Das Blut der Rhu'u
höchstwahrscheinlich. Da sie nicht über die Fähigkeit des Teleportierens verfügte, wäre der Weg sowieso zu lang. Davon abgesehen hatte sie mit ihm quasi Schluss gemacht, ein weiterer Grund, weshalb er ausschied.
»Du kennst mich«, sagte Camiyu. Er breitete einladend die Arme aus.
Sie lächelte. »Das ist ein nettes Angebot. Aber du musst dich nicht opfern.«
»Oh, ich versichere dir, es ist kein Opfer. Ich habe schließlich auch Hunger. Und«, fügte er leise hinzu, »auch ich ziehe eine vertraute Partnerin vor, statt ständig wechselnde Fremde, mit denen ich nur meinen Hunger stille.« Er strich ihr über die Wange. »Natürlich ist es allein deine Entscheidung, Carana. Aber ich würde mich freuen, wenn wir auch dieses Erlebnis einmal miteinander teilen würden, nachdem wir schon sehr viel Intimeres geteilt haben.«
Sie lächelte. Auch wenn er es nicht ausgesprochen hatte, wusste sie doch, dass sein Angebot in erster Linie nicht dem Stillen seines Hungers diente oder er es aus Bequemlichkeit gemacht hatte, weil Carana gerade greifbar war. Er sehnte sich schon seit dem Moment danach, mit ihr zu schlafen, als sie jenen unerwarteten telepathischen Kontakt gehabt hatten. Wenn sie ehrlich war, erging es ihr ebenso.
Sie legte die Arme um ihn und küsste ihn. Schon die Berührung seiner Lippen genügte, um ihren Körper buchstäblich von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen angenehm kribbeln zu lassen. Seine Hände auf ihrem Rücken, als er sie an sich drückte und ihren Kuss erwiderte, entfachten eine Leidenschaft in ihr, die nichts mit ihrem oder seinem Hunger zu tun hatte.
Camiyu blickte sie bewundernd an und führte sie ins Obergeschoss, wo er ihr wortlos die Wahl überließ, ob sie ihr Zimmer oder seins nehmen wollten. Sie entschied sich für ihres. Obwohl er mindestens so hungrig war wie sie, überstürzte er nichts, sondern nahm sich die Zeit, Carana ausgiebig und unglaublich zärtlich zu liebkosen. Er zog ihr die Kleidung aus und bestand sogar darauf, ihr die Schuhe und Strümpfe auszuziehen, um ihr im Anschluss daran jeden einzelnen Zeh zu küssen.
Carana revanchierte sich. Jede Berührung seiner Haut verursachte ihr selbst ein angenehmes Kribbeln an denselben Stellen, als wenn sie nicht nur ihre eigenen, sondern auch seine Empfindungen fühlen könnte. Allein der Anblick seines nackten Körpers verstärkte ihre Lust. Wie bei jedem Inkubus war er perfekt geformt, um die Sinne seiner Partnerinnen anzusprechen: gut ausgebildete Muskeln, flacher Bauch, schmale Hüften und breite Schultern, dazu die sinnlichen Lippen, die einluden, sie zu küssen ...
Sie folgte der Einladung ebenso gern wie Camiyu ihrer und fand, dass sie noch nie ein schöneres Liebesspiel erlebt hatte. Vielleicht lag es daran, dass sie zum ersten Mal keinen Hauch eines schlechten Gewissens im Hinterkopf hatte, weil sie sich nicht nur verwöhnen ließ oder passiv genoss, sondern aktiv und initiativ war; oder sich schämte, weil sie Sex als Nahrung brauchte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Camiyu ihr nicht gleichgültig war und deshalb nicht nur ihr Körper beteiligt war. Egal. Sie genoss die Freude, die jede Berührung in ihr auslöste, die sie Camiyu gab oder von ihm empfing.
Sie schmeckte sein individuelles Aroma in der Energie, die zwischen ihnen floss, eine wundervolle Kombination aus süßen Aprikosen, frischem Brot, fruchtigen Äpfeln, lieblichem Wein, in den sich ein Hauch Whisky mischte, kombiniert mit der milden Schärfe von Ingwer in würzigem Reis. Ein Geschmack, der sich noch einmal wandelte, als Camiyu in ihren Körper eintauchte, und der nicht nur hinsichtlich der reichhaltigen Energie, die er ihr schenkte, zu einem wahren Fest wurde. Er stimulierte sie mit sanften Bissen, küsste ihre Brustwarzen und begleitete jede Liebkosung mit einem tiefen Stoß seines heißen Gliedes, entfachte eine Ekstase in ihr, die eine letzte Steigerung erfuhr, als sie beide in einem Höhepunkt verschmolzen, der sie nicht nur mit Energie überflutete, sondern in einem intensiven Glücksgefühl jenseits aller körperlicher Empfindungen gipfelte.
Schwer atmend lagen sie danach still, blieben ineinander verschlungen und schwelgten in den abebbenden Wellen der Euphorie, bis sie das letzte Quäntchen davon ausgekostet hatten. Camiyu strich ihr sanft das Haar aus dem Gesicht und ließ es sich nicht nehmen, ihr noch weitere Zärtlichkeiten zu schenken, die das wunderbare Erlebnis abrundeten.
»Du bist das leckerste Futter, das ich je
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