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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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persönliche Gefahren auf dich genommen, doch nun ist der Zeitpunkt für den nächsten Teil deiner Reise gekommene«
    Mir bleibt nicht verborgen, dass nur Michael gelobt wird; Frances wird mit keinem Wort erwähnt.
    »>Die Zeit ist gekommen, dass du der Welt die Wahrheit enthüllst. Es wird nicht einfach. Viele werden dich verunglimpfen und mein Wort zurückweisen, doch lasse dich davon nicht beeindrucken! Mein Weg ist der richtige Weg, der einzige Weg. Du musst ihn weitergehen, selbst wenn du durch ein Feld von Glassplittern musst<.«
    Tränen strömen über Michaels Gesicht. »>Ja, Herr<, rief ich aus. >Was immer du verlangst, ich werde gehorchen. Welche Bürde du mir auch auferlegst, ich werde sie tragen.«< Er verstummt sekundenlang, ehe er weiterspricht. Ich warte geduldig. »Dann war er verschwunden, und ich fühlte mich voller Energie und erfrischt, obwohl ich nicht geschlafen hatte. Ich fühlte mich, als könnte ich tagelang rennen, wochenlang, monatelang.« Er kommt zurück in die Gegenwart, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, scheinbar ohne es zu bemerken, und konzentriert sich wieder auf mich. »Gott hat uns auf diesen Weg gebracht. Gott hat mir gesagt, dass wir an seinem Ende angekommen waren. So war es immer, bei allen Propheten seit Anbeginn der Zeit.«
    Er glaubt es. Er glaubt jedes Wort von dem, was er sagt. Ich sehe es an seinem Gesicht, höre es an seiner Stimme. Der Wahnsinn lodert wieder in seinen Augen. Warum haben die Murphys zu morden aufgehört? Aus dem gleichen Grund, aus dem sie angefangen haben. Beide Murphys sind wahnsinnig.
    »Was ist mit Valerie Cavanaugh, Michael? Sie passt nicht in Ihr Muster. Jedes Opfer hatte ein äußeres Geheimnis, in dem sich ein weiteres, dunkleres Geheimnis verbarg. Was war Valeries äußeres Geheimnis?«
    Er stockt, denkt nach. »Du hast recht«, gesteht er dann. »Sie hatte keins. Doch als wir ihre Beichte hörten ... sie hat gebeichtet, um den Priester zu quälen, nicht, weil sie Gottes Vergebung suchte. Man konnte den Stolz in ihrer Stimme hören. Einmal kicherte sie sogar. Der arme Priester. Er wusste gar nicht, was er tun sollte, aber es gibt nun mal das Beichtgeheimnis.« Er zuckt die Schultern. »Sie war nicht wie die anderen, doch ihr Tod dient trotzdem zur Verdeutlichung der Botschaft, dass vor Gott nur die vollkommene Wahrheit zählt. Beichte ohne Reue ist die schlimmste Art der Lüge, die es gibt.« Seine Stimme wird tonlos. »Diese Welt ist ein besserer Ort ohne sie.«
    Ich neige den Kopf zur Seite und sehe ihn an. »Valerie hat Sie wütend gemacht, nicht wahr? Sie war die Antithese all dessen, was Sie in Ihrer Botschaft verkünden. Ihre Version des Teufels.«
    Er zuckt. Er ist nicht meiner Meinung, doch ...
    »Eine Frage noch, Michael. Warum nur Frauen? Gab es keine Männer mit Geheimnissen, die es wert waren, getötet zu werden, um Ihren Standpunkt zu verdeutlichen?«
    Er starrt mich mit leerem Blick an, weiß nicht, was er sagen soll. »Was spielt das für eine Rolle?«
    Es verschlägt mir die Sprache. Er sieht es nicht, wird mir klar. Das ist sein blinder Fleck, und er ist vorsätzlich und tiefgründig. Selbsterkenntnis, das habe ich schon vor langer Zeit begriffen, ist ein Luxus, den ein Psychopath nicht kennt.
    »Noch eine Sache, Michael. Die Narben auf Frances' Handgelenken. Sie sind echt. Wann hat sie versucht, sich das Leben zu nehmen?«
    Er lächelt mich an und schüttelt den Kopf. »Das hat sie nicht. Die Narben waren notwendig, damit sie ihre Rolle spielen konnte. Es war riskant, doch ich habe sie durchgebracht, mit Gottes Hilfe.«
    Ich starre ihn an. Ich wünschte, ich hätte irgendwie die Kraft, einen schockierten Gesichtsausdruck aufzusetzen, doch ich weiß, dass ich dazu längst nicht mehr in der Lage bin. Ich erinnere mich an etwas, das mir ein erfahrener Profiler einmal gesagt hat, als ich neu war und voller Optimismus und als man mich noch schocken konnte: Manchmal sind nur die schlimmsten Dinge wahr.
    Ich stehe auf. Ich will raus hier, auf der Stelle, mehr als alles andere. Gott sei Dank fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass ich so nicht gehen kann. Ich blicke Michael an und lächle.
    »Michael? «
    »Ja?«
    »Was ich Ihnen über meine Mutter erzählt habe ... das war alles gelogen. Sind Sie tatsächlich so dumm und glauben, ich würde Ihnen einen Mord beichten? Hier? Unsere Unterhaltung wird auf Video aufgezeichnet, Herrgott noch mal!«
    Ich verlasse den Raum ohne ein weiteres Wort. Seine Flüche verfolgen mich.
    Das

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