, die noch immer hinter Adrian her waren, wie es Camille gesagt hatte? Sie kam aber nicht dazu, länger darüber nachzudenken.
»Gut, du willst es scheinbar nicht anders!«, kreischte die Stimme der unsichtbaren Person. Zur gleichen Zeit zuckte ein kurzer Blitz durch die Dunkelheit und traf Samira am Kopf, ohne dass sie sich wehren konnte. Für einen winzigen Moment konnte sie einige Personen in dunklen Roben und mit spitzen Kapuzen auf ihren Köpfen erkennen, die in einiger Entfernung kreisförmig um sie herum standen. Doch sobald der Blitz sie traf, fiel sie gelähmt und steif wie ein Brett um und blieb liegen. Völlig bewegungsunfähig lag sie wieder auf den kalten Steinen. Doch war sie weiter bei vollem Bewusstsein. Ohne sich dagegen sträuben zu können, spürte sie, wie jemand ihr Gesicht anfasste und ihr irgendeine fürchterlich bittere Flüssigkeit in den Mund träufelte. Und obwohl sie es noch niemals gekostet hatte, war sie sich sicher, dass es Sprechwasser sein musste, ein heimtückischer Zaubertrank, der sein Opfer dazu zwang, alle ihm gestellten Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Könnte sie doch nur wenigstens eine Hand bewegen! In einer ihrer vielen Innentaschen hätte sie ein Fläschchen Antiwasser gehabt, was sicher als Gegengift wirken würde. Doch noch nicht einmal einen Finger konnte sie rühren.
Der Zaubertrank wirkte noch schneller als Samira befürchtet hatte. Ihre Zunge gehorchte ihr nicht mehr. So sehr sie sich auch dagegen sträubte, es half einfach nichts! Wie ein Roboter antwortete sie, oder richtiger ihr Mund, auf jede Frage, die die finsteren Gestalten ihr stellten. Und schon bald war ihr klar, dass die Typen tatsächlich hinter Adrian her waren, wie sie es vermutete. Cami hatte ja so etwas erwähnt, als sie sich vor Kurzem ganz unverhofft mit ihr getroffen hatte und alles Mögliche über Pegasos wissen wollte. Und auch diese Information pressten ihre Entführer aus ihr heraus.
Plötzlich hörte das Verhör auf und große Müdigkeit überfiel Samira. Mit aller Kraft kämpfte sie dagegen an, in dieser Situation einzuschlafen. Aber ihre Augen wurden schwer wie Blei und begannen fürchterlich zu brennen, sodass Samira sie einfach schließen musste. Der stille Kampf dauerte nur ein paar Minuten. Dann war sie in einen tiefen, traumlosen Schaf gefallen wie in ein finsteres Loch.
Nur noch ein paar Meter trennten Adrian von den heranstürmenden Pegasos. Die verbleibende Zeit würde niemals ausreichen, um einen Wurmlochzauber zu nutzen oder ein Lichttor zu öffnen, um Adrian aus der Gefahrenzone herauszubringen. Auch Camille war nicht in der Nähe, sodass sie ihm hätte helfen können. Adrian hatte noch nicht einmal seinen Zauberstab aus der Innentasche seiner Jacke gezogen, um sich vielleicht mit einem Schildzauber zu schützen.
Noch zehn Meter! Das wütende Schnauben der Pegasos mischte sich mit dem aggressiven Stampfen ihrer Hufe und dem Rauschen ihrer schlagenden Flügel.
Noch acht Meter! Auch wenn die Tiere jetzt ihr Tempo doch etwas verlangsamten, zog sich der Kreis unaufhaltsam immer weiter zusammen.
Noch sieben Meter! Adrian hob seinen linken Arm in die Höhe, an dem sich das Armband des Mykerinos befand.
Noch sechs Meter! Die Körper der auf ihn zu trabenden Tiere kamen sich näher. Ihre ausgebreiteten Flügel schlugen immer wieder aneinander und erzeugten ein eigenartiges, klatschendes Geräusch.
Noch fünf Meter! Schlagartig blieben
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