Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
gelassen. Das Ganze passierte so schnell, dass die fünf Gefangenen keine Chance hatten, rechtzeitig zu entkommen.
»VATER, ICH HASSE D...«, schrie Todo in Richtung des Wohnhauses. Er kam aber nicht dazu, seinen Satz zu Ende zu sprechen, denn Occura hatte voller Zorn zwei Blitze auf ihn abgeschossen, von denen einer ihn voll traf und zu Boden warf. Der Andere verfehlte ihn und schoss, an den leuchtenden Membranen wie von den Wänden einer Gummizelle reflektiert, kreuz und quer durch das mobile Gefängnis, sodass die gefangenen Zauberer immer wieder hin und her springen oder sich auf den Boden werfen mussten, um nicht auch von dem magischen Blitz getroffen zu werden. Die größten Probleme hatte dabei natürlich Wictor Irkov, der aufgrund seiner Leibesfülle nicht so beweglich war wie die Anderen. Als er bei einem Ausweichmanöver mit vollem Schwung gegen die Leuchtmembran der Begrenzung sprang, krümmte die sich wie ein Trampolin und schleuderte ihn mit einem Vielfachen der Wucht zurück in den Innenraum. Unfähig, seinen Körper im Flug zu kontrollieren, riss er Occura und Martens Connet, die dummerweise gerade seine Flugbahn kreuzten, mit sich und begrub sie in der Mitte unter sich und seiner verkeimten, stinkenden Kutte. So am Boden liegend wie ein Maikäfer auf dem Rücken, konnte er dem auf sich zurasenden Blitz nicht mehr ausweichen. Als er schließlich getroffen wurde, sackte er in sich zusammen und blieb bewegungslos auf Occura und Connet liegen.
»MACH DICH VON MIR RUNTER, DU ALTER FETTSACK!«, kreischte Occura sofort los, als sie es endlich geschafft hatte, wenigstens ihren Kopf zu befreien. Doch Irkov blieb bewegungslos liegen. Martens Connet gelang es schließlich dennoch, seinen bewusstlosen Gehilfen etwas beiseite zu schieben und sich so zu befreien. Ein Bügel seiner Sonnenbrille war abgebrochen, sodass sie schräg in seinem Gesicht hing. Wütend riss er sie herunter und warf sie auf den Boden. Dann zog er aus der Innentasche seiner Jacke eine neue Brille hervor und setzte sie auf. Mit seinem Zauberstab in der Hand und schnaubend vor Wut lief er zu Occura, beugte sich über sie und drückte ihr die Spitze seines Stabes ins Gesicht.
»Du bist ja total irre! Wenn Tomar von Eisenberg nicht seine Hand über dich halten würde, dann würde ich ...«
»Dann würdest du was?«, erwiderte sie bissig, »Quatsch nicht so viel, sondern hol mich hier raus! Der Kerl erdrückt mich noch!«
»DU erteilst mir keine Befehle! Nicht jetzt und sowieso überhaupt nicht!«, flüsterte Connet in ihr Ohr. Trotzdem war sein Tonfall unmissverständlich aggressiv. »Solange wir gezwungenermaßen zusammenarbeiten müssen, werde ICH sagen, wo es lang geht! Und wage es nicht noch einmal, dich in meiner Gegenwart wie eine Geisteskranke aufzuführen! Hast du das verstanden? Du bist einfach nur eine Gefahr für unsere Mission!«
»Aber ...«
»Sei jetzt ja still oder gib mir einen guten Grund, dass ich ...«
»Jetzt ist mal gut, Leute!«, mischte sich Ole Keit, der Begleiter von Occura, ein, als er merkte, wie die Situation außer Kontrolle zu geraten schien. Martens Connet warf noch einmal einen bösen Blick auf Occura und kümmerte sich dann um Irkov, der gerade wieder zu sich kam. Auch Todo hatte sich wieder aufgerichtet und blickte etwas verstört um sich. Nachdem sich alle langsam beruhigt hatten, begannen Ole Keit und Martens Connet damit, ihr Gefängnis zu untersuchen, um schnellstmöglich einen Weg nach draußen zu finden. Occura beobachtete sie dabei, ohne sich jedoch zu beteiligen. Ihr Gesicht war jetzt beinahe so rot wie ihre Haare. Auch Irkov hocke noch auf dem Boden und rieb sich die Stelle, wo der Blitz ihn getroffen hatte und murmelte unverständliche Worte vor sich hin. Doch auch wenn niemand wirklich verstand, was er sagte, war am Klang seiner Stimme zu hören, dass es ganz bestimmt nichts Gutes war.
In der Zwischenzeit waren Kyriakos und Adrian am Wohnhaus angekommen. Der Grieche trommelte sofort seine Frau und die Kinder zusammen und schickte sie ohne viel zu erklären in den Keller des Hauses, wo sie durch ein Lichtportal von hier verschwanden. Auf die Frage seiner Frau nach Todo, antworte er nur kurz, »Er hat unser Paralleltor verraten! Ich kümmere mich darum ...«
Nachdem seine Frau und die Kinder in Sicherheit waren, wandte er sich an Esfanya, die ebenfalls mit da geblieben war.
»Wir müssen die Pegasos vor ihnen schützen. Der Orden von Arlon hat großes Interesse daran, dass G'Marbor sie nicht
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