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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hindert sie daran, sie wissen auch nicht, wohin sie gehen sollen, es ist nichts mehr für sie übrig. Dafür ist die Oberstadt maßlos überfüllt. Ich will einen Zensus anregen, damit wir wissen, wie viele es genau sind, aber ich denke, es werden über achtzigtausend sein, dies sind fast zwei Drittel mehr, als vor der Belagerung in der Stadt lebten, und da hatten wir mit der Unterstadt zusammen fast dreifach so viel Platz. Die Leute drängen sich auf den Straßen, und der allergrößte Teil von ihnen hat nichts zu tun … Müßiggang ist noch nie gut gewesen. Jetzt stehen sie hinter dir … Euch, aber das Murren wird bald losgehen. Sie brauchen etwas zu tun.«
    »Sie sollen die Stadt neu aufbauen«, meinte Janos und zog sich den Schinken heran. »Die Legionen und Byrwylde haben alles verwüstet, aber die Steine sind noch da, nur das Holz fehlt. Aber das lässt sich besorgen.«
    »Wenn Byrwylde nicht wäre«, sagte die Herzogin und seufzte. »Wenigstens streift sie nicht mehr ruhelos umher, vielmehr hat sie es sich auf dem Hügel bequem gemacht, den ihr angegriffen habt. Sie hat dort die Leichen der feindlichen Soldaten aufgefressen, sich zusammengrollt und rührt sich jetzt nicht mehr.«
    Leandra nickte. »Das wundert mich wenig, dort führt der Weltenstrom mit Erdmagie entlang. Byrwylde mag das wohl, auch in Lassahndaar hat sie eine Stelle gesucht, an der sie Erdmagie am nächsten war.«
    »Lasst sie dort liegen«, schlug Ragnar vor. »Wenn sie wahrhaftig die Weltenschlange ist, wird sie die nächsten tausend Jahre noch da liegen … Wir haben auch Legenden von einem solchen Wyrm, und man sagt ihm nach, dass er gern und lange schlafen würde.«
    »Nun, die Handelsstraße nach Lassahndaar und damit zur Donnerfeste und Coldenstatt führt in ordentlichem Abstand an dem Hügel vorbei«, meinte jetzt Sieglinde nachdenklich. »Man müsste ausprobieren, ob sie uns in Ruhe lässt, wenn auch wir sie in Ruhe lassen …«
    Dieses Frühstück dauerte lange, fast bis zur vierten Glocke. Ich genoss es. Schwierigkeiten und Probleme gab es genug, doch im Nehmen und Geben hier am Tisch schien sich für alles eine Lösung zu finden. Leandra brannte vor Tatendrang, und in Lenere hatte sie eine Partnerin gefunden, die ihr mit der Weisheit des Alters und Erfahrung helfen konnte, neu anzufangen.
    Ich musterte die beiden, ihr Mienenspiel, die Art, wie sie schnell einen vertrauten Umgang miteinander fanden, trank meinen Wein und lächelte in mich hinein. Was einst meine größte Angst gewesen war, war jetzt meine Hoffnung. Lenere war auch einmal jung und unerfahren gewesen, doch mit jedem Wort, das sie sprach, zeigte sie, wie viel sie seitdem an Weisheit gewonnen hatte. Sie war härter als Leandra, das Leben hatte sie heißer gebrannt, sie hätte nicht mit einer Wimper gezuckt, hätte Render fünf Tage weiterjammern lassen, aber sie verstand auch, dass Leandra anders fühlte, zusammen, davon war ich überzeugt, würden sie eine gute Waage finden.
    Wüsste ich nicht, wie alt sie wirklich war, würde ich sie auf um die siebzig oder, wenn sie lachte, sogar deutlich jünger schätzen, sie war rüstig, und der Anteil Elfenblut in ihr würde ihr noch viele Jahre geben. Eleonora war, nach meiner Meinung, die größte Königin gewesen, die die Südlande je gesehen hatten, aber gab man diesen beiden noch fünfzig Jahre, dann würden auch sie die Welt verändern.
    Irgendwann löste sich die Runde auf, ich bat Leandra um ein Gespräch, das sie für den Abend ansetzte. Serafine und ich gingen anschließend auf unser Zimmer hinauf, um für die Rückreise nach Askir zu packen, wir hatten uns entschieden, am nächsten Morgen abzureisen.

Der Verrat der Herzogin
     
    36  Zu mehr, als meine Legionskiste zu öffnen und mich zu fragen, wie, bei allen Göttern, dort alles hineingepasst hatte, was jetzt keinen Platz mehr darin fand, kam ich nicht. Es klopfte. Sera Sarann war an der Tür, die Hand der Königin.
    »Erinnert Ihr Euch an den Auftrag, den Ihr mir gegeben habt?«, fragte sie, kaum dass sie eingetreten war. Sie nickte Serafine grüßend zu und wandte sich dann wieder an mich. »Ich habe versucht herauszufinden, wer derjenige sein könnte, der Bruder Faban erschlug und den Dämon in Borons Tempel beschwor.«
    »Ist es Euch gelungen?«, fragte Serafine neugierig.
    »Vielleicht«, gab Sarann bedrückt Antwort. »Wenn sie es ist, dann haben wir ein Problem.«
    »Und wen habt Ihr in Verdacht?«, fragte ich mit meinen Stiefeln in der

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