Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)
sagen soll. Ich dachte, das hättest du mir abgewöhnt, dass mir die W orte fehlen. Dies ist das letzte Mal, dass ich mit dir spreche. Ich will, dass es vollkommen ist, aber ich weiß nicht, wie ich es machen soll.« Sie holte tief Luft. » Ich rufe nur an, um dir zu sagen, es wird alles in Ordnung sein. Ich meine, du weißt schon… Du brauchst einfach nicht zu befürchten, dass ich euch Ärger mache. Ich weiß, du willst sowieso nichts mehr mit mir zu tun haben. Und ich kann es dir nicht verdenken. Es war schlimm genug, dass ich dich belogen habe, aber ich habe dein Gesicht gesehen und wie wütend du auf mich warst über das, was wir deinen Schwestern angetan haben…«
Es lief nicht gut. Sie hielt das Telefon ein Stück weit weg und versuchte, den Kloß in ihrer Kehle herunterzuschlucken.
» Weshalb ich anrufe… was du verstehen musst, ja, das ist… Ich wollte Sophie das Baby nicht wegnehmen. Ich wollte Edie von Matt fernhalten. Es ist wirklich wichtig, dass du den Unterschied siehst. Ich hatte die ganze Zeit vor, sie vor Matt zu verstecken und sie euch dann zurückzubringen. Es war wie…« Sie schaute sich im Arbeitszimmer nach den richtigen W orten um, sah ein paar Broschüren von der Bausparkasse und hatte eine Eingebung: » …wie eine V ersicherungspolice. Ich weiß, ich hätte einfach zu dir kommen und es dir sagen sollen, aber ich wusste es nicht, ich konnte nicht wissen, was er…« Sie sammelte sich. » Anfangs hatte ich keinen Grund, ihm nicht zu glauben, und als ich erkannt hatte, wie er wirklich war, da war es zu spät. Aber ich will nicht, dass du dir Sorgen machst. Du wirst nichts mehr von mir hören. Du musst deinem Dad und deinen Schwestern sagen, dass ich euch niemals verraten werde.« Erst hatte sie nicht gewusst, was sie sagen sollte, und jetzt fand sie kein Ende. » Sie werden mir nicht glauben, aber du. Und du kannst sie überzeugen. Ich weiß, du kennst mich, Felix, du kennst mich besser als sonst jemand. Es hat als Lüge angefangen, aber es ist zur W ahrheit geworden, das schwöre ich dir.« Sie konnte nicht weitersprechen, ohne die Fassung zu verlieren. » Ich liebe dich wirklich, Felix, und es tut mir so leid.«
Kerry legte auf, und dann lief sie aus dem Arbeitszimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Die einzigen Geräusche in der W ohnung waren keuchender Atem und das unablässige Mahlen der W aschmaschine. Sie öffnete das Fenster, damit der Lärm der Stadt ihr Gesellschaft leistete. Ein leichter Luftzug erfasste die herausgerissenen Seiten und ließ sie zu Boden schweben. Sie fiel auf die Knie, um sie aufzusammeln, und dann gehorchten ihre Finger dem Impuls, sie zu zerreißen und die Fetzen in den Händen zu einem Nest zu sammeln, das sie zur Toilette trug. Sie ließ sie hineinfallen. Sie schwammen in der Schüssel, und die Tinte zerfloss im W asser und hinterließ gekräuselte Spuren, langsam und traurig, wie Rauch. Sie drückte auf den Spülhebel. Die W orte verschwammen, bluteten blau und waren fort.
DANKSAGUNG
Ich danke Suzie Dooré, Francine Toon, Eleni Lawrence, Imogen Olsen.
Außerdem Sarah Ballard, Jessica Craig, Lara Hughes-Young, Zoe Ross und Jane W illis.
Und Mike und Marnie, Dad und Sue, Mum und Jude, Helen Treacy und Jennifer W hitehead Chadwick.
Ich danke Phyllis und Derek vom Fremdenverkehrsamt Ottery St. Mary für ihre Gastfreundschaft und den Kaffee. Ich hoffe, sie und ihre Nachbarn werden mir die diversen Freiheiten verzeihen, die ich mir mit ihrer schönen Stadt und ihrem geliebten V olksfest gestattet habe– speziell, dass ich mit einer jahrhundertealten Tradition gebrochen und es an einem Samstag habe stattfinden lassen, nur damit es in die klaustrophobischen Beschränkungen meines fiktionalen W ochenendes passt.
Vor allem danke ich von Herzen all den Lesern, die mir geschrieben haben, während ich an diesem Roman arbeitete. Ihr seid der Grund, weshalb ich ihn zu Ende gebracht habe.
Erin Kelly
wurde 1976 in London geboren und ist in Essex aufgewachsen. Sie studierte englische Literaturwissenschaft an der W arwick University und arbeitet seit 1998 als Journalistin. Sie schrieb unter anderem für die Sunday Times , den Sunday Telegraph , die Daily Mail und für Zeitschriften wie Psychologies , Marie Claire , Elle und Cosmopolitan . Bereits mit ihrem Debütroman Das Gift des Sommers eroberte sie Kritik und Leser im Sturm. Erin Kelly lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in London.
Mehr zur Autorin und ihrem W erk finden Sie unter
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