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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Kompliment.« Er lachte, als sie errötete, und stand auf. »Ich bin Caleb MacLeod, Fischer aus Lochinver. Und wenn sich die Gelegenheit ergibt, fahre ich Touristen mit meinem Boot aufs Meer hinaus. Hierher komme ich, um mal allein zu sein.«
    »Dann will ich Sie nicht weiter stören.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Bitte, bleiben Sie. Mein Bedarf an Einsamkeit ist für heute gedeckt. Sie können gern dieses Mooskissen mit mir teilen, wenn Sie wollen.« Auch wenn er nicht hungrig war, war er einem Snack niemals abgeneigt.
    Sie zögerte und sah ihn misstrauisch an. »Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee wäre.«
    »Keine Sorge«, beruhigte er sie. »Wenn ich ein Inkubus wäre, würden Sie schon längst widerstandslos in meinen Armen liegen und von mir leidenschaftlich geliebt werden.«
    »Sie könnten auch ein Sittenstrolch sein.«
    »Autsch!« Er verzog das Gesicht und schüttelte sich. »Da bin ich doch lieber ein Inkubus. Die haben es nicht nötig, Frauen zum Sex zu zwingen.«
    Sie setzte sich neben ihn und reichte ihm die Hand. »Ich bin Mirjana Campbell, Buchhändlerin aus Glasgow. Ich mache Ferien in Lochinver.« Sie kicherte verlegen. »Was tue ich eigentlich hier?«
    »Vielleicht warten Sie darauf, von einem Inkubus verführt zu werden?« Er spürte, dass sie einem Abenteuer nicht abgeneigt war.
    »Und dann meine Seele verlieren?«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Was sollten wir Inkubi denn mit Seelen anfangen? Die Verleumdung, wir würden Seelen stehlen, haben die Christenpriester in die Welt gesetzt. Wir schenken nur Freude und Spaß. Und wer Spaß hat, hat keine Angst. Nicht einmal vor Gott. Aber ohne Angst waren die Menschen für die Priester nicht mehr kontrollierbar. Also behaupteten sie, die Inkubi und Sukkubi stehlen den Menschen die Seelen, um denen den Spaß mit uns zu verderben.«
    »Interessante Theorie. Aber irgendwas müssen die Sexdämonen doch davon haben.«
    »Haben sie auch: nämlich ebenfalls eine Menge Spaß.«
    Mirjana lachte. Er berührte sanft ihren Arm mit dem Handrücken und spürte, wie sie unter der zärtlichen Berührung erschauerte. Er brachte seinen Mund dicht an ihr Ohr und flüsterte: »Wie ist es? Möchten Sie von einem Inkubus verführt werden und völlig unverbindlich die Realität für eine Stunde vergessen?« Er setzte ein winziges bisschen von seiner Lockmagie ein, gerade genug, dass sein Vorschlag sie erregte. Alles Weitere blieb ihre freie Entscheidung.
    Sie schüttelte den Kopf. »Was tue ich eigentlich hier?«, wiederholte sie unsicher. »Sie müssen Schreckliches von mir denken!«
    »Ich denke«, murmelte er und streichelte zart ihre Wange, als sie ihm nicht auswich, »dass Sie eine Frau sind, die sich das Recht auf ein bisschen Vergnügen nimmt.« Er umfasste das Innere der Höhle mit einer Handbewegung. »Das hier ist ein Ort außerhalb der Realität. Hier dürfen Sie jemand anderes sein als draußen. Hier dürfen Sie Ihren Sehnsüchten freien Lauf lassen. Und niemand wird Sie dafür zur Rechenschaft ziehen oder schlecht von Ihnen denken. Am allerwenigsten ich.« Er lachte leise. »Ich sollte mir eher Gedanken darüber machen, was Sie von mir denken. Sie könnten glauben, ich sei wirklich ein Sexdämon. Oder ein Lustmolch, der sich absichtlich hier versteckt und darauf spekuliert, dass die Legende neugierige Frauen anlockt, die er vernaschen kann.«
    Sie lachte, immer noch ein wenig verlegen. »Und? Sind Sie’s? Dämon oder Lustmolch?«
    »Aber ja«, gestand er freimütig und zwinkerte ihr zu. »Ich bin beides.«
    Er stützte seinen Arm hinter ihrem Rücken ab, wobei er sie leicht berührte. Eine Einladung, die sie annehmen oder ablehnen konnte. Er sah sie an und lächelte, machte aber keinen Versuch, sie zu irgendwas zu drängen oder zu überreden. Nicht mal mehr mit einem Hauch von Lockmagie. Aus ihm selbst nicht erklärlichen Gründen wollte er, dass sie sich ihm ganz ohne magische Verlockung hingab. Wahrscheinlich, weil er mit seinen empathischen Inkubus-Sinnen spürte, wie einsam und verletzlich sie war, eine Einsamkeit, die aus einer Reihe schmerzhafter Enttäuschungen resultierte. Cal wollte dem nicht noch eine weitere hinzufügen dadurch, dass sie, falls sie sich tatsächlich auf das Abenteuer mit ihm einließ, hinterher das Gefühl hatte, er hätte sie nur ausgenutzt.
    Sie zögerte immer noch. »Warum tun Sie das? Sie sind ein so gut aussehender Mann. Sie haben es nicht nötig, jede beliebige Frau zu verführen, die Ihnen über den Weg

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