Das Blut des Mondes (German Edition)
genau das, was sie bereits herausgefunden hatte. Und weswegen Alfons ihr gedroht hatte. Nun aber war es geschehen, ohne dass sie ein Wort darüber verloren hatte. Nervös schaute sie sich im Badezimmer um. Nein, Alfons war nicht hier. Gut.
Dann begriff sie langsam den Sinn, der hinter dem Ganzen steckte. Wenn jetzt alle Ringe die richtige Farbe hatten, dann brauchten sie nur noch das Amulett finden. Und dann darin vereinigen. Und dann wäre der Fluch gebrochen und sie müsste nicht sterben …
Sie griff an ihren Hals, wollte ihre Ringe greifen. Ihren und Rics Ring, den sie noch immer an ihrer Kette trug. Doch als sie an ihrem Hals nichts als nackte Haut fühlten konnte, aber keine Kette, geschweige denn die Ringe, fuhr sie hoch, riss die Tür auf und rannte zurück in ihr Zimmer.
„Ann! Die Ringe sind weg.“
Epilog
Sie starrte mit einem kalten Lächeln an die Decke.
Immer wieder und wieder ließ sie den Film in ihrem Kopf ablaufen. Wie sie Ric geküsst hatte, wie sie ihn angemacht und fast soweit gehabt hatte, dass er Cat vergaß. Aber dann – dann hatte er sich besonnen und sie von sich gestoßen. Dieser Narr! Wieviel Spaß hätten sie miteinander haben können.
Sie hätte besser sein müssen! Sie hätte ihn nicht gehen lassen dürfen. Aber nun war es zu spät. Seinen Körper hatte sie zwar nicht haben dürfen, doch das, auf was sie aus war, hatte sie auch so bekommen.
Stephen hatte sich alles andere als clever angestellt, aber er hatte seinen Auftrag erledigt. Wie, war ihr letztendlich egal. Nur hätte er nicht so ein Aufsehen erregen müssen. Sie wussten nicht, wie sie das wieder gerade biegen sollte, aber vielleicht, mit ein bisschen Glück, brauchte sie sich darum keine Gedanken mehr zu machen.
Stephen war ein Dummkopf. Auch, wenn er ein netter Zeitvertreib für sie und ihr mittlerweile hörig war, wollte sie sich nicht länger als nötig mit ihm belasten. Es wurde Zeit, ihn wieder loszuwerden.
Mortimer würde sich darum kümmern. In solchen Dingen war er gut. Dafür liebte sie ihn. Auch wenn sie in den letzten Wochen mehr mit anderen Männern als mit ihrem eigenen beschäftigt war. Das gehörte schließlich alles zum Plan.
Natalia stieß ein kehliges Lachen aus, als sie sah, wie der Nebel sich verzog und die Umrisse einer Gestalt auftauchten.
„Mortimer, Liebster!“ Mit einem Satz sprang sie in seine Arme und genoß seine Nähe. Wie sehr hatte sie ihn vermisst!
„Natalia, endlich.“ Auch Mortimer war glücklich, seine Frau wieder in die Arme schließen zu können. „Und? Hast du sie?“
Natalia nickte. Sie löste sich widerwillig aus seiner Umarmung und trat dann einen Schritt zurück. Die dunklen Pupillen standen in starkem Kontrast zu dem Weiß ihrer Augen und als sie lächelte, war es, als würde das Böse ihren Körper nun vollkommen beherrschen.
„Meinst du die hier, mein Liebster?“ Sie hob den Arm, so dass er vor seinem Kopf schwebte. Mortimers Augen wurden groß. Dann verzog er den Mund zu einem höhnischen Lachen.
„Ja, genau die meine ich.“
Zusammen standen sie in Dionnes Zimmer und betrachteten die Kette, die an Natalias Hand baumelte – und an ihr zwei Ringe …
Leseprobe
Die Hoffnung erwacht
Band drei der Trilogie
demnächst im Handel…
Kartenspiel
Jayden stand dicht neben Ann und unterhielt sich mit ihr. Jetzt wusste er darüber Bescheid, was auf der Party geschehen war. Oder besser – was fast geschehen wäre … Wenn Ric nicht eingegriffen hätte.
Er hatte sich schon gewundert, dass Ric und Cat einfach so, ohne sich zu verabschieden, von der Feier verschwunden waren. Nun sah er ja, dass es dafür einen triftigen Grund gab und er war geschockt.
Auf der Party, die er und seine Schwester Dionne am Wochenende zu ihrem achtzehnten Geburtstag gegeben hatten, wurde Cat von ihrem Ex-Freund Stephen fast vergewaltigt. Nur Rics beherztem Eingreifen war es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert war. Sie kam, wie Ann erzählte, mit einem blauen Auge davon. Trotzdem ging es ihr schlecht. Warum Stephen das getan hatte, wusste niemand. Und niemand konnte es sich erklären. Vielleicht als Rache, weil Cat ihn abserviert hatte? Wer wusste das schon so genau. Jayden machte sich dazu seine eigenen Gedanken.
Er beobachtete nicht nur Cat, die sich nichts anmerken ließ und von Ric keine Minute den Augen gelassen wurde, sondern auch seine Schwester ganz genau. Und ihm fiel auf, dass Dionnes Mimik alles andere als freundlich war.
Ganz allmählich
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