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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Maggie, dann Sam einen Blick zu. »Vielleicht sollten wir ihm gehorchen«, flüsterte er.
Maggie kniff die Augen zusammen. Sie trat beiseite und sagte grimmig zu dem Mönch: »Schwöre! Schwöre auf dein Kreuz, dass du uns gehen lässt!«
Mit finsterem Blick berührte Otera sein silbernes Kruzifix. »Ich schwöre es.«
Für einen langen Atemzug musterte Maggie den Mann, dann legte sie vorsichtig ihre Waffe nieder. Henry tat es ihr nach. Anschließend wich die Gruppe ein paar Schritte zurück.
Otera ging zu ihren Waffen und schob ihnen dann Denal zu.
Der Junge keuchte und flog an Maggies Seite.
Der Mönch steckte seinen Dolch wieder in die verborgene Scheide am Handgelenk. Jetzt verstand Henry, wie es dem Mann gelungen war, seine Fesseln zu lösen. Im Geiste gab er sich einen Tritt in den Hintern. Niemand war auf den Gedanken gekommen, den Bewusstlosen zu durchsuchen.
Grinsend ging Otera in die Hocke und nahm seine Pistole wieder an sich. Er reichte die Waffe dem Wächter, der immer noch im Gang kniete. Doch der Mann wollte sie nicht annehmen, sondern starrte bloß wie betäubt in den Tempel und bewegte die Lippen in schweigendem Gebet.
Otera erhob sich und wandte sich schließlich dem Raum zu. Er erstarrte und wich dann stolpernd und völlig überwältigt zurück. Sein Gesicht glühte in dem goldenen Licht. Er lächelte breit. »Dios mio …!« Als er sich wieder zu ihnen umdrehte, hatte er ganz große Augen.
»Beeindruckend, nicht wahr?«, meinte Sam.
Der Mönch kniff die Augen vor dem Fackelschein zusammen. Schließlich erkannte er den Texaner. »Ich … ich dachte, ich hätte dich getötet«, sagte er stirnrunzelnd.
Sam zuckte mit den Schultern. »Hat nicht so ganz geklappt.«
Otera sah zu der goldenen Höhle hinüber, dann wieder zu ihnen, und hob seine Waffe. »Ich weiß nicht, wie du überlebt hast. Aber diesmal stirbst du ganz bestimmt! Wie alle anderen!«
Maggie trat zwischen den Schützen und Sam. »Du hast einen Eid geschworen! Auf dein Kreuz!«
Mit der freien Hand packte Otera das silberne Kruzifix, riss es herab und schleuderte es hinter sich. »Der Abt ist ein Dummkopf gewesen«, knurrte er sie an. »Wie ihr alle. Dieses ganze Geschwätz von wegen, den Geist Gottes zu berühren … frommer Scheißdreck! Er hat nie begriffen, wozu das Gold in Wahrheit bestimmt ist.«
»Wozu denn?«, fragte Henry und trat neben Maggie.
»Mich reich zu machen! Jahrelang habe ich das überlegene Getue des Abts ertragen, während er mir andere von reinem spanischen Blut vor die Nase gesetzt hat. Mit diesem Gold bin ich nicht mehr bloß halb Indianer, halb Spanier. Ich werde den Kopf nicht mehr einziehen und die Rolle des untergeordneten Mestizo spielen müssen. Ich werde als neuer Mann wiedergeboren werden.« Bei diesem Traum leuchtete es hell in Oteras Augen.
Henry kam näher heran. »Und wer genau wirst du sein, deiner Ansicht nach?«
Otera richtete die Pistole auf Henry. »Jemand, den alle respektieren: ein reicher Mann!« Er lachte hart und drückte den Abzug.
Henry krümmte sich, während er keuchte und nach hinten fiel.
Doch der Schuss verfehlte sein Ziel. Er traf die Decke und schlug dort blaue Funken.
Nachdem der Knall des Schusses verhallt war, hörte man ein neues Geräusch: »Aaaargh …« Otera würgte und griff sich an die Brust. Eine blutige Speerspitze drang ihm zwischen den Rippen hervor. Es riss ihn von den Beinen. Er spuckte Blut, während er stöhnte und den Mund auf und zu klappte wie ein Fisch auf dem Trockenen. Polternd fiel ihm die Pistole aus den Fingern.
Dann kippte der Kopf nach vorn und hing schlaff herunter. Otera war tot.
Sein lebloser Körper wurde vom Besitzer des Speers beiseite gestoßen.
Dahinter tauchte eine große Gestalt in angesengten und zerrissenen Gewändern auf.
»Pachacutec!«, rief Sam.
Plötzlich geriet der Mann ins Stolpern und fiel vor dem Inkatempel auf die Knie. Tränen strömten ihm über die rußgeschwärzten Wangen. »Mein Volk …«, murmelte er auf Englisch. »Tot.«
Hinter dem Mann tauchte eine zweite Gestalt aus der Dunkelheit auf.
»Norman!«, rief Maggie und lief zu dem Fotografen hinüber. »Was ist passiert?«
Norman schüttelte den Kopf, während er den aufgespießten Mönch anstarrte. »Mitten im Gemetzel bin ich Pachacutec über den Weg gelaufen. Er wollte zum Tempel, um die zu jagen, die seinem Gott Gewalt antun würden. Ich habe ihn davon überzeugt, uns zu helfen.« Aber aus den Worten des Fotografen klang keinerlei Befriedigung; sein Gesicht war

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