Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
Sie sah sich um, ob uns auch niemand folgte, und zog den schweren Stein zur Seite, der den Zugang zur Kanalisation verschloss.
    »Er hat sich dort versteckt?«, fragte ich sie.
    »Es ist der sicherste Ort«, nickte sie. »Nun kommt, ich will nicht, dass uns jemand sieht.«
    Ich kletterte die eiserne Leiter herunter und wartete, bis sie den schweren Stein wieder vorgezogen hatte.
    So viel also dazu, dass der Junge uns bei Tageslicht sehen wollte.
    Sie griff eine der Fackeln, die hier lagen, zündete sie mit ihrer Zunderbüchse an und führte mich weiter in das Labyrinth hinein. Dass Askannon seine Städte mit Kanalisation plante, war meiner Meinung nach eine seiner größten Errungenschaften. Fehlte eine solche, dann waren die meisten Städte nicht besser als Braunfels, sie stanken und gewährten Krankheiten Einlass.
    Die Hand der Königin führte mich recht weit durch die dunklen gemauerten Gänge, bis sie an ein Gitter kam, das sie mit einem Schlüssel aufschloss.
    »Ich bin nicht zum ersten Male hier«, erklärte sie, als sie meinen Blick auf dem Schlüssel verweilen sah. »Es ist eine Möglichkeit, ungesehen durch die Stadt zu kommen, das ist oftmals nützlich. Vor allem für die Hand der Königin.«
    »Hier, bitte«, sagte sie und stieß eine schwere Tür vor mir auf. Ich tat, als täte ich den Schritt, sprang zurück, bevor sie die Tür zuwerfen konnte, drückte mit der linken Hand ihr Rapier zur Seite, während ich sie mit Seelenreißer durchbohrte.
    »Woher …«, röchelte sie, und noch während sie auf Seelenreißer starb, veränderten sich ihre Züge, sie wurde bleicher und rutschte mir dann tot von der Klinge, deutlich schwerer und größer, als Sarann gewesen war … und er hatte einen Bart.
    »Gute Frage«, hörte ich eine Stimme hinter mir und fuhr herum. Dort stand ein stämmiger, gut gekleideter Mann, den ich noch nie gesehen hatte, und ließ ein kleines Licht über seiner Handfläche schweben. »Woher wusstet Ihr, dass es nicht Sarann war? Es gibt nicht viele, die das Talent zur Wandlung besitzen, doch er war perfekt darin.«
    »Wohl kaum«, log ich, während ich darauf achtete, was Seelenreißer mir zeigte. »Er hat es übertrieben.«
    »Hat er?«, fragte der Mann und hob eine Augenbraue. »Nun, jetzt ist es müßig. Wenn Ihr bitte eintreten wollt? Dort wartet jemand geradezu begierig darauf, dass Ihr zu ihr kommt.« Er wies mit dem Licht auf die Tür, durch die mich die falsche Sarann hatte locken wollen.
    »Danke, nein«, lehnte ich höflich ab und fuhr herum, doch obwohl ich wusste, dass er sich dort befinden musste, war er nicht zu sehen. Dennoch fuhr Seelenreißer hoch und vor und spießte den Schatten auf, der sich dort hatte verbergen wollen. Der dunkle Elf schaute erstaunt, als ihn die Klinge aus dem Schatten riss und durchbohrte, aber Seelenreißer besaß nun einmal keine Augen, die sich täuschen ließen. Das Licht verlosch, auch Saranns Fackel, die heruntergefallen war, rauchte auf und verglühte und ließ den alten Kanal in völliger Dunkelheit zurück.
    Doch der Maestro hatte die Gelegenheit genutzt. Der Zauber traf mich wie eine Keule und warf mich durch die Tür in den Raum, den ich nicht hatte betreten wollen, dort flog ich hart gegen einen alten, morschen Tisch, der unter mir zerbrach.
    »Sie sagt, Ihr wäret ihr noch etwas schuldig!«, hörte ich ihn hämisch sagen. Dann schlug die schwere Tür zu.
    Vor mir erhob sich ein Wesen vom Boden, das ich bereits kannte.
    »Erinnerst du dich an mich?«, fragte Kayla grimmig. »Du und deine Freunde habt mich etwas gekostet … jetzt hole ich es mir von dir zurück!« Selbst in Seelenreißers Sicht konnte man erkennen, dass sie nicht gut aussah … als ob Stücke von ihr fehlen würden. Was nichts daran änderte, dass sie mir mit einer Geste Seelenreißer aus der Hand fegte und die nächste mich so hart gegen die feuchte Wand schleuderte, dass ich hilflos an ihr herunterrutschte, um neben einem gekrümmten und gefesselten Körper liegen zu bleiben, den ich ohne Seelenreißers Sicht nur ertasten konnte: Sarann, diese Nase erkannten sogar meine Finger wieder, und sie war nur bewusstlos und nicht tot.
    »Und jetzt, Wanderer?«, höhnte Kalyas Stimme aus der Dunkelheit. »Was seid Ihr ohne Euer Schwert?« In der Dunkelheit wogte eine andere, eine Art violetter dunkler Schein, der sich ausbreitete und, wo er mich berührte, mit Schwäche überzog.
    Ich befand mich wieder in Fahrds Gasthof, vor mir war der Tisch mit allerlei Köstlichkeiten

Weitere Kostenlose Bücher