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Das boese Blut der Donna Luna

Das boese Blut der Donna Luna

Titel: Das boese Blut der Donna Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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und Ihre Diskretion, all das muss ... schrecklich gewesen sein«, flüstert die junge Frau im Aufstehen, und Tano erhebt sich ebenfalls. »Trotz allem hätte ich nie geglaubt, dass Alessandro zu ... dem, was in der Zeitung steht, fähig war.«
    Tano begleitet die Frau zur Tür, man sieht, dass er ihr gern etwas sagen, sie vielleicht zum Mittagessen einladen würde, doch Nellys Gegenwart hält ihn davon ab. Titta reicht ihm die kleine, zarte Hand, die er mit den Lippen streift, und geht hinaus, dicht gefolgt von Nelly, die dem verdattert dreinblickenden Polizeivize die Tür vor der Nase zuschlägt.
    »Verzeihen Sie, Signora Rolandi, darf ich Ihnen etwas sagen?«
    Die Frau dreht sich mit erhobener Augenbraue um.
    Was will die denn?
    »Weiß wie die Unschuld, wertvoll wie Gold, rot wie Blut ... ist Ihre inzestuöse Liebe, stimmt’s, Signora Giacinta Palmieri?«
    Nelly hat leise gesprochen, mit den Fingern die Bluse, die Kette und das Kostüm berührt und sieht ihr in die goldfunkelnden Augen, die sich sofort mit Tränen füllen. Die Frau taumelt, Nelly packt sie entschlossen beim Arm und begleitet sie ohne ein weiteres Wort aus dem Präsidium und über die regenfeuchte Straße in die gewohnte Eckbar. Sie setzen sich an denselben Tisch, an dem Nelly vor Tagen mit Marco Auteri gesessen hat. Die Kommissarin bestellt zwei Bourbon Four Roses ohne alles. Die Frau hält den Kopf gesenkt und schluchzt leise in sich hinein.
    Nelly wartet. Von diesem Gespräch hängt ab, was sie tun wird, hat sie beschlossen. Sie kippen den Bourbon hinunter und bestellen zwei weitere. Allmählich beruhigt sich Titta. Sie hebt leicht den Kopf und starrt an der Kommissarin vorbei ins Leere. Und erzählt.
    Alessandro war besessen von der Tatsache, dass sie nicht heiraten konnten. In Amerika wusste jeder, dass sie Bruder und Schwester waren. Er wollte nach Europa und ein neues, unbeschwertes Leben anfangen. Sie heiraten, Kinder bekommen. Der Zufall, das Schicksal half ihnen. Tiziana Rolandi war Waise und allein, sie ähnelte Giacinta körperlich und vom Typ her, sie hatten sich am Konservatorium kennengelernt und sich angefreundet, zusammen gelernt. Die Ärmste wurde Opfer eines Serienmörders, und Alessandro nutzte die Chance, um die Identität der beiden Mädchen zu vertauschen. Er identifizierte Tizianas so gut wie unkenntliche Leiche als die Giacintas, und so war Giacinta Palmieri verschwunden, und Tiziana Rolandi war frei, nach Europa zu gehen und Alessandro vor den Augen der Welt zu lieben. Hatte Alessandro Nelly von ihnen erzählt? Von ihrer ... Beziehung? Dort im Keller? Dass sie nicht Tiziana, sondern Giacinta war? Sie sieht Nelly bang an, wartet auf eine Antwort, versucht, sich zu beruhigen, trinkt ein paar Schlucke mit zitternder Hand. Nelly sieht sie an, während ihr Hirn auf Hochtouren läuft. Sie beschließt zu bluffen.
    »Ja, Alessandro hat es mir gesagt. Dass ihr ein Liebespaar wart. Kurz bevor er versucht hat, mich zu erwürgen. Er hat mir auch von Tiziana erzählt. Allerdings klang seine Version ein wenig anders als die, die Sie mir gerade aufgetischt haben.«
    Sie beugt sich zu der Frau hinüber und stößt aggressiv hervor: »Der Zufall, wie sie es nennen, waren der Wille und die Hand Alessandros. Er hat die arme Titta umgebracht. Und Sie wussten davon, sie waren sogar einverstanden. Sie waren seine Komplizin.«
    Giacinta fährt halb vom Stuhl hoch, stößt dabei ihr fast leeres Glas um, reißt den Mund auf, ist sprachlos und lässt sich wieder auf den Sitz fallen.
    »Nein, das kann er Ihnen nicht gesagt haben. Das ist unmöglich. Welchen Grund sollte er gehabt haben, mich zu beschuldigen, zu lügen? Dass er Tiziana umgebracht hat«, seufzt sie resigniert, »ja, das wusste ich, leider. Aber das hat alles Ale gemacht und mich vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich konnte nichts mehr für die arme Tiziana tun, und genauso wenig konnte ich der amerikanischen Polizei alles erzählen und ihn auf den elektrischen Stuhl schicken. Niemals hätte ich ... Ich habe ihn zu sehr geliebt.«
    Die letzten Worte sind ein Wispern, doch sie weint nicht mehr. Sie sieht sie an, als erwarte sie eine Antwort, eine Absolution, die Nelly ihr nicht erteilen kann. Sie wirkt wie ein Tier in der Falle. Ihr Blick wandert nervös von Nelly zum Tresen und über die Wände des Lokals. Es sieht aus, als würde sie nach einem Ausweg suchen. Doch wie vor etwas flüchten, das man im Kopf hat? Wie den Erinnerungen, den offenen Fragen entfliehen?
    »Wieso hat Ale all

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