Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
umbringen, – du selber wirst es tun. Du bist die Letzte. Deine alte Schlampe von einer Mutter wird sowieso bald sterben, dann bin ich frei.«
»Frei? Was bedeutet das?«
»Ich bin der Sprössling des schizophrenen Sohns von Adelheid Klein. Er lernte die Tochter von Ludwig Krieger im Weisenhaus kennen. Später haben die beiden geheiratet und eine Tochter in diese Scheiß Welt gesetzt, die einen Wilke geheiratet hat. Im Weisenhaus gab es eine mitleidlose Schwester mit Namen Hilde Winterling, die Mutter der ersten Verlobten von Krieger. Sie hat den beiden Kindern den Rest gegeben. Die Kleins zogen als Erwachsene von einem Ort zum anderen, mordeten, – raubten, was ihnen unter die Finger kam. Seit ich denken kann, bin ich genauso wie mein 10 x Urgroßvater. Besessen nach Blut. Als Kind habe ich Tiere gequält und gefoltert, um meine Blutgier zu stillen. Wenn deine Urgroßmutter Hilde nicht so brutal mit den Kindern umgegangen wäre, wären sie vielleicht nicht das geworden, was sie später waren.«
Lisa atmete schwer.
»Was kann ich dafür, was Großmutter Hilde getan hat.«
»Du trägst ihr Blut in dir. Also halt jetzt deine verkommene Schnauze und steig auf den Klodeckel.«
Lisa schüttelte den Kopf. Zwar ängstlich, aber bestimmt.
»Woher wissen Sie das alles, was Ihrer Familie angetan wurde?«
»Sie haben alles sorgfältig in ein Tagebuch geschrieben. Jeden einzelnen Mord. Jeden Totschlag. Jeden Diebstahl. Die beiden waren ein perfektes Team.«
»Ich steig da nicht hinauf.«
»Gut«, sagte er lang gezogen, »dann schließ ich dich hier ein und fahre zu deiner Alten.«
»Nein, nein.« Sie wusste, er meinte es erst. Über ihre Wangen flossen Tränen in Strömen. Lisa zögerte. Sie zitterte am ganzen Körper. Ihr Verstand reagierte nicht mehr, als sie bedächtig auf den Deckel der Toilette stieg. Nun hatte sie die Schlaufe des Seils direkt vor Augen.
»Leg dir das Seil um den Hals. Ich verspreche dir, du wirst nicht lange Leiden, bevor du besinnungslos wirst.«
Lisa griff mit zitternden Händen nach der Schlaufe. Langsam, fast wie in Zeitlupe, zog sie die Schlaufe über den Kopf. Sie atmete in schnellen Zügen. Ihr Herz schien aus der Brust zu springen. Vor lauter Tränen sah sie nur noch ein verschwommenes Bild vor sich. Sie dachte ganz fest an ihren Vater. Vor ihrem geistigen Auge tauchte sein Gesicht auf. Er lächelte ihr zu, als sie vorsichtig den letzten Schritt in eine andere Welt antrat.
Schlagartig hatte sie keinen Boden mehr unter den Füßen. Sie zuckte. Wedelte mit den Beinen. Ihr Körper war ein einziger Schmerz. Die Zunge quoll aus ihrem Mund. Verzweifelt rüttelte sie mit den Händen an der Schlinge, die sich immer weiter zuzog. Speichel floss unkontrolliert aus ihrem Mund. Sie hörte ihr Röcheln, spürte diesen gewaltigen Druck des stauenden Blutes in ihrem Kopf. Ihre Augen begannen, aus den Höhlen zu treten.
Plötzlich hörte sie aus weiter Ferne ein donnerndes Geräusch. Ihre Hände umfassten das Seil. Sie versuchte, sich festzuhalten. Dann war wieder das laute Geräusch. Noch bevor sie das Bewusstsein verlor, hörte sie wie jemand schrie.
***
Rausch und Joschi standen vor der Tür. Sie klopften, doch keiner öffnete.
»Lisa, machen Sie die Tür auf«, schrie Rausch durch den Hausflur.
Joschi verlor die Geduld. Er schubste Rausch zur Seite. Mit voller Wucht rannte er gegen die Tür. Ein Mal, zwei Mal. Dann packte ihn die Wut. Er ging zurück, nahm einen enormen Anlauf und kickte mit einem Sprung die Tür aus den Angeln. Beide rannten durch den Flur. Wenige Sekunden später entdecken Sie Lisa baumelnd im Badezimmer. Andreas Wilke stand teilnahmslos daneben.
Joschi sprang auf ihn zu, mit einem Faustschlag schlug er ihn besinnungslos. Wilke brach zusammen. Danach ergriff er Lisas Beine. Wie von Sinnen hob er sie in die Höhe, während Thomas Rausch sie mit einem Messer abschnitt, welches er zuvor aus der Küche geholt hatte. Kurz darauf riefen sie einen Rettungswagen und die Kollegen.
Epilog
Joschi wich den ganzen Tag nicht von Lisas Krankenbett. Er aß nichts, er trank nicht, bis Lisa am späten Abend die Augen öffnete.
»Es ist alles in Ordnung, Sie sind gerettet. Sie dürfen nicht sprechen, aber Sie werden ganz gesund haben die
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