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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ich ihm sagte, hätte er beides nicht gehabt.«
    »Genau so habe ich es mir vorgestellt«, erwiderte sie kühl. »Fakt bleibt, Lenere lernte von Eurer Hand, dass Mord eine Lösung ist. Sie zog sich auf ihr Gut zurück, aber es folgten weitere Todesfälle. Unfälle meist … und oft genug traf es solche, die ihr entgegenstanden. Oder wart Ihr das auch?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Davon weiß ich nichts.«
    »Habt Ihr mehr?«, fragte Serafine ruhig.
    »Sie kehrte lange Zeit nicht an den Hof zurück, aber sie mehrte ihren Einfluss dort, zog sich Spione heran und scheute sich nicht, Liebschaften mit solchen einzugehen, die ihr nützlich sein konnten. An dem Tag, als sie ermordet wurden, war das Königspaar auf dem Rückweg von einem Besuch bei ihr … das Attentat geschah auf ihrem Grund und Boden. Zwei Wochen vorher, bat sie den König darum, den königlichen Paladin nach Morgau zu schicken, da man dort von einem Werwolf berichtet hätte, der den ganzen Landstrich in Aufruhr versetzte. Ihr wurdet dorthin geschickt, Ser Roderik. Sagt, fand sich ein Werwolf dort?«
    »Nein«, sagte ich. »Nur ein Mörder, der mit Stahlklauen seine Untaten zu verbergen suchte. Er war geschickt, ich brauchte fast drei Wochen, um ihn zu finden und zu richten.«
    »Es gab dort tatsächlich einen Vorfall?«, fragte sie. Ich nickte. »Besteht die Möglichkeit, dass Lenere es so einrichtete?«
    »Hätte Lenere es eingerichtet, wäre es ein echter Werwolf gewesen«, knurrte ich. »Ihr seid auf dem falschen Weg.«
    »Es bleibt aber, dass Ihr auf ihr Anraten hin weit weg gewesen seid, als die königliche Familie Euren Schutz am meisten benötigte. Was folgte, wisst ihr ja. Die Eltern starben bei dem Attentat, und Eleonora konnte sich nur durch den Sprung in den Graben retten, der ihr für den Rest des Lebens die Gesundheit nahm.« Sie holte tief Luft. »Wenn man sie fragt, dann hat sie sich später noch für Jahre von der Kronstadt ferngehalten. Tatsächlich aber fand ich einen Zeugen, der aussagt, dass sie am Abend vor Eleonoras Krönung Graf Render aufsuchte und bis in die frühen Morgenstunden blieb.«
    »Wer war der Zeuge?«, fragte Serafine leise.
    »Gräfin Lisette. Die Gemahlin des Grafen. Sie erinnert sich noch genau daran, denn sie warf ihm vor, ein Verhältnis mit Lenere zu haben, und er hat es nicht bestritten, sondern sie nur geschlagen und zu Bett geschickt. Heute wie damals ist Lenere schnell dabei, die Macht zu übernehmen und zugleich zu betonen, dass sie die Krone nicht will, sie hätte sie schon einmal getragen, und sie wäre zu schwer für sie. Tatsächlich aber erstreckten sich Leneres Fäden bis in jeden Winkel des Königreichs. Sie genoss auch das Vertrauen Eleonoras und war unbestritten über Jahrzehnte eine Frau, die so viel Macht besaß, dass sich fast jeder mit ihr einigen musste. Zum Schluss, wie jetzt, war sie der oberste Spion der Königin und konnte im Geheimen schalten und walten, wie es ihr beliebte. Und dann ist da ihr Haus.«
    »Was ist damit?«, fragte ich ungehalten.
    »Es ist ein Stadtpalast. Dreißig Zimmer in etwa, mit einem ummauerten Garten. Sie lebt allein darin, ohne Dienstboten. Keiner weiß, was sie darin tut. Sie tat zuletzt so, als hätte sie kein Geld, aber das Haus selbst war ein Vermögen wert, und sie galt über Jahrzehnte als eine der reichsten Frauen im Land. Und sie hat einen Garten, in dem sie giftige Kräuter anbaut.«
    »Wo Ihr es sagt, sie hatte ein Talent. Zur Alchemie und Heilung. Und manche Medizin ist giftig, dosiert man sie nicht richtig.«
    »Sicher«, nickte Sarann. »Am Tag vor dem Mord an Bruder Faban war sie auf dem Markt. Sie hat für teures Gold ein Ferkel erstanden und Bienenwachs und sprach selbst davon, dass sie Kerzen ziehen wollte. Die schwarzen Kerzen im Tempel, sie waren aus Bienenwachs, frisch gezogen, mit Asche und mit Blut versetzt. Das Blut mag von dem Ferkel stammen, ich weiß, dass sie es selbst geschlachtet hat.«
    »Und was ist mit Euch?«, fragte ich Sarann bitter. »Wenn sie die Spionin Eleonoras war, dann war sie es doch, die Euch als Hand der Königin auswählte.«
    »Ja. So ist es«, nickte sie.
    »Fühlt Ihr keine Loyalität ihr gegenüber?«
    Sarann schnaubte ungläubig. »Wieso sollte ich? Sie holte mich als Kind von der Straße, wo ich, wie sie sagte, schon alles gelernt hatte, was zum Überleben wichtig war. Bis ich fünfzehn war, hatte ich schon viermal für sie getötet. Bis dahin hat sie mich zudem Dutzende Male an die Sers verhurt, die ihr

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