Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eni E. Zeller
Vom Netzwerk:
das Handy, sachte aus ihrer Hand, auf das Sofa fiel. Ich fasse es nicht, so viele Zufälle kann es nicht geben? Auch ich habe ein rotes Sofa und ich habe auf der Krebsstation im Krankenhaus gearbeitet, bevor ich zur Kinderklinik wechselte. In diesem Moment fiel ihr auf, dass sie ihre Katze schon lange nicht mehr gesehen oder gehört hatte. Unruhig stand sie auf und ging in den dunklen Korridor.
         »Tiffany? Tiff, wo bist du?«, rief sie zaghaft angesichts der späten Stunde. Trotz aller Bemühungen ließ sich die grau–getigerte Katze jedoch nicht blicken. Jetzt mach ich mir aber ernsthaft Sorgen, dachte sie und eilte ins Wohnzimmer zurück.
         Am Nachmittag hatte sie den dreiarmigen, weißen Kerzenständer ihrer Mutter in die Vitrine gestellt. Kerzen steckten auch schon darin. Sie öffnete die Glastür, nahm den Porzellanständer heraus und zündete die weißen Kerzen mit einem daneben liegenden Feuerzeug an. Der flackernde Kerzenschein warf sofort merkwürdig tanzende Schatten an die Wände.
         Mit langsamen Schritten ging sie in den Korridor zurück.
         »Tiffany? Wo bist du?«, fragte sie abermals. Doch auch diesmal bekam sie keine miauende Antwort. Das Maul der Katze blieb stumm. Lisa schlich mit erhobenem Kerzenständer ins Schlafzimmer. Das Bett war bereits für die Nachtruhe gemacht, normalerweise hätte es sich Tiffany auf dem Bett bequem gemacht, aber nicht an diesem Abend.
     
        Noch immer standen etliche Kisten herum. Die Spiegeltüren des weißen Schlafzimmerschrankes lehnten gegenüber dem Bett an der Wand. Lisa versuchte hinter die Ritzen zu schauen, konnte allerdings nichts entdecken. Verflixt, dachte sie, warum hab ich die Nachttischlampe nicht sorgfältiger eingepackt oder wenigstens eine Taschenlampe. In diesem Wirrwarr werde ich die Kleine ohne vernünftiges Licht bestimmt nicht finden. Hm, vielleicht ist sie im Ankleidezimmer.
         Mit vorsichtigen Schritten ging sie in den Korridor zurück und bog danach links in das Ankleidezimmer hinein. Sie musste auf den Kerzentalg achten, damit nichts auf ihren Arm tropfte.
         Auch in diesem Raum war es relativ dunkel. Nur der Mond schien durch die beiden Fenster herein. Weil Lisa noch keine Vorhänge angebracht hatte, konnte sich das Mondlicht zwar gut verteilen, brachte allerdings keine richtige Beleuchtung. Langsam schlich sie durchs Zimmer.
         »Hey Kleine, wo hast du dich versteckt?« Plötzlich hörte sie ein leises Miauen. Es kam von unterhalb des Fensters. Lisa zuckte zusammen und bekam einen kleinen Schreck. Es war so still in ihrer Wohnung, dass dieses, eigentlich kaum hörbare Geräusch, sie in diesem Moment aus der Fassung brachte. Lisa spürte ihr Herz klopfen. Sie ging zum Fenster, beugte sich hinunter und entdeckte die Katze sitzend hinter einem Bücherstapel.
         Das kleine Kätzchen legte die Ohren seitlich und wich ängstlich zurück, als sie Lisa auf sich zukommen sah.
         »Kleines, was machst du denn dahinter?«, sagte sie mit einem Lachen der Erleichterung. »Komm zu mir Süße, ich nehme dich jetzt mit ins Wohnzimmer.« Lisa stellte den Kerzenständer auf die breite Fensterbank ab und nahm, das mittlerweile schnurrende Kätzchen, auf ihre Arme. Zärtlich liebkoste sie es, danach blies sie die Kerzen aus und ging einige Schritte im Halbdunkel durch das Zimmer.
         Plötzlich blieb sie stehen. Irgendwie kam sie sich beobachtet vor. Als ob jemand im Zimmer stünde und sie mit stechenden Augen anstarrte. Sie drehte sich nach rechts. Die Katze in ihren Armen wurde unruhiger.
         »Ist ja schon gut Kleines. Hier kann keiner sein! Das ist ja absurd.« Lisa schüttelte um ihrer eigenen Dummheit willen den Kopf und kehre ins Wohnzimmer zurück. Behutsam ließ sie die Katze aufs Sofa gleiten und freute sich darüber, dass sie sich sofort bequem einrollte.
         »Was machst du bloß für Sachen, mein Schatz? Du brauchst dich doch nicht vor mir zu verstecken?«, sprach sie der Katze gut zu, wäh r end sie über ihr Fell streichelte. Sie setzte sich neben ihren kleinen Schützling. Trotz der späten Stunde wollte sie im Tagebuch weiterlesen, denn ab jetzt würde es für sie spannend werden.
     
     
     
    Mittwoch, 15. Juni 2011
     
        Ja, – mir geht es gut. Letzte Nacht konnte ich zum ersten Mal richtig schlafen. Felix hat neben mir geschnarcht und die Wellensittiche waren auch ruhig. Seltsam ruhig, wie ich soeben feststelle.
          Ach was soll’s.

Weitere Kostenlose Bücher